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Hoffnung, die uns trägt

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Kapitel

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Schöpfung kümmert oder in die Geschicke der Welt eingreift (Deismus). Der heuti-

ge säkulare Mensch jedenfalls rechnet nicht mehr mit einem überirdischen und

übersinnlichen Gott, dessen Existenz in seinen Augen überflüssig und dessen

Eingreifen ihm zumeist unerwünscht ist (praktischer Atheismus).

Allerdings lässt sich Gott weder aus der Sprache noch aus dem Denken der

Menschen verdrängen. So hat das Scheitern der athe-

istischen Staatsideologie in manchen östlichen Län-

dern zu einer Renaissance von Religion und Glaube

geführt. Auch die westliche Welt erlebt seit der Jahr-

tausendwende eine neue Form von Religiosität, die für

übersinnliche Erfahrungen offen ist und Zugang sucht

zu spirituellen und transzendenten Dimensionen.

Doch lässt sich überhaupt etwas Zuverlässiges

sagen über das, was außerhalb unserer menschlichen

Wahrnehmung und Beobachtung ist? Kann „Theo-

logie“ – die Rede von Gott – mehr sein als menschliche

Spekulation über das Übersinnliche, religiöses Wunsch-

denken der Frommen oder Projektion unserer Sehn-

süchte und Ängste an einen erdachten Himmel?

Die Gottesbilder der Menschheit

Betrachtet man die Gottesvorstellungen verschiede-

ner Religionen, so drängt sich in der Tat der Eindruck

auf, Gott sei nach dem Bild des Menschen geschaffen worden, nicht umgekehrt.

Diese Gottesbilder verraten uns mehr über die Gedankenwelt und Auffassungen

vergangener Zeiten und Kulturen, als dass sie uns zuverlässig Auskunft geben

könnten über den ganz Anderen, den ewigen Gott. Der griechisch-römische

Götterhimmel beispielsweise wirkt wie ein Spiegelbild der antiken Gesellschaft,

einschließlich ihrer Moralvorstellungen und Leidenschaften. Und während Mo-

hammed den arabischen Wüstenstämmen einen die totale Unterwerfung fordern-

den, „Allerbarmer“ verkündet, weiß der nach Selbsterlösung strebende Buddha

über Gott nur wenig zu sagen. Für die Stammesreligionen der Naturvölker wieder-

um ist die Vorstellung von der totalen Beseeltheit der Natur bestimmend

(Animismus).

Je stärker uns etwas innerlich

bewegt, desto hilfloser fühlen

wir uns, das Erlebte in ange-

messene Worte zu kleiden.

Hoffnung, die uns trägt

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