Читать книгу Die Köln-Affäre - Rolf D. Sabel - Страница 18

12. Kapitel Langley/Virgina CIA-Zentrale

Оглавление

Spionieren ist eine schöne Sache, man verschafft sich die Genüsse des Diebes und bleibt dabei ein ehrlicher Mann. (Nestroy)

„Guten Tag. Central Intelligence Agency, Langley. Zentrale. Was kann ich für Sie tun?”

Eine weibliche, etwas rauchig klingende Stimme meldete sich aus der fernen Heimat.

Zu viele Zigaretten und zu viel Whiskey, wahrscheinlich blond wie Marilyn mit leicht verlebten Zügen und einem grell rot geschminkten Mund lautete Wills Schnelldiagnose.

Er musste ein guter Menschenkenner sein, denn wenn er sie gesehen hätte, hätte er seine Diagnose voll und ganz bestätigt gefunden.

„Feldagent Peter Wills.“

„Ihren Code bitte!“

Keine Verbindung ohne den persönlichen Code, mit dem ein Feldagent seine Authentizität nachwies.

„Code 27476-G.“

Kurze Stille, der Code wurde in der Liste der Feldagentengesucht.

„Ihr Anliegen, Agent Wills.“

„Ich möchte SAD-Direktor Sanders sprechen.“

„Einen Augenblick, Agent Wills.“

Es knackte in der Leitung und wenig später füllte die sonore Stimme von Horacio Sanders den Hörer.

„Agent Wills, Sie leben also noch?“

„Ja, Sir, wieso äh …“

„Ich habe natürlich von dem Mordversuch an Ihnen gehört.“

„Aber das habe ich erst gestern Abend Agent Bernardini gemeldet.“

„Und zehn Minuten später wusste ich es. Er hat mich zu Hause angerufen und beim Barbecue gestört“, das Schmunzeln war durch den Hörer zu ahnen.

„Sie sollten wissen, Agent, dass in meiner Abteilung nichts passiert, was ich nicht zehn Minuten später weiß. Ob der Hausmeister furzt, die Sekretärin neue Brüste oder die Telefonistin ihre Tage hat, ich weiß es.“

Wills grinste. Der Alte hatte prinzipiell Recht. So war er. Aber in diesem Fall schien er doch nicht alles zu wissen, und das war gut so!

„Und, ist Ihre Verstärkung schon eingetroffen?“

„Jawohl, Sir, Agentin Thyburn sitzt neben mir.“

„Gut, gut! Wenn nötig, werde ich Ihnen noch jemanden schicken. Was kann ich für Sie tun?“

„Sir, ich brauche eine Liste aller Personen in der Agency, die Zugang zu unseren Einsatzplänen haben.“

„Zugang zu den Einsatzplänen?“

Sanders räusperte sich. „Agent Wills, Sie wissen, dass Sie dazu keine Zugangsberechtigung haben, das liegt weit über Ihrer Gehaltsklasse. Wozu beim Allmächtigen brauchen Sie die denn?“

Wills schilderte in kurzen Worten seine Vermutung und wartete die Reaktion ab.

In Langley herrschte zunächst Schweigen.

„Ein Maulwurf? Ehrlich gesagt, der DCI hat so etwas angedeutet“, sagte Direktor Sanders, „aber es ist eine beschissene Vorstellung zu glauben, dass hoch oben in unseren Reihen jemand ist, der mit dem Killer zusammenarbeitet und unsere Leute zum Abschuss freigibt.

Und was für ein Motiv sollte der Mann haben? Geld, Rache, Ideologie?“

„Mann? Es könnte auch eine Frau sein, oder?“

„Natürlich, Agent Wills, natürlich.“

„Und das Motiv? Ich weiß es nicht, Sir, aber ich habe in meinen Jahren bei der Agency gelernt, dass es die abenteuerlichsten Motive für Schurkereien dieser Art gibt und dies scheint mir im Augenblick der einzige Weg zu sein das herauszufinden.“

„Gut, Mann, ich will eine Ausnahme machen und hoffe, dass es nicht meinen Kopf kostet.

Sie sollen Ihre Liste kriegen, auf dem üblichen Weg über unser Konsulat in Düsseldorf. Sie dürfen sie einsehen, aber das Konsulat verlässt sie nicht. Ich vertraue auf Ihre absolute Diskretion und Ihr Gedächtnis. Wenn die Liste in die falschen Hände gelangen würde, nicht auszudenken“, dröhnte Sanders.

„Und wie gesagt, ich werde Ihnen weitere Hilfe schicken.“

„An wen haben Sie gedacht?

„Weiß ich noch nicht!“

„Okay, danke.“

Wills dachte an die Liste, die bald vor ihm liegen würde.

Nur anschauen, nicht anfassen!

Wills versprach es und das Gespräch, das wie üblich auf einer abhörsicheren Leitung geführt worden war, war beendet.

Die Köln-Affäre

Подняться наверх