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1.03 Es geht um Geld

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Es geht hier nicht mehr um Essen und Trinken gegen Hunger und Durst, um Kraft und Substanz für das körperliche Überleben zu sichern, es geht anscheinend um etwas ganz anderes.

Der Grund für den Überfluss in den Märkten ist der, dass sich in hundert Jahren, seit unserem Marken-Pionier Dr. August Oetker, eine Nahrungsmittel-Industrie entwickelt hat, die auf einem sogenannten Lebensmittelmarkt operiert. Da gelten die Gesetze der Ökonomie und die Firmen, die unsere Nahrung herstellen, zubereiten, liefern und verkaufen, tun das fast nur noch, um damit Geld zu verdienen.

Wir essen nicht mehr nur, sondern wir konsumieren Food, also Lebensmittel. Häufig sind es Markenartikel. Es geht bei der industriellen Herstellung und Vermarktung aber nicht mehr um Befriedigung des Nahrungsbedarfs oder um gute Ernährung, sondern in erster Linie geht es, wie in jeder anderen Branche auch, um ökonomische Eckdaten:

Umsatz, Wachstumsraten, Marktanteile, Gewinn-Maximierung.

Es geht ums Geld, nicht um Essen und Trinken.

Dem kann sich der Käufer, der Kunde oder Konsument nur schwer entziehen. Das Essen, genauer gesagt, das Kaufen von Lebensmitteln, unterliegt den Gesetzen des Konsums und der Logik des Geldverdienens. Das ist eine Veränderung unserer Kultur und die ist innerhalb weniger Jahrzehnte vonstatten gegangen. Wie weit wir uns dabei von natürlichen Verhaltensweisen entfernt haben, ist durch einen Vergleich mit wild lebenden Tieren in unserer Nähe leicht zu erkennen.

Die Ernährung der Spatzen auf dem Dach oder der Amsel im Garten und der Eichhörnchen in den Bäumen hat sich in der kurzen Zeit von hundert Jahren nicht sichtbar verändert. Sie picken Körner und suchen wie eh und je nach Nüssen, die sie selber versteckt haben, und sie scheinen dabei nichts zu vermissen außer den Nüssen, deren Verstecke sie nicht wiederfinden.

Der Mensch aber, der ebenfalls isst und trinkt, weil sein Körper sich von dem der Tiere kaum unterscheidet, der Mensch ist in den Fokus der Nahrungsmittel-Industrie geraten und die will in erster Linie Geld mit uns als Konsumenten verdienen.

Für das Geldverdienen aber gilt schon lange eine sehr einfache Grundregel, die wohl jeder ohne viel Nachdenken bestätigen wird, auch wenn er sie nicht bedingungslos akzeptiert:

Je mehr, desto besser.

Diese Regel gilt nicht für uns, die Käufer und erst recht nicht für das Essen. Je mehr, desto besser ist beim Einkauf falsch, denn das führt zum sinnlosen Geldausgeben. Es ist erst recht falsch beim Essen, denn das macht krank und dick, untätig und schlaff.

Für das Überleben im Überfluss müssen wir also Widerstand leisten gegen den Konsumdruck. Dazu ist es gut, wenn wir die Methoden durchschauen, mit denen wir manipuliert werden.

Überleben im Überfluss

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