Читать книгу Seewölfe Paket 14 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 59

6.

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Sie hatten es nur Big Old Shane und seinen handwerklichen Künsten zu verdanken, daß sie wieder weitersegeln konnten. Die Reparatur war nur notdürftig ausgeführt worden, aber das Ruder hielt, und so wurde die Reise unter lauten Flüchen und Verwünschungen fortgesetzt.

Am neunten Juni stand die Feluke nördlich von Bengasi in See, und an diesem Nachmittag geschah einiges.

Der Wind wehte beständig aus Nord, und die Feluke lief gute Fahrt. Der Himmel war wieder blau, das Meer dünte nur leicht, und der Ärger über das Schiff wurde langsam in der Erinnerung verdrängt. Aber immer noch zog sie Wasser, und die Pumperei nahm kein Ende.

Dan O’Flynn hatte in der See einen winzigen Punkt entdeckt, stecknadelkopfgroß nur, aber er war ihm nicht entgangen. Jetzt griff er zum Spektiv und konzentrierte sich auf diesen Punkt.

„Eine zweimastige Feluke“, sagte er zu Hasard. „Sie kreuzt von Süden auf. In einer halben Stunde dürften wir mit ihr zusammentreffen.“

„Von Feluken habe ich langsam die Nase voll“, sagte der Seewolf. Dann schwiegen beide wieder, nur Dan griff hin und wieder nach dem Kieker und warf einen langen Blick hindurch.

Langsam erkannte er Einzelheiten. Als die Feluke noch näher heran war, da preßte er den Kieker immer stärker ans Auge und schüttelte ein paarmal ungläubig den Kopf.

Hasard war das seltsame Gebaren nicht entgangen, er sah auch, daß es ständig um Dans Mundwinkel zuckte.

Er warf einen Blick auf die ankreuzende Feluke, dann schaute er wieder Dan O’Flynn an, der den Kieker ungläubig absetzte und sich das Auge rieb, das rötlich entzündet schien.

Wieder sah er durch den Kieker, dann hörte Hasard ihn leise murmeln: „Geister gibt’s keine, nein, es gibt keine Geister.“

„Dein Alter behauptet aber das Gegenteil“, meinte Hasard. „Überhaupt – von welchen Geistern faselst du denn?“

Dans Gesicht war erschreckend lang geworden, und in seinen Augen lag ein drohender Ausdruck. Bevor er eine Antwort gab, warf er nochmals einen Blick durch den Kieker, und dann hatte er die Gewißheit.

Auf dem Achterdeck der Feluke stand Uluch Ali, älter geworden zwar, aber unverkennbar der alte Schnapphahn und Piratenknochen, mit dem sie so hart zusammengerasselt waren, und der als längst tot und erledigt galt.

„Uluch Ali ist an Bord der Feluke“, stieß Dan hastig atmend hervor.

„Du bist ja verrückt“, sagte Hasard lachend. „Uluch Ali! Den hat längst der Scheitan geholt, das ist nicht einmal sein Geist.“

Dan reichte ihm das Spektiv und zeigte noch einmal ungläubig und voller Staunen auf die Feluke.

„Sieh dir die Schnapphähne an. Und sieh dir ganz besonders diese bärtige Ratte auf dem Achterdeck an. Ich täusche mich nicht.“

Diese Ungeheuerlichkeit, die Dan da eben behauptet hatte, erwies sich als tatsächlich wahr. Sie war so unglaublich, daß der Seewolf betroffen den Kopf schüttelte.

„Hol mich der Teufel!“ sagte er entgeistert. „Das ist wirklich Uluch Ali. Aber der ist doch längst tot.“

„Jedenfalls sieht er verdammt lebendig aus“, widersprach Dan. „Und er wird auch nicht lange fackeln. Ich glaube aber nicht, daß er uns bereits erkannt hat.“

Gary Andrews, Batuti, Shane und Matt Davies sahen sich an, als hätte man ihnen soeben eröffnet, die Welt sei eine Scheibe, von der sie gleich hinunterfielen, wenn sie nur noch eine Kabellänge weitersegelten.

Hasard überlegte bereits fieberhaft. Ihr größter Widersacher war aufgetaucht, ihr Todfeind, von dem sie fest angenommen hatten, seine Gebeine seien längst vermodert. Blitzschnell reifte ein tollkühner Plan in ihm.

Zur Zeit hatten sie die bessere Position. Sie hatten die Luvseite, und das mußten sie ausnutzen, solange noch Zeit dazu blieb.

Die Feluke sah stabil und seetüchtig aus, jedenfalls besser und kerniger als die ihre, soweit sich das auf den ersten Blick beurteilen ließ. Und wenn Uluch Ali auf ihr fuhr, dann war die Feluke hervorragend, denn der alte Schnapphahn gab sich mit verrotteten Kähnen nicht ab.

