Читать книгу OHNE AUSWEG (Holly Lin) - Robert Swartwood - Страница 7
Kapitel 1
ОглавлениеMeine Maschine landet um kurz vor Mitternacht auf dem McCarran-Flughafen in Las Vegas. Nova holt mich in einem schwarzen Chrysler-SUV ab, in dem es nach kaltem Zigarettenrauch riecht.
Das Erste, was er zu mir sagt, ist: »Ich weiß genau, was du denkst – und nein, der Wagen ist nicht geklaut.«
Das Zweite, was er zu mir sagt, ist: »Bist du bereit, ein paar schwere Jungs umzulegen?«
Er fährt zu unserer vorübergehenden Basis, einem alten Backsteingebäude am Stadtrand. Einst war es eine Autowerkstatt, jetzt steht in der Mitte ein Tisch voller Computer, daneben ein Tapeziertisch voller Waffen, und daneben ein Lincoln-Straßenkreuzer, der brandneu aussieht.
»Gefällt er dir?«, fragt Nova, als wir aussteigen. »Damit fährst du heute Abend.«
»Kann es kaum erwarten.«
Ich gehe rüber zu dem Tapeziertisch und nehme das Waffenarsenal unter die Lupe. Dann werfe ich Scooter, der am Computer sitzt, einen Blick zu. »Wie läuft's, Süßer?«
Er lächelt mich an und kaut weiter auf seinem Bazooka-Joe-Kaugummi herum.
»Ha-hallo Holly, wie war d-d-der Flug?«
»Zu kurz. Die haben mir nicht mal eine dieser kleinen Tüten Erdnüsse serviert, die ich so gern mag.«
Nova tritt an meine Seite und hält mir einen braunen Umschlag hin: »Willst du vielleicht auch wissen, wer das Ziel ist?«
»Ich dachte schon, du fragst nie!«
Er macht ein wenig Platz auf dem Tisch und zieht zwei Stühle heran. Ich setze mich und öffne den Umschlag. Darin sind Überwachungsfotos von einem Mann mittleren Alters, der buschige Augenbrauen, eine Brille und eine beginnende Glatze hat.
»Wo wurden die aufgenommen?«
»Direkt vor dem MGM Grand Hotel.«
»Wohnt er da?«
Nova schüttelt den Kopf. »Er ist im Bellagio abgestiegen, aber er hat in der vergangenen Woche alle größeren Casinos aufgesucht.«
Ich schaue auf und werfe erst Nova, dann Scooter einen Blick zu. »Wie lange seid ihr Jungs denn schon hier?«
»Anderthalb Wochen.«
»Davon hat Walter nie etwas erwähnt!«
Scooter tippt weiter an seinem Computer herum und sagt mit dem Rücken zu uns: »D-d-das ist, weil wir nicht wussten, ob wir dich brauchen.«
»Du weißt wirklich ganz genau, wie man Frauenherzen gewinnt, Scooter.«
Ich wende meine Aufmerksamkeit wieder dem Bild zu.
»Wer ist denn die Frau – seine Freundin?«
Auf fast allen Bildern ist eine schlanke, hochgewachsene Frau neben der Zielperson, die einen Aktenkoffer trägt.
»Diese heiße Schnecke«, sagt Nova, »ist Delanos persönliche Assistentin. Sie heißt Alayna Gramont. Ob du es glaubst oder nicht, sie war mal Model.«
»Muss ich mir Sorgen über sie machen?«
»Nein, sie wird heute Abend nicht dabei sein.«
Ich nicke und schaue Nova ernst an. »Also, wie wird es laufen?«
Er räuspert sich. »Die Sache ist, er und seine Geschäftspartner machen heute eine Party.«
»Und?«
»Sie haben Frauen bestellt.«
»Natürlich haben sie das«, sage ich. »Und ich wette, dieser Kerl hier – wie heißt er nochmal?«
»Roland Delano.«
»Ich wette, dieser Roland Delano steht auf Asiatinnen.«
»Um genau zu sein«, sagt Scooter, immer noch mit dem Rücken zu uns, »ist der Typ mit dem Asia-Fetisch gar nicht unsere Zielperson. Sondern sein Kumpel.«
Nova reicht mir einen weiteren Umschlag. Darin sind noch mehr Überwachungsfotos. Diese zeigen einen großen, schwarzen Mann, der eine Vollglatze sowie eine futuristische, große Sonnenbrille trägt.
»Ist das der Bodyguard?«
Nova nickt.
»Und der steht auf Asiatinnen?«
Er nickt erneut.
Ich schaue wieder von Nova zu Scooter, von Scooter zu Nova. »Ich werde komplett auf mich allein gestellt sein, hab ich recht?«
»Zumindest, wenn du drinnen bist, ja«, gibt Nova zu.
»Super.« Ich verschränke die Arme und atme einmal tief durch. »Und wie ist der genaue Plan?«