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Hoffnung, die uns trägt
„Ich glaube an Jesus Christus!“
D
as älteste Bekenntnis der Christenheit besteht lediglich aus einem Eigen-
namen und einem Ehrentitel: „Jesus (der) Christus.“ Damit brachten seine
Jünger – und nach der Auferstehung die ersten Christen – ihren Glauben zum Aus-
druck, dass Jesus, Sohn eines Zimmermanns aus der galiläischen Kleinstadt Naza-
reth, der von Gott gesandte Messias und lang ersehnte Befreier des Volkes Israel
war und ist. Schon früh war damit die Erkenntnis verbunden, dass in ihm Jahwe,
der Ewig-Vater (Jes 9,5), selbst zu uns Menschen gekommen war und er deshalb
göttliche Verehrung verdient. „Mein Herr und mein Gott“, bekannte Thomas am
Auferstehungstag (Joh 20,28). Immanuel – „Gott (ist) mit uns“ – lautet der Ehren-
ame, der ihm bei seiner Geburt gegeben wurde (Mt 1,23). Gott, der Schöpfer, wurde
selbst ein Mensch und wohnte (wörtlich: „stiftshüttete“) unter uns (Joh 1,14). Wer
Jesus begegnet, schaut gewissermaßen in Gottes Angesicht (Joh 14,9).
Ein einzigartiger Anspruch
Keine andere Religion erhebt einen vergleichbaren Anspruch. Für fromme Juden
wirkte die Aussage Jesu, Jahwes einzigartiger „Sohn“ zu sein (Joh 3,16), wie eine
Gotteslästerung. Auch Mohammed ist lediglich der (letzte) Prophet Allahs, der
unnahbar fern von uns Menschen lebt und regiert. Der Buddhismus kennt keinen
persönlichen Gott. Andere Religionen verehren entweder eine Vielzahl von Göttern
(z. B. Hinduismus) oder eine göttlich beseelte Natur (Pantheismus, Animismus). In
den griechischen Mythen verkleiden sich die Götter zwar manchmal als Menschen
und erscheinen inkognito, doch eine wirkliche Identifizierung findet nicht statt.
Ganz anders bei Jesus: Er ist so ganz und gar Mensch geworden, dass ihn eine Frau
geboren hat (Mt 1,18-25) und die Zeichen seines Menschseins auch nach seiner
Auferstehung erhalten geblieben sind (Joh 20,27). Wer seine Menschwerdung (In-
karnation) leugnet, hat – so Johannes – den Geist des „Antichristen“ (1 Joh 4,2f.).
Die Wahrheit hat ein menschliches Gesicht