Das wäre jetzt eine Gelegenheit, dem alten Bastard die Feluke abzunehmen, dachte Hasard. Ein letztes Mal griff er zum Kieker, denn so recht konnte er es immer noch nicht glauben.

Kein Zweifel, dachte er wie betäubt, es war wirklich und wahrhaftig der alte Gauner, der da mit verbiestertem Gesicht auf dem Achterdeck stand.

„Diesen alten geriebenen Hund kaufen wir uns jetzt“, stieß Hasard hervor. „Aber jetzt muß alles blitzschnell gehen, denn Uluch Ali ist ein nicht zu unterschätzender Gegner.“

„Wollen wir ihn versenken?“ fragte Matt Davies angriffslustig.

In Hasards eisblauen Augen blitzte es auf. Diese Gelegenheit, die sich nun bot, war so richtig nach seinem Geschmack. Ein schnelles tollkühnes und trickreiches Unternehmen, und der Teufel sollte sie holen, wenn ihnen das nicht gelang!

„Versenken? Wir nehmen ihm den Kahn ab, dann haben wir einen guten Tausch gemacht. Weiß der Teufel, was der alte Mistkerl hier will, und wen er wieder einmal jagt. Aber jetzt heizen wir ihm ein. Shane und Batuti! Ihr schießt ihm nachher die Segel in Brand, wenn ich es sage. Und du …“

„Ich denke, wir wollen seine Feluke haben“, sagte Shane. „Wenn wir sie in Brand schießen, haben wir nichts davon.“

„Nur in die Segel halten, die können ruhig draufgehen. Die Segel, die wir haben, sind so gut wie neu, nur der Kahn ist alt. Wenn wir es geschafft haben, riggen wir um, schlagen die neuen Segel an und verschwinden mit Uluch Alis Feluke. Es liegt an euch, ob der Kasten brennt, oder ob nur die Segel in Flammen aufgehen.“

„Das ist ein Wort!“ rief Shane begeistert.

„Batuti werden altes Uluch Ali Arsch mit Feuer sengen!“ brüllte der schwarze Riese aus Gambia begeistert.

„Dann holt eure Bögen und die Brandpfeile. Dan, du bewaffnest die anderen mit Musketen. Meine Söhne laden nach. Ich übernehme das Ruder.“

An Bord der Feluke brach Begeisterung aus. Begeisterung darüber, es diesem totgeglaubten Piratenknochen einmal ordentlich zu zeigen, und Begeisterung über den Tausch, der ihnen bevorstand, wenn alles gut ging.

Uluch Ali!

Dieser Name brannte bei allen wie loderndes Feuer. Er war wie ein Geist aus der Vergangenheit wieder aufgetaucht, weshalb, das wußte niemand, denn von der Hasard-Gruppe kannte keiner die wahren Hintergründe, die Ben Brighton ausgelöst hatte, als er die Schätze von der „San Marco“ barg. Das erste hatte Uluch Ali auf den Plan gerufen. Und bei seiner Suche nach den Christenhunden war er nun auf den Seewolf gestoßen, ohne es zu ahnen.

Shane und Batuti, die besten Bogenschützen der Seewölfe, bereiteten sich auf ihren Einsatz vor. Lunten wurden angesteckt, Brandpfeile bereitgelegt und die riesigen Bögen überprüft. Die beiden Giganten schossen damit weiter als jeder andere, und ihre Reichweite stand bei günstigem Wind einer Culverine nicht nach. Und günstigen Wind hatten sie, außerdem den Vorteil der Luvposition.

Dan holte inzwischen mit Davies die Musketen. Die Zwillinge luden sie und sorgten für Nachschub. Auf die Gabelstützen wurde verzichtet. Es genügte, die Musketen auf den Handlauf des Schanzkleides aufzulegen und dahinter gleichzeitig Dekkung zu suchen.

Zuvor aber wurden die Segelmanöver ausgeführt, damit sie die bessere Position auch beibehielten. Und darin machte dem Seewolf so schnell keiner etwas vor.

Hasard reagierte schon im nächsten Augenblick. Er änderte den Kurs und ging hoch an den Wind, auf Parallelkurs zu der anderen Feluke, und damit auf Backbordbug.

Jetzt waren die Kerle schon deutlich zu erkennen, die auf dem Deck herumrannten, getrieben durch Uluchs Befehle. Uluch Ali selbst erkannte der Seewolf jetzt auch. Der allerletzte und geringste Zweifel, daß er es tatsächlich war, war damit ebenfalls beseitigt, denn diese Visage gab es nur einmal auf der Welt.

Hasard lag mit seinem Schiff jetzt höher als die andere Feluke, auf der man das Manöver schnell durchschaut hatte, und so deckte er sie aus der Luvposition heraus vorzüglich ab. Die Seewölfe waren eindeutig im Vorteil.

Drüben traten ebenfalls Bogenschützen in Aktion und nahmen Aufstellung.

