Читать книгу fucking Kerle - Ruth Broucq - Страница 17

Ohne Rücksicht auf Verluste

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Eine unangenehme Begebenheit zeigte mir, dass unser Geschäft eine ungünstige Lage hatte, und dass ich etwas ändern musste, sodass ich mich entschloss zu handeln.

Wir waren ganz schwach besucht, nur zwei Lutscher saßen an einem Tableau, als ein paar finstere Gestalten herein kamen. Schon die Art sich zu benehmen, die Lautstärke, mit der sich die drei Männer, offensichtlich Italiener, unterhielten, war ganz offen auf Randale ausgerichtet. Wir forderten die Leute ein paar Mal auf, leiser zu sein, sie lachten uns aus.

Eine Spielerin, eine alte Dame, beschwerte sich dann bei den jungen Männern: „Seid doch bitte ein bisschen leiser. Man kann sich ja nicht konzentrieren, das stört enorm wenn ihr euch so laut unterhaltet.“ Bat sie in freundlichem Ton.

Einer der Drei schimpfte die alte Dame aus: „Halten deine Schnauze, du alte Fotze. Wir reden wie wir wollen. Geh nach Hause, du gehörst ins Bett, alte Kuh.“

„Schämt ihr euch nicht? Was fällt euch ein? Schluss jetzt. Ihr geht besser. Für euch ist hier kein Platz. Ich dulde es nicht, dass ihr hier die Spieler beschimpft.“ Griff ich ein.

Nur aus den Augenwinkeln hatte ich gesehen, dass Francos kleiner Bruder das Casino verlassen hatte und ich dachte schon, dass er sich nicht gegen seine Landsleute stellen wollte, oder Angst hatte. Ich hatte aber keine Zeit darüber nachzudenken.

Während der freche Kerl laut lachte und mich offensichtlich provozieren wollte, meinte er: „Was? Willst du mir Vorschriften machen, du dumme Fotze? Glaubst du, du kannst mir sagen was ich tun soll? Ich gehe wenn ich will, und ich will nicht…..“

Er stockte mitten im Satz, denn in dem Moment flog die Eingangstür auf, und Franco hechtete mit einem Satz zur Tür hinein, auf den grossmauligen Kerl zu und versetzte ihm einen Kopfstoß, dass der rückwärts gegen die Wand flog, und Franco warf sich direkt auf ihn drauf.

Dann prügelte Franco seinen Gegner in eine Ecke zusammen, dass dieser nicht die kleinste Möglichkeit zur Gegenwehr hatte.

Ich war vor Schreck wie gelähmt, sah nur Blut fließen. Blut lief von Francos Stirn hinunter über sein ganzes Gesicht, denn er hatte seinen Gegner mit der Stirn auf den Mund getroffen, sodass dessen Zähne Francos Stirn verletzt hatte. Das hinderte Franco jedoch nicht, so lange auf seinen Gegner einzudreschen, bis sein Bruder und unser Croupier sich einmischten, ihn zurück zogen.

Kaum hatte Franco von dem Mann abgelassen, als dieser eiligst zur Tür hinaus torkelte. Seine beiden Kumpane waren schon schnell geflüchtet als Franco auf ihren Kumpel losgegangen war.

Nachdem ich meinen Retter von dem Blut gesäubert hatte, sahen wir, dass es nur eine kleine Wunde mit großer Wirkung war. Für den Tag machten wir anschließend Schluss, denn die beiden Spielerinnen waren bereits während des Tumults gegangen.

„Wir sind hier am falschen Platz. Wir müssen uns was überlegen, sonst können wir gleich aus dem Geschäft aussteigen. So wie bisher haben wir keine Chance.“ Erklärte ich meinem Partner meine Überlegung. „Wir müssen uns der Konkurrenz direkt vor die Nase setzen, sonst können wir das ganze Geschäft lassen. Ich habe auch schon eine Idee wie.“

Der Laden, gleich neben dem Derbyclub, war immer noch frei. Nachdem ich Franco über mein Vorhaben informiert hatte, war er natürlich begeistert. Schon am nächsten Tag setzte ich mich mit dem Vermieter des großen Ladenlokals in Verbindung. Anfangs lehnte der dicke Hausbesitzer ab, weil der Fransmann, sich mit einer monatlichen Zahlung das Mietrecht sicherte, damit der Laden frei blieb. Dummerweise hatte der weder einen Vertrag, noch eine Quittung über die regelmäßigen Mietzahlungen, oder den Schlüssel. Nachdem ich dem Eigentümer die doppelte Miete, und eine größere einmalige Abstandzahlung bot, brauchte ich nicht lange ihn zu überreden. Die Anmietung ging zügig vonstatten, aber ich wollte ganze Arbeit machen, dem Fransmann echte Konkurrenz machen. Noch während mein Schwager heimlich den Laden renovierte suchte ich starke Partner. Ich bot zwei Kölnern, die in unserer Stadt als finanzstarke Casinieri bekannt waren, Anteile an. Anfangs war einer der beiden noch etwas zögerlich, weil den beiden natürlich klar war, dass ich mit harten Bandagen kämpfte, aber einer der Beiden sagte klipp und klar: Ja. Er war nicht bereit aus Rücksicht auf die Konkurrenz, von dem Geschäft Abstand zu nehmen.

„Wenn du nicht mitmachst, ich beteilige mich auf jeden Fall. Was hab ich mit dem Fransmann und dem dicken Griechen zu tun? Nichts! Glaubst du etwa, die nähmen im umgekehrten Fall Rücksicht? Die beiden haben die ganze Zeit alleine gefressen, wenn es denen nicht passt, dass wir direkt nebenan sind, können die ja schließen. Überlege es dir bis morgen. Ich bin dabei. Ruth, wir sind im Geschäft.“ Bestätigten wir den Pakt per Handschlag. Das galt!

Dann entschloss sich auch der zweite Partner, das Geschäft mit uns zu machen.

Ein paar Tage später war große Geschäftseröffnung. Meine Schwester kannte einige Zocker, bei denen hatte sie Werbung für uns gemacht. Der Laden war brechend voll, nebenan rappelleer.

Fransmann spuckte Gift und Galle, war kotzsauer, schloss seinen Laden und ging in Urlaub. Die Konkurrenz hatte das Handtuch geworfen. Endlich verdienten wir Geld.

Ich dachte nur: >Rache ist süß, mein lieber Fransmann. Mit einer kleinen Frau darf man sich nicht anlegen, die unterschätzt man sehr schnell. Es ist bereits das zweite Mal dass ich mich gegen Unterdrückung durch dich erfolgreich gewehrt habe.<

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