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Hoffnung, die uns trägt
Leben im Heiligen Geist
Der Heilige Geist ermöglicht uns, Gottes Willen zu verstehen. Als die uns zuge-
wandte Seite Gottes öffnet er das Verständnis für Gottes Wort. Jeder Gläubige ist
durch den Geist in der Lage, selbst herauszufinden, was Gott tut und was er von uns
erwartet. „Ihr habt von Christus den Heiligen Geist empfangen. Solange dieser
Geist in euch bleibt, habt ihr keinen anderen Lehrer nötig. Denn er belehrt euch
über alles.“ (1 Joh 2,27 GNB; vgl. Joh 14,26; 16,13) Dabei ist die Erkenntnis des
Willens Gottes keine rein private und subjektive Angelegenheit. Mithilfe der
Heiligen Schrift macht der Heilige Geist der Gemeinde den Willen Gottes bekannt
(Apg 13,1.2; Eph 6,17; Offb 22,17ff.). „Wer Ohren hat, soll hören, was der Geist den
Gemeinden sagt!“ (Offb 2,7 u. a. GNB) Wer auf ihn hört, wird geistliche Reife und
Urteilsfähigkeit erlangen und immer tiefer in die einst verborgene, jetzt aber offen-
barte Weisheit Gottes eindringen (1 Kor 2,6ff.).
Der Heilige Geist ermöglicht uns, Gott persönlich zu erleben. Ob im Gottesdienst
oder im Alltag, beim Abendmahl oder beim Abendessen, beim Beten oder beim
Arbeiten, in der stillen Zeit oder im Lärm des Straßenverkehrs – Gott ist uns durch
seinen Geist immer nahe. Das Leben gläubiger Christen wird durch drei einzigarti-
ge Geschenke des dreieinigen Gottes bereichert: „die Gnade unseres Herrn Jesus
Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes“ (2 Kor
13,13). Persönliche Gotteserfahrung und geistliche Gemeindeerneuerung sind über-
all dort möglich, wo sich Menschen dem Geist Gottes öffnen. Was an Pfingsten
geschah – die Erfüllung mit dem Heiligen Geist – will sich im Leben jedes Gläubigen
wiederholen (Eph 5,18). „Spiritualität“ ist kein Modewort für weltfremde und abge-
hobene Leute, sondern ein Erkennungszeichen geistgeleiteter Nachfolger Jesu.
Der Heilige Geist ermöglicht uns, Gott in rechter Weise anzubeten (Joh 4,23f.).
Wahre Anbetung ist kein menschliches Tun, mit dem wir Gott gefallen oder ihn gnä-
dig stimmen wollen. Vielmehr handelt es sich um die würdige Verehrung Gottes, die
nur durch das Mitwirken des Heiligen Geistes möglich ist. „Wissen wir doch nicht
einmal, wie wir beten sollen, damit Gott uns erhören kann. Deshalb hilft uns der
Heilige Geist und betet für uns auf eine Weise, wie wir es mit unseren Worten nie
könnten … Er vertritt uns im Gebet, wie es dem Willen Gottes entspricht.“ (Röm
8,26f. Hfa) Durch ihn lernen wir, wie Kinder Gott vorbehaltlos zu vertrauen und ihn –
wie es erstmals Jesus in unerhörter Kühnheit tat (Mk 14,36) – als unseren „Papa“
oder „Vati“ anzureden (Röm 8,15f.; Gal 4,6). Wo solche Liebe lebt, kommt uns der
ferne Gott unsagbar nah. Wie Jesus „dem Herzen des Vaters ganz nahe“ ist (Joh 1,18
NL), so dürfen auch wir als Gottes Kinder hautnah mit ihm verbunden sein.
Siehe auch „Der Heilige Geist – Stellvertreter des Sohnes Gottes auf Erden“ auf Seite 203 im Anhang.