„Gebt’s ihnen!“ rief Hasard.

Big Old Shane und Batuti lauerten bereits. Die ersten glimmenden Brandpfeile lagen auf den straff gespannten Sehnen. Bei beiden Männern traten die Oberarmmuskeln wie Stränge unter der Haut hervor.

Gespannt beobachtete der Seewolf, wie der erste Pfeil mit einem leisen Fauchen von der Sehne schnellte und in einem eleganten Bogen durch die Luft schnellte.

Dicht vor der Piraten-Feluke fiel er ins Wasser und verzischte. Auch der zweite Pfeil erreichte sein Ziel nicht ganz.

Auf Anhieb hatte über diese Entfernung auch niemand mit einem Treffer gerechnet, aber die beiden Pfeile lagen so dicht, daß Shane und Batuti sich schon fast eingeschossen hatten.

Von drüben erfolgte als Antwort zuerst ein höhnisches Geschrei, dann flogen auch dort die Pfeile von den Sehnen. Sie verzischten fast auf halbem Weg und senkten ihre Spitzen ins Wasser.

Shane hielt etwas höher. Er grinste in seinen grauen Bart, als er sah, wie weit die Kerle daneben schossen. Da brauchten sie noch einmal die doppelte Kraft, wenn sie treffen wollten. Auch Batuti hob seinen riesigen Langbogen etwas höher zum Himmel.

Hasard beobachtete gleichzeitig das eigene Schiff, die Manöver des anderen und die beiden Bogenschützen, die jetzt die nächsten beiden Pfeile auf die Reise schickten.

Zwei Prachtburschen, dachte er zufrieden. Eine kleine glimmende Bahn enstand in der Luft, und dann bohrte sich der erste Brandpfeil in das Großsegel der Feluke. Er saß noch nicht richtig, als auch der zweite direkt daneben einschlug.

Davies riß vor Freude brüllend die Arme hoch. Gary Andrews grinste über das ganze Gesicht, und die Zwillinge schrien laut vor Begeisterung über die beiden geglückten Treffer.

Durch den Wind, der die Glut anfachte, entstand augenblicklich eine kleine Flammenzunge, die schnell nach oben leckte und sich ausbreitete.

Da sauste schon der nächste Pfeil hinüber, abgefeuert von den gewaltigen Armen des ehemaligen Waffenschmieds.

Batuti zog nach, und dann ging es Schlag auf Schlag. Hin und wieder verfehlte ein Brandpfeil das Ziel und schlug auf dem Deck ein. Uluch Alis Kerle stürzten sich wie die Wilden darauf und rissen ihn heraus.

Jetzt brannte das Großsegel, schwärzlich gefärbte und rußige Lappen rissen ab und wehten davon. Gleich darauf fing auch das Segel am zweiten Mast Feuer, und von drüben antwortete ein Wutgeheul.

Sie schossen zurück, sie spannten ihre Bögen mit aller Kraft, und hinter ihnen stand ein Kerl, der sie nach jedem Fehlschuß brutal ins verlängerte Rückgrat trat. Aber sie schafften bestenfalls ein Drittel der Distanz, die Shane und Batuti beherrschten. Sie brachten es trotz aller Anstrengung nicht einmal auf die Hälfte.

Die Feluke der Piraten drehte auf Steuerbordbug und versuchte, dichter heranzustaffeln, damit die Kerle besser zum Schuß gelangen, wenn sich die Distanz verkürzte.

Doch der Seewolf ließ ihnen keine Chance. Er deckte die Feluke weiterhin ab, ging den ersten Schlag mit und auch gleich den zweiten. Die Verwirbelungszone, die dadurch entstand, genügte, um die Piraten leicht achteraus zu lassen.

Der Seewolf trieb sein Spiel mit ihnen. Während die Feluke immer wieder vergeblich heranzustaffeln versuchte, einen Schlag nach dem anderen fuhr, ging Hasard immer mit, bis von drüben erneut hilfloses Wutgeheul herüberklang.

Inzwischen hagelte es einen Brandpfeil nach dem anderen in die Segel der Feluke. Ein halbes Dutzend Kerle schoß pausenlos, etliche andere waren damit beschäftigt, ständig Wasser zu pützen, um den Brand im Segel unter Kontrolle zu kriegen. Sie schafften es nicht, das Großsegel am zweiten Mast lohte jetzt in heller Glut und war nicht mehr zu löschen. Sie schafften es lediglich, die glimmenden Segelfetzen auszutreten oder mit Wasser zu übergießen, damit das Holz kein Feuer fing.

„Recht so“, sagte der Seewolf grimmig, „seht nur zu, daß mein neues Schiffchen kein Feuer fängt. Wir brauchen es noch.“

Er lachte laut, segelte die brüllenden und tobenden Kerle erneut aus und hob höhnisch die Hand zum Gruß.

Drüben wurden jetzt die beiden Drehbassen in Stellung gebracht, herumgeschwenkt und ausgerichtet.

