Читать книгу fucking Kerle - Ruth Broucq - Страница 13

Vergebene Mühe

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Mehrmals versuchte ich, mit Udo eine einverständliche Trennung zu vereinbaren, war sogar zu einigen Zugeständnissen bereit, was er immer wieder mit lapidaren Antworten hinausschob. Ich fühlte mich von ihm nicht ernst genommen. Als ich es endlich leid war, setzte ich ihm einen Termin. „Such dir endlich eine eigene Wohnung, Udo. Ich halte nicht länger darauf still, dass du dich hier breit machst. Am ersten Oktober ist für dich hier Ende, dann kommt ein anderes Schloss auf die Tür. Also sieh zu, dass du spätestens an diesem Tag ausziehst!“

Da Rene im Internat war schlief ich schon eine ganze Weile im Kinderzimmer, weil ich nicht mit Udo in Berührung kommen wollte. Am ersten Oktober wurde ich ungewöhnlich früh wach. Meine Freundin Esther hatte bei mir übernachtet, sah mich überrascht an, und fragte erstaunt: „Wieso bist du so früh wach? Hast du etwas vor, von dem ich nichts weiß?“

„Ja, und ob ich das habe!“ sagte ich fest entschlossen, warf mir einen Trainingsanzug drüber und erklärte: „Ich habe vor Jemand zu zeigen wo der Schreiner das Loch gelassen hat. Wir haben den ersten Oktober!“ Dann zog ich in allen Räumen die Rollos hoch und ging als letztes ins Schlafzimmer um die Sonne reinzulassen.

„Bist du bescheuert? Mach das wieder zu. Ich will noch schlafen!“ schimpfte Udo schläfrig und zog sich die Bettdecke über den Kopf.

Mit einem Ruck zog ich das Oberbett von ihm und warf es in eine Ecke, dabei schrie ich laut: „Nichts da! Aufstehen und ausziehen! Wir haben den ersten Oktober! Für dich ist hier kein Platz mehr! Los, raus aus meinem Bett und raus aus meiner Wohnung. Jetzt sofort! Raus!“

Mühselig erhob Udo sich, setzte sich im Wohnzimmer auf das Sofa und versuchte mir zu erklären: „Ja, ich weiß, aber leider hat das mit der Wohnung nicht geklappt, es dauert noch was…..“

„Nein! Du ziehst heute aus! Jetzt, sofort! Zieh dich an, oder ich jage dich so wie du bist auf die Strasse. Und glaube mir, ich mache keinen Spaß! Ich hab die Schnauze so voll, dass ich überlege ob ich die Bullen rufe, und denen erzähle, du hättest mich bedroht. Also verschwinde, jetzt!“

„Aber, hör doch mal, wir können das doch in Ruhe regeln. Ich gebe dir auch Geld. Morgen kriege ich ……“

„Nein! Jetzt, habe ich gesagt! Oder willst du wirklich richtige Probleme? Dann werde ich dich anzeigen, weil du mich bedroht hast, hier sieh nur, mit dem schweren Aschenbecher habe ich mich verteidigen müssen, den ziehe ich dir über den Schädel…“

„Aber das glaubt dir doch keine Sau…“

„Oh doch, Esther, wo bist du? Komm mal schnell, der Udo will mich umbringen, er hat mich gewürgt. Ruf mal 110. Ich brauche Hilfe!“ schrie ich Richtung Küche.

„Nein, nein, Esther, schon gut, ich gehe freiwillig. Die Alte dreht sonst durch. Lass, ich zieh mich nur eben an.“

„Aber mach schnell, sonst ruf ich doch noch an.“ Sagte ich hart und sah meine Freundin an, die im Türrahmen erschien, und dort wortlos stehen blieb.

Als Udo angezogen war, stellte ich mich an die Korridortür und hielt die Hand auf: „Schlüssel! Und nie wieder hier auftauchen! Dann gibt es Krieg. Und glaube mir, den kannst du nicht gebrauchen. Mir ist jedes Mittel recht. Dafür müsstest du mich inzwischen kennen. Ich habe keine Angst!“

Als er gegangen war atmete ich erleichtert auf. Aber ich stand am ersten Oktober vor einem riesigen Problem. Ich hatte nur siebzig Mark in der Tasche, weder Miete, noch das Internat oder die anderen monatlichen Verpflichtungen bezahlt, und null Ahnung, wie es weitergehen sollte. Denn Udo hatte es leider auch geschafft, dass es kein Geschäft mehr gab.

Trotzdem entschloss ich mich diesmal die endgültige Trennung durchzuziehen. Als ich Udo also endgültig, mit Gewalt, nach fünf Jahren hinauswarf, war ich hoch verschuldet.

Dabei hatten wir während unserer Beziehung, in drei verschiedenen Branchen, sicher Millionen verdient, die Udo allerdings zu neunundneunzig Prozent verzockt hatte. Dennoch hatte ich ein abwechslungsreiches, luxuriöses Leben kennen gelernt, speziell in der Glücksspielzeit.

Leider lernte ich durch das Roulette-Geschäft auch die Nachteile kennen. Denn die Behörden stuften es als illegal ein, wodurch ich bei mehreren polizeilichen Razzien behördlich bekannt wurde. Zwar wurde ich nur wegen >Beihilfe zum illegalen Glücksspiel< verurteilt, was nur kleine Geldbußen mit sich brachte, aber der Richter war irgendwann fast ein >alter Bekannter<.

Diese Beziehung hatte mich vieles gelehrt, besonders, dass ich mir, bei aller Liebe und Frühlingsgefühlen, doch immer eisern das alleinige Wohnrecht sichern musste. Am Ende dieser Beziehung waren meine sexuellen Gefühle zur Kälte zurückgekehrt, und ich von den Männern geheilt, also schwor dem Sex ab.

Nur eine Sache lag mir schwer auf der Seele, dass ich Rene aus da Internat holen musste, weil ich es nicht mehr bezahlen konnte.

fucking Kerle

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