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Kapitel 3

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Beim Mittagessen trafen sich Herr Franz, Gottlieb und Werner, doch die versprochenen Pilotinnen blieben aus. Werner „Die sind noch im Raketenbereich, werden wohl erst spät abends kommen.“ Herr Franz „Ist egal wir brauchen sie erst wenn das erste Flugzeug zusammengebaut ist. Ich hätte gern neben einem beheizten Hangar entsprechender Größe vor allem zwei Tischler oder gute Zimmerleute. Ich will aber keine Sträflinge.“ Werners Gesicht verdüsterte sich.“ „Das ist Sache des Raketenbereichs nördlich vom Zaun, wir haben nur Freiwillige, die bestens bezahlt werden. Ich weiß, dass bei den Raketentreibstoffen auch Gefangene verwendet werden doch das ist nicht meine Meinung sowie Zuständigkeit. Reden wir besser nicht darüber.“ Beim Essen sprachen sie über belanglose Dinge bis Herr Franz erwähnte, dass er in seiner Jugend oft in Kroatien am Meer war und auch einiges der Sprache gelernt hätte. Da sagte Werner: „Dann hätte ich zwei sehr gute Leute für euch. Ivo stammt aus Kroatien, ein Freiwilliger, Tischler Meister und Zimmermanns Geselle. Spricht halbwegs deutsch und dann noch Mirko, der aus Serbien kommt, ein Zimmermann der auch gut schnitzen kann, nur mit dem deutschen fehlt es noch.“ „Werden uns schon verständigen können, Hauptsache die Beiden können was.“ Nach dem Mittagessen schlug Werner vor die Landebahn zu besichtigen. Gottlieb wollte mit einem Wachsoldaten den Hangar, der für die Montage der Flugzeuge besichtigen. Herr Franz und Werner zogen ihre Mäntel an, dann stapften sie durch die gefrorene Winterlandschaft. Werner deutete auf einen Maschendrahtzaun der mit Stacheldraht bekränzt war. „Das ist die Grenze unseres Bereichs. Dahinter beginnt das Raketenversuchsgelände. Die haben Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in der Treibstoffproduktion, deshalb der Zaun, ich will gar nicht wissen was die sich denken. Auch wenn es gefährlich ist für eine Truppenverwendung muss alles sicher sein also könnten sie schon vom Beginn an für entsprechende Sicherheit sogen, aber das ist der Bereich wo der Dicke seine Ideen zu verwirklichen versucht. Hier sind wir im Bereich, der der SS gehört. Hier gibt es nur gut bezahlte Freiwillige. Wichtig ist sie können was und sind verschwiegen.“ Herr Franz dachte nach aber sagte dann nichts. Werner „Bleibt vom Zaun weg, dort drüben ist es eine andere Welt, besser nicht daran kratzen“ Die Start und Landebahn war ein breites Betonband das sie jetzt abschritten. Herr Franz hatte bald etwas auszusetzen. „Die Bahn ist ja sehr gut und fast endlos.“ „Ja über zwei Kilometer.“ „Das ist gut aber es gibt keine Anhaltspunkte.“ „Wozu bitte?“ „Wir müssen die Bremsen und die Luftbremsen einstellen, da brauchen wir Markierungen von denen aus wir unsere Messungen beginnen können.“ Werner dachte kurz nach und sagte dann: „Hilft es wenn wir die Entfernungen vom Start mit Tafeln markieren.“ „Ja das wäre eine gute Idee. Aber ich habe da einen Wunsch.“ „Das erste Drittel der Bahn bekommt alle fünfzig Meter eine Tafel mit der Entfernung und zwar mit grüner Farbe. Das zweite Drittel markiert ihr mit roter Farbe.“ „Und der Rest?“ „Der soll nicht markiert werden. Soll nicht benützt werden, doch ist meist die Bremsstrecke länger als die Beschleunigungsstrecke. Das dient der Sicherheit. Für die Piloten soll er nicht existieren.“ „Wie soll das gehen, die kennen die Landebahn besser als ich.“ Herr Franz dachte kurz nach und meinte: „Ganz einfach, wir bauen aus Pappe eine Attrappe eines Fahrzeuges. Sollte auch einige Antennen zeigen, dann kann ich erklären dass der Start mit Funkmessung aufgezeichnet wird.“ „Die Funkmessung ist aber im Beobachtungsturm.