Читать книгу Wanderführer: 175 Wander-Highlights Bayerische Alpen. Ziele vom Allgäu bis ins Berchtesgadener Land - Robert Mayer - Страница 9
3Durch den Ostertaltobel
ОглавлениеDer Weg durch den malerischen Ostertaltobel ist hervorragend für Familien mit Kindern geeignet. An heißen Sommertagen laden die zahlreichen Wasserbecken zu willkommenen Erfrischungen ein. Am Rückweg sorgt die Buhlsalpe für Stärkung.
Wegbeschaffenheit: Im Ostertaltobel ein schmaler Steig, dann breite Alpwege
Ausgangs-/Endpunkt: Wanderparkplatz oder die Bushaltestelle an der Gunzesrieder Säge
Anfahrt: Bahn/Bus Gute Busverbindung vom Bahnhof Blaichach. Auto Zwischen Sonthofen und Bleichach auf die nach Gunzesried ausgeschilderte Straße einbiegen und dieser bis zu ihrem Ende an der Gunzesrieder Säge folgen
Vom großen Wanderparkplatz vor der Gunzesrieder Säge gehen wir zur Straße hinauf und folgen ihr über die Brücke. An der nächsten Kreuzung zwischen den wenigen Häusern des Weilers biegen wir vor der Bushaltestelle links in eine Seitenstraße. Wir folgen ihr nur kurz und finden bald links den Beginn des Tobelweges, der uns zum nahen Ostertalbach bringt. Der Steig folgt dem rechten Ufer des hier noch zahmen Baches, der träge über Kiesbänke plätschert. Doch schon bald rücken die Talhänge näher zusammen und Konglomeratfelsen zwingen den Weg nach oben. Oberhalb einer ersten Kaskade, die in ein grün schimmerndes Wasserbecken rauscht, schwindelt sich der gut gesicherte Weg auf Stegen und einem Felsband durch die Steilflanke. Anschließend macht der Bach wieder einen ganz harmlosen Eindruck. Diesen Rhythmus wird er im weiteren Verlauf beibehalten.
Auf felsige Engstellen und wilde Kaskaden folgen immer wieder sanfte Flussabschnitte. So kann man deutlich den Wandel der schräg gestellten Gesteinspakete erkennen. Weiche Schichten werden vom Bach abgetragen und die so entstehenden Mulden mit Geröll aufgefüllt, über das das Wasser harmlos dahinplätschert. Harte Konglomeratschichten bilden kaum abzutragende Felsriegel, über die der Ostertalbach in zahlreichen größeren und kleineren Wasserfällen zu Tale stürzt. An ihrem Fuße waschen sie kleine Becken aus, in denen an heißen Tagen die Beine eine willkommene Abkühlung finden können. Bald sperrt wieder ein Felsriegel das Tal und der Bach stürzt sich in herrlichen Kaskaden in ein tiefes Wasserbecken. Der Weg schwindelt sich auf Stegen durch den Steilhang und leitet dann auf einer Brücke über den zweistufigen Wasserfall zum gegenüberliegenden Ufer.
Deutlich sind hier die harten, senkrecht gestellten Felsbänder zu erkennen, die dem Fluss diese Kapriolen aufzwingen. Nach einem weiteren Flachstück wird der nächste Wasserfall links umgangen und wir erreichen nach zwei Brückchen eine Wegkreuzung. Wir folgen geradewegs dem Talweg zu einem kleinen Unterstandspavillon. Rechts kann man über Felsplatten die Absturzkante des obersten Wasserfalls erreichen. Dort lässt sich auf den sonnengewärmten Felsen herrlich rasten. Das Tal weitet sich jetzt und über Alpwiesen bringt uns der Weg zu einer Teerstraße.
Auf ihr gehen wir rechts über den Bach zum Wanderparkplatz im Ostertal (0:45 Std.). Am Parkplatz halten wir uns rechts und wandern auf der Alpstraße ein kurzes Stück aufwärts. Bald zweigt links die Zufahrt zur Ostertalhütte ab, die eine Einkehrmöglichkeit bietet. Wir folgen jedoch weiter dem Wirtschaftssträßchen über die Wiesen, von denen sich ein schöner Blick zu den felsigen Gipfeln der Hörnergruppe bietet. Bald erreichen wir die Buhlsalpe (0:55 Std.), an der es sich gemütlich einkehren lässt. Von der Alpe geht es auf dem Wirtschaftsweg geradewegs weiter. Wir queren den Waldhang westlich des Ostertaltobels und treffen anschließend auf eine betonierte Fahrstraße. Auf ihr wandern wir anfangs steil abwärts und dann über die Wiesen zurück zum nahen Ausgangspunkt an der Gunzesrieder Säge (1:15 Std.).
In zahlreichen Kaskaden sprudelt der Ostertaler Bach durch das tief eingeschnittene Tal.
Der Ostertalbach muss sich seinen Weg durch das harte Konglomeratgestein suchen.
Das Spiel von Licht und Schatten verleiht der Landschaft ihren besonderen Reiz.
Über harte Felsriegel aus Konglomeratgestein stürzt der Bach als Wasserfall zu Tal.