„Jetzt seid ihr dran!“ sagte Hasard trocken.

Dan O’Flynn grinste hart. Er hatte die Muskete auf den Handlauf des Schanzkleides gestützt und lauerte auf den glatzköpfigen Kerl, der mit der Lunte an der Drehbasse hantierte. Dan zielte sorgfältig und genau.

Der Schuß krachte, vor dem Lauf wölkte graublauer Rauch auf, und als der sich schnell verzogen hatte, war auch der Kerl an der Drehbasse verschwunden. Er lag mit ausgestreckten Armen an Deck und rührte sich nicht mehr.

„Sauber, Dan“, lobten die Zwillinge anerkennend. „Der rührt nie wieder eine Drehbasse an.“

„Quatscht nicht, ladet nach!“

„Haben wir schon. Sieben Stück sind nachgeladen.“ Dan kriegte schon die nächste Muskete gereicht, während die Zwillinge Pulver in die Läufe kippten, die Bleikugel in den Lauf packten und die Kugel mit dem Ladestock festrammten.

Die nächste Muskete kriegte Matt Davies, die übernächste Gary Andrews, und so war an Bord jeder beschäftigt.

Der nächste Pirat sprang an die Drehbasse, unbarmherzig von einem vierschrötigen bulligen Kerl dorthin getreten, und er hatte sie noch nicht richtig erreicht, als Matt Davies Schuß ihn hinwegputzte. Sie machten drüben nicht viel Federlesens mit ihren Toten. Während die anderen in ohnmächtiger Wut einen Pfeil nach dem anderen abfeuerten – von denen kein einziger sein fernes Ziel erreichte – warfen ein paar andere Kerle die Toten sogleich über Bord. Das alles ging blitzschnell.

Hasard segelte den nächsten Schlag mit, dann sah er Uluch Ali auf dem Achterdeck nach dem Kieker greifen, drehte sich voll zu ihm hin und winkte ihm fröhlich zu.

Die Reaktion war selbst für den Seewolf verblüffend. Uluch Ali ließ den Kieker sinken, wischte sich mit der Hand über die Augen, und warf den Kieker dann voller Wut einem Kerl ins Kreuz, der unter dem plötzlichen Wurf aufschreiend zusammenzuckte.

Uluch Ali hatte erst jetzt seinen Gegner erkannt. Im ersten Augenblick glaubte er zu träumen. Er schaute ein zweites Mal hin, und dann erkannte er den schwarzhaarigen Satansbraten, der hier sein übles Spielchen mit ihm trieb und ihn hohnlachend aussegelte, ohne ihm auch nur die geringste Chance zu lassen.

Der Seewolf!

Er verschluckte sich vor Aufregung und lief vor Wut knallrot an. Diese Giaurs, die er jagte, waren keine geringeren als die Seewölfe mit ihrem verfluchten Kapitän Killigrew. Damit, daß der Seewolf selbst an Bord war, hatte Uluch Ali nicht gerechnet. Seine Gesichtsfarbe wechselte zu leichenhafter Blässe, als er den Mann jetzt eindeutig erkannte, der ihm seine fürchterlichste Niederlage bereitet hatte. Er sah den wilden und verwegenen Kerl vor sich, der ihn damals mit dem Degen traktiert, ihn unbarmherzig nach Strich und Faden verdroschen und so schwer verletzt hatte, daß er fast am Ende gewesen war. Das war wie ein körperlicher Schmerz, der ihm brennend durch den Leib fuhr.

In seinem ohnmächtigen Zorn warf er den Kieker einem Kerl ins Kreuz, der lahmarschig auf dem Deck herumstand und sich die Augen zuhielt, damit ihn die brennenden Segelfetzen nicht trafen.

Vor Uluch Alis geistigem Auge lief die ganze Schmach und Schande noch einmal in aller Deutlichkeit ab. Er spürte Schmerzen im Magen, er fühlte eine stechende Übelkeit, und alle seine Narben, die er sich beim Kampf mit dem Seewolf eingehandelt hatte, brachen wie glühende Krater auf und überfielen ihn mit grellem Feuer.

Tödlicher Haß trat in seine Augen, und dieser Haß steigerte sich ins Unermeßliche. Und jetzt war dieser schwarzhaarige Bastard und Hundesohn drauf und dran, ihm die nächste Niederlage zu bereiten!

Uluch Ali griff mit einem wilden haßvollen Aufschrei nach der Peitsche, verließ das Achterdeck und prügelte wahllos auf die Kerle ein, die ihm im Weg standen. Mit überkippender Stimme und Schaum in den Mundwinkeln schrie er nach Rache. Mit der Peitsche jagte er einen Kerl erneut an die Drehbasse, der sich gerade geduckt hatte, als eine Bleikugel dicht an seinem Schädel vorbeipfiff. Er holte aus und schlug zu.