“ „Das wissen die Piloten, doch wir haben angeblich genauere Geräte. Wenn sie Funkmessung sehen wollen bekommen sie die von eurem Turm als unsere. Wichtig ist nur, dass diese Pappe Konstruktion so leicht ist, dass kein Flugzeug beschädigt wird, wenn es sie rammt.“ Werner zückte ein Notizbuch und schrieb die Wünsche auf. „Das werde ich veranlassen, doch nun zeige ich dem Herrn Franz noch die Montagehalle.“ Franz lächelte ob der Anrede geschmeichelt, dann folgte er dem jungen Offizier zu einer Halle nahe dem Beginn der Landebahn. Aus den beiden Schornsteinen der Halle rauchte es kräftig. Als sie durch die Seitentür der Halle eintraten schlug ihnen schon warme Luft entgegen. In der Halle ordnete Gottlieb mit einigen Wachsoldaten grau gestrichene Kisten. Als er die Eintretenden bemerkte sagte er: „Herr Franz ich habe schon die erste Horten sieben, eine Zweisitzige, hereinbringen lassen. Morgen können wir mit dem Zusammenbau beginnen.“Der Herr Franz nickte dankend. Gottlieb fuhr fot „Mit den Soldaten sollten wir das in kurzer Zeit schaffen, oder sollen wir gleich beginnen, die Halle ist ja schon schön warm.“ „Nein Gottlieb, wir bekommen morgen noch einen Zimmermann und einen Tischler, die wir für die Änderungen an den später zu montierenden Modellen brauchen. Die sollen Alles von Anfang an sehen.“ Nachdem er die Anordnung der Kisten für gut befunden hatte meinte der Herr Franz. „Morgen ist auch noch ein Tag, lasst uns in die Wirtschaft gehen auf ein Bier vor den Abendessen.“ Werner, Franz und Gottlieb ließen sich mit dem Kübelwagen, der vom Transport der Kisten noch vor der Halle stand, zur Wirtschaft fahren. Dort bestellten sie Jeder ein Bier, das auch prompt serviert wurde. Als sie mit dem Bier auf gute Zusammenarbeit anstießen fuhr vor der Wirtschaft ein Auto vor. Durch die Türe kamen vier junge Damen mit Lammfell gefütterten Pilotenjacken und Lederhauben auf dem Kopf. Nach einem flüchtigen Gruß eilten sie die Treppe hoch. Bald darauf kamen sie in graue Luftwaffenoveralls gekleidet wieder herab. Werner stellte sie als Hanna, Melitta, Katja und Alix vor. Als Hanna von dem Projekt erfuhr war sie Feuer und Flamme. „Ich hatte die Gelegenheit mit Reimar Horten die Horten H3 zu fliegen. Ein tolles Segelflugzeug mit au0ergewöhnlichen Steigleistungen. Habt ihr die neue Version mit Motor hier.“ Als Franz bejahte entwickelte sich zwischen Beiden eine heftige technische Diskussion. Werner trank sein Bier aus und verdrückte sich unauffällig. Als die Wirtin für das Abendessen aufdeckte, kam Werner mit zwei Leuten herein. Den Älteren schon etwas grauhaarigen stellte er als Ivo vor, den Jüngeren als Mirko. Während dem Abendessen sagte Ivo: „Ich bin aus Kroatien, habe Tischlermeister sowie Geselle für Zimmermann gemacht.“ Er berichtete dem sehr interessierten Franz was er in seiner Heimat gemacht hatte. Er berichtete, dass er sich freiwillig für die Arbeit gemeldet hatte um für seine Kinder in Kroatien zwei Häuser bauen zu können. „Nicht weitersagen, aber Verdienst hier sehr gut. Soll so bleiben deshalb schweigen darüber bitte.“ Die Tischrunde schaute Mirko an doch Ivo fuhr fort. „Mirko ist aus Serbien. Habe geholt als Hilfe. Ist noch nicht so lange hier wie ich, deutsch ist ihm noch etwas holprig, aber versteht Alles. Ein sehr guter Zimmermann und Schnitzer.“ Nach kurzem Nachdenken sagte der Herr Franz zu Gottlieb. „Ivo ist auch Meister, soll Herr genannt werden, soviel Zeit muss sein.“ Die Pilotinnen hielten dies für einen Witz und begannen zu grinsen. Da aber sonst niemand lächelte fiel ihnen auf, dass dies ernst gemeint war. Nach dem Essen wurde noch ein Bier getrunken, sowie einige Zigaretten geraucht, dann begaben sich alle in ihre Schlafräume.

PROJEKT HORTEN HIX

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