Da sah er es drüben aufblitzen und warf sich auf die Planken. Über ihm erklang ein brüllender Schrei. Dann sackte der Mann zusammen und begrub ihn unter sich.

Uluch Ali befreite sich von der Last, schüttelte in ohnmächtigem Zorn die Faust und drohte dem Seewolf und seinen Kerlen, die einen nach dem anderen von seinen Kerlen wegputzten.

Aber der Seewolf gab den drohenden Gruß heiter und gelassen zurück, und er segelte die verdammte Feluke wie der Scheitan selbst, so sicher und gelassen, daß dem alten Pirat das Wasser in die Augen trat. Zwanzig Mann hatte er gehabt, zwanzig wilde teuflische Kerle, und ein fast neues Schiff.

Jetzt hatte er bestenfalls noch ein gutes Dutzend Kerle und ein Schiff, das nur noch mit Fock und Achtersegel über das Meer trieb.

Aber am meisten wurmte ihn, daß er drüben nur acht Männer sah. Ach was, Männer, dachte er in blinder Wut. Sechs Männer, die beiden anderen waren noch halbwüchsig, und die zeigten es ihm mit einer Härte, die ihm den allerletzten Nerv raubte.

Er blieb aufrecht stehen, trieb seine Kerle an und zuckte zusammen, wenn es einen von ihnen erwischte, er die Arme hochwarf und schreiend zusammensackte oder einfach stumm auf die Planken fiel.

Uluch beförderte sie über Bord, einen nach dem anderen, und dann sprang er selbst an eine Drehbasse. Wenn diese räudigen Schakale es nicht schafften, den Seewölfen eine Ladung Grobschrot in die Feluke zu ballern, dann wollte er es ihnen persönlich zeigen, jawohl, er verstand es noch, zu kämpfen und nicht zu heulen.

Seemännisch war er diesen Himmelhunden ja doch nicht gewachsen, aber diesen Killigrew, den würde er vom Achterkastell wegputzen. Er entriß einem Mann die Lunte und rannte auf die Drehbasse zu. Dann schwenkte er das Geschütz herum und richtete es auf das Achterdeck, dorthin, wo der verhaßte Seewolf stand und ihm immer wieder freundlich und höhnisch zugleich zuwinkte, als ginge es hier um ein Wettrennen zwischen zwei Feluken und nicht um einen harten Kampf auf Leben oder Tod.

„Na warte, du lausiger Bastard!“ schrie er. „Dir wird dein verfluchtes Grinsen gleich im Hals steckenbleiben.“

„Uluch Ali“, sagte Matt Davies heiser. „So günstig kriegen wir ihn nie wieder. Der ist jetzt fällig, der üble Hund.“

Dan O’Flynn gab keine Antwort. Er kauerte hinter dem Schanzkleid auf den Knien und zielte mit angehaltenem Atem auf den alten Piraten, auf dessen damaliger Galeere der Malteserritter Godefroy von Manteuffel, Hasards Vater, Frondienste hatte leisten müssen.

Als die Feluke sich ganz sanft senkte, drückte er ab, gerade in dem Augenblick, als Uluchs Hand mit der Lunte nach unten zuckte, um sie auf das Zündkraut zu drücken.

Der Schuß löste sich, der Rückstoß ließ Dans Brustkasten erbeben.

Mit atemloser Spannung sahen sie, wie Uluch Ali die Lunte aus der Hand glitt, wie er hochtorkelte, einen Lidschlag lang wie unentschlossen dastand und dann ganz langsam umfiel. Noch im Sturz breitete er die Arme aus, aber dann blieben sie wie festgenagelt am Körper hängen, und er schlug schwer auf die Planken.

„Ar-we-nack, Ar-we-nack!“ brüllte Shane so laut, daß die anderen unwillkürlich zusammenzuckte. Aber dann rissen sie alle die Arme hoch, und der alte Schlachtruf der Seewölfe dröhnte über das Wasser, so laut und so gefährlich und kampfeslustig, daß es den Kerlen da drüben vor Angst fast die Stiefel auszog.

Hasard blickte ungläubig zu der nur noch ganz langsam segelnden Feluke hinüber. Dort war jetzt augenblicklich die Hölle los. Die Kerle rannten kopflos durcheinander und schrien sich die Kehlen heiser.

Er wußte nicht, ob Uluch Ali tot oder nur verletzt war, aber es hatte den Anschein, als hätte ihn der Schuß nur am Schädel gestreift.

Jedenfalls änderte sich schlagartig die Szene da drüben, denn mit Uluch Alis Ausscheiden aus dem Kampf ging da drüben eine ganz erstaunliche, aber typische Wandlung vor. Die Kerle hatten die Hosen gestrichen voll, sie waren bedient, und jetzt handelten sie in blinder Panik. Niemand war mehr da, der sie antrieb. Und weil Alis liebevolle Hand fehlte, verloren sie auch den Rest von Mut, zumal sie sahen, daß sie nicht mehr die geringste Chance hatten. Sie wollten jetzt nur noch weg, verschwinden, um sich von den Christenhunden nicht ebenfalls in Stücke schießen zu lassen.

„Die hauen ab!“ brüllte Matt Davies begeistert. „Die verschwinden tatsächlich!“

„Ja, die hauen ab“, sagte auch Hasard verwundert. „Aber nicht mit der Feluke, sie lassen das Beiboot zu Wasser. Nehmt das große Segel weg, damit wir nicht soviel Fahrt laufen.“

Mit der Feluke konnten sie nicht mehr weg, denn das bißchen Tuch, das die Masten noch trugen, reichte zur Flucht nicht mehr. Also setzten sich die Piraten mit dem Beiboot ab.

Ein Trick? überlegte Hasard. Zuzutrauen war diesen Schnapphähnen alles, und so beobachtete er weiter.

Er konnte nicht alles genau erkennen, denn das Boot wurde auf der anderen Seite abgefiert. Aber er sah, daß sie Uluch Ali aufhoben und ebenfalls in das Boot verluden.

Ein Musketenschuß krachte. Dan hatte gefeuert, aber diesmal über die Köpfe der Halunken, um sie ein wenig anzutreiben. Drüben dachte keiner mehr an Gegenwehr, sie suchten ihr Heil nur noch in der Flucht.

Erstaunlich schnell löste sich das Beiboot und segelte davon. Die Feluke überließen sie ihrem Schicksal. Aber sie hatten Uluch Ali an Bord, wie Hasard durch den Kieker feststellen konnte. Folglich war er auch nicht tot, sondern nur schwer verletzt, denn einen Toten hätten sie ganz sicher nicht mitgenommen.

„Runter mit dem ganzen Zeug“, sagte Hasard. Sinnend sah er dem Beiboot nach, das jetzt auf südlichem Kurs verschwand.

Die Segel wurden aufgepackt. Hasards Feluke trieb ganz langsam auf die andere zu.

„Vorsicht“, warnte Dan, „das kann eine Falle sein. Wir sollten lieber noch etwas abwarten. Vielleicht haben die Halunken Lunten zur Pulverkammer gelegt, und in ein paar Minuten geht der Eimer mit einem Donnerschlag in die Luft.“

„Du hast recht“, sagte der Seewolf. „Ich hätte genauso gehandelt. Also warten wir noch ein Weilchen ab.“

Aber auch nach eine Viertelstunde zeigte sich niemand dort drüben, und ebensowenig erfolgte eine Explosion. Piraten hatten sich dort drüben aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr versteckt. So gingen sie nach einigen weiteren Minuten längsseits, vertäuten die beiden Schiffe miteinander und durchstöberten die Piraten-Feluke Uluch Alis.

„Ein schönes, ehrliches Schiff“, meinte Shane. „Das ist gutes hartes Holz, stabil, seetüchtig. Und der Kahn suppt auch nicht.“

Niemand befand sich an Bord, nicht einmal ein Toter, denn auch die hatten die Piraten gleich außenbords befördert.

Auf den Planken qualmte es noch ein wenig, dort, wo die brennenden Segelfetzen hingeflogen waren.

„Das könnt ihr beide gleich löschen“, sagte Hasard zu seinen Söhnen, die sich Pützen schnappten und die glimmenden Fetzen mit Wasser übergossen.

Einen Raum nach dem anderen sahen sie sich an.

„Da haben wir ja alles, was wir brauchen.“ Matt Davies zeigte mit der Hakenprothese auf die gefüllten Schapps und in die Vorratskammer. „Sogar in Öl eingelegte Oliven.“

Währenddessen untersuchte Big Old Shane das Holz des Schiffes. Er fand nichts daran auszusetzen und sparte nicht mit Lob.

Jetzt hatten sie eine fast nagelneue Feluke, gegen die ihre ein löchriger Sarg war. Der Tausch, wie Hasard es bezeichnete, gefiel ihnen allen, und noch mehr gefiel ihnen, daß sie es dem alten Piratenknochen Uluch Ali noch einmal kräftig gezeigt hatten. Der war jetzt nur noch ein winziger dunkler Punkt auf den Wellen und bewegte sich weiter südwärts.

Langsam trieben beide Feluken durch das Wasser. Ihre Bordwände rieben leicht aneinander.

Die Zwillinge hatten den Qualm erstickt, jetzt rissen sie die restlichen Fetzen von den Ruten. Gary Andrews und Batuti stiegen schon auf die alte Feluke hinüber und bargen die Segel, um sie drüben wieder anzuschlagen.

Die Feluke des Piraten erwies sich als gut ausgerüstet, viel besser als die eigene. Sie hatten zwei Drehbassen an Bord, weitere Waffen fanden sich in der kleinen Pulverkammer, und wenn sie ihre dazu rechneten, ergab sich ein ganz beachtliches Arsenal.

Auch für Lebensmittel und Vorräte war bestens gesorgt.

„Was einem das Schicksal doch so alles beschert“, murmelte Hasard augenzwinkernd. „Ich hätte mir nie träumen lassen, daß ich einmal die Feluke dieses alten Hundesohns schnappen würde. Aber mich wundert, daß dieser Kerl das Gemetzel damals überlebt hat und ausgerechnet jetzt gerade bei uns auftaucht.“

Shane kratzte sich den grauen Bart und überlegte.

„Ja, ein merkwürdiger Zufall ist das“, sagte er nachdenklich, denn die wahren Zusammenhänge ahnte ja keiner von ihnen. Und niemand wußte etwas von Ben Brightons erfolgreicher Schatzhebung, die der Anlaß zu Alis wilder Suche war.

„Ich weiß noch, als er über Bord ging“, sinnierte Hasard weiter. „Da war der Kerl so zerschlagen und so schwer verletzt, daß ich für sein Leben keinen lausigen Copper gesetzt hätte.“

Uluch Ali ging ihm nicht aus dem Sinn. Das geheimnisvolle Auftauchen dieses Mannes beschäftigte ihn mehr, als er sich selbst eingestand. Aber es war keine Verwechslung, und Ali hatte auch keinen Bruder, der ihm verblüffend ähnlich sah, da war jeder Zweifel ausgeräumt.

„Ob er jetzt tot ist?“ fragte Shane. „Dan hat ihn so getroffen, daß er gleich umfiel.“

„Auch darauf weiß ich keine Antwort, Shane“, sagte Hasard grübelnd. „Ich gehe nur davon aus, daß sie seine Leiche ganz sicher nicht mitgenommen hätten. Folglich steckte noch ein Funken Leben in ihm. Mir sah das eher nach einem Streifschuß aus, nach einer bösen Kopfwunde. Na egal, wir haben sein Schiff, und wir haben keine Verluste erlitten, und das ist die Hauptsache.“

„Dank deiner einmaligen Künste im Segeln“, setzte Shane hinzu, doch Hasard schüttelte nur den Kopf.

„Jeder hatte seinen Anteil daran. Du und Batuti, Gary, Matt, Dan und meine Söhne. Wir haben zusammen gesiegt, ohne dieses Zusammenspiel wäre das nicht möglich gewesen.“

Er drehte sich um und ging zu der „alten“ Feluke hinüber. Am liebsten hätte er sie dem Teppichhändler jetzt um die Ohren geschlagen. Sollte der suppende Kahn zum Teufel gehen, sie brauchten jedenfalls nicht mehr ständig zu pumpen und konnten sich auf ein paar geruhsame Tage vorbereiten, so nahm Hasard jedenfalls an.

Er und Shane packten gleich darauf mit an. Sie luden weitere Waffen, Lebensmittel, Trinkwasser und Geräte um. Und dann wurden die neuen Segel angeschlagen, das einzige, was auf der alten Feluke in einwandfreiem Zustand war, und das der Teppichhändler als Blendwerk benutzt hatte.

Bis sie damit fertig waren, vergingen noch einmal drei Stunden. Dann war alles, was verwertbar war, umgestaut und stapelte sich an Deck. Später würden sie es auf die einzelnen Räume verteilen, denn jetzt wollten sie weg. Uluch Ali würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um seine Niederlage wieder auszubügeln, und Hasard wußte, daß er die Mittel dazu besaß, daß er ganze Heerscharen von Piraten befehligte, und daß sie jetzt noch lange nicht aus dem Schneider waren.

Sie mußten sogar ganz fest damit rechnen, dem alten Knochen bald wieder zu begegnen, und dann gab es Kleinholz. Es war nur noch fraglich, auf welcher Seite es dann Trümmer gab. Aber sie hatten ein gutes, solides und seetüchtiges Schiff, und damit konnten sie etwas anfangen.

Als alles umgestaut war, zeigte Shane auf den „alten Mistkahn“.

„Sollen wir ihn treiben lassen, oder stecken wir ihn in Brand?“

Hasard antwortete mit einer Gegenfrage.

„Hast du daran gedacht, ein paar Ersatzplanken mitzunehmen oder anderes verwertbares Ersatzmaterial? Kann ja sein, daß uns auch auf diesem Schiffchen wieder was wegbricht.“

„Alles, was brauchbar ist, befindet sich an Bord. Drüben ist nur noch alter Krempel, mit dem wir nichts, mehr anfangen können.“

„Dann bohren wir den Kahn an und versenken ihn“, entschied Hasard. „Ein paar Löcher in den Rumpf geschlagen, und weg ist er.“

„Die Arbeit mit dem Bohren können wir uns sparen“, sagte Matt. „Ich gehe allein hinüber, das ist gleich erledigt.“

Er hob die Hakenprothese, daß sie in der Sonne blitzte. Diese scharfgeschliffene Eisenspitze war ein mörderisches Instrument, mit dem der grauhaarige Matt fürchterlich umgehen konnte. Sie war auch zu allem zu gebrauchen, angefangen vom Holzspalten bis dazu, gewissen Teppichhändlern gewisse Stellen bis zum Kragen aufzureißen, wie er versicherte.

Hasard nickte nur, er wußte, was Matt meinte, denn er hatte schon unabsichtlich ein Loch in den morschen Rumpf gehauen.

Matt stieg hinüber, sprang in den Raum und holte aus. Schon sein erster Schlag fetzte Holzbrocken aus der Bilge, und als er zum zweiten Male kräftig zuhieb, hatte er das Holz durchschlagen, und ein dicker Schwall Wasser schoß zischend herein.

„Mann, o Mann“, sagte er. „Dieser Lausekahn hätte aber wirklich nicht mehr lange gehalten. Ein Wunder, daß wir damit noch schwimmen konnten.“

Der Haken sauste nieder, Holzsplitter flogen davon, und dann knackte unter seinen Füßen eine Planke.

Mit gewaltigem Tosen schoß das Wasser herein, zischend und gurgelnd, alles blitzschnell überschwemmend.

Matt stieg nach oben, und selbst zum Klimmen benutzte er seinen Haken. Er knallte ihn in zwei Yards Höhe hart ins Holz. Dann griff er mit der anderen Hand zu und zog sich hoch. Mit einem Satz war er an Bord des neuen Schiffes.

„Jetzt kann der Teufel weiter lenzen“, sagte er trocken. „Wir haben mit dem Mistding nichts mehr zu tun.“

Das Gurgeln und Rauschen, mit dem das Wasser hereinschoß, war jetzt deutlich zu hören. Knacken mischte sich in das Geräusch, leises Krachen und Knistern, als die altersschwachen Planken dem Druck nachgaben.

Hasard schüttelte verwundert den Kopf.

„Daß der Kahn den Sturm noch überstanden hat“, murmelte er. „Das ist fast nicht zu glauben.“

Die Segel wurden gesetzt. Die Zwillinge lösten die Leinen, die beide Schiffe verbanden. Ein Weilchen noch trieb die alte Feluke hartnäckig auf der Seite mit, dann sackte sie ganz langsam achteraus.

Sie hielt sich auch nicht mehr lange auf dem Wasser. Immer schwerfälliger rollte sie in der schwachen Dünung. Dann sah es so aus, als wollte sie sich noch einmal vor den Seewölfen verneigen. Sie stellte den Bug tief in die See und kriegte Schlagseite nach Backbord. So hing sie tieftraurig im Wasser, aber niemand hatte Mitleid mit diesem verdammten Eimer, der ihnen so viele höllische Stunden beschert hatte.

„Die braucht trotzdem noch lange, bis sie sinkt“, stellte Dan fest, der den Kahn noch einmal durch den Kieker betrachtete.

„Gott sei Dank, daß wir den los sind“, sagte Gary Andrews, der früher als Fockmastgast gefahren war. „Wenn ich nur an die verdammte ewige Lenzerei denke, wird mir ganz schlecht.“

„Hier haben wir das jedenfalls nicht zu befürchten“, versicherte Dan. „Diese Feluke reitet auch ziemlich mühelos einen Sturm ab. Sie ist viel härter und stabiler gebaut als der lausige Teppichkahn, in dem in allen Ecken orientalische Flöhe nisten.“

Sie waren noch keine halbe Meile entfernt, da stellte sich die Feluke noch weiter auf den Bug, und das Achterdeck hob sich in einer fast tänzerischen grotesken Bewegung steil in die Luft. Der vordere Mast neigte sich noch weiter nach vorn, dann brach er ab und knallte in die See.

Gleich darauf hatte auch die Feluke ausgelitten. Als hätte sie es verdammt eilig, rauschte sie senkrecht auf Tiefe und verschwand in einer großen schäumenden Blase.

Nur noch ein paar armselige Trümmer trieben in der See. Dann war der löchrige Sarg endgültig verschwunden.

Hasard und seine Gruppe aber segelten weiter. Sie hatten ein schönes neues Schiff, und sie dankten Uluch Ali mit einem höhnischen Grinsen. Der alte narbige Pirat war kein Teppichhändler. Er hatte nur gute und einwandfreie Ware anzubieten. Und der Preis war auch direkt lächerlich, im Gegensatz zu dem des Teppichhändlers.

Diese Feluke hatte nur ein wenig Mut und Geschick gekostet. Und natürlich ein paar Brandpfeile und etwas Blei, aber selbst das hatte Uluch Ali großzügig an Bord zurückgelassen.

Ein richtiges orientalisches Geschäftchen, dachte Hasard. Und es war nur ganz kurz darum gefeilscht worden.

Seewölfe Paket 14

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