Читать книгу Ein letzter Augenblick - Sabrina Heilmann - Страница 19

Оглавление

Traum

Ich sah mich um, doch ich wusste nicht, wo ich war. Der Raum, in dem ich mich befand, wirkte wie ein Ballsaal. Auf der einen Seite standen große, runde Tische, auf der anderen gab es eine kleine Erhöhung, die, den Instrumenten nach zu urteilen, als Bühne diente.

Ich drehte mich einmal um mich selbst und sah anschließend an mir hinab. Das dunkelblaue Abendkleid schmiegte sich perfekt an meinen schlanken Körper und dennoch fühlte ich mich verkleidet. Schnell stoppte ich in meiner Bewegung und sah mich noch einmal in dem Saal um. Bisher war ich die Einzige. Was wollte ich überhaupt hier? Hatte ich mich mit der Adresse geirrt, oder war ich doch richtig? Und warum war hier sonst niemand?

Irritiert ging ich einige Schritte und das Geräusch, das die Absätze meiner Schuhe machten, hallte dabei im gesamten Raum wieder.

»Hallo, ist hier jemand?«, fragte ich und bekam immer mehr das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. »Hallo?«

»Hallo«, antwortete plötzlich eine samtweiche, männliche Stimme und ich fuhr erschrocken herum. Vor mir stand ein junger Mann mit länglichem, blondem Haar, den ich schon einmal gesehen hatte. Aber wo war das gewesen?

Ein bisschen ungläubig sah ich ihn an und wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Erwartete er überhaupt, dass ich etwas sagte, oder war es in Ordnung, wenn ich schwieg?

»Möchtest du mir nicht richtig Hallo sagen?«, fragte er mich und ich sah ihn verwundert an.

»Aber das habe ich doch«, antwortete ich und wurde unsicher. Der Fremde lachte und ich verstand nicht, warum. »Was ist so lustig?«

»Du bist es, Lia. Nun komm schon her.« Er streckte die Arme nach mir aus und ich wich instinktiv einen Schritt zurück.

»Entschuldigung, aber ich kenne dich überhaupt nicht.« Wieder lachte er und mein Gefühl wurde immer schlechter. »Ich muss jetzt gehen«, sagte ich schnell und rannte. Aber der Fremde folgte mir, packte mich am Arm und drehte mich zu sich herum. Er wollte mich zu sich ziehen, doch ich wehrte mich.

»Lass mich los!« Ich wurde panischer und schlug auf ihn ein.

»Verdammt, Emilia, beruhige dich. Was ist denn los?«

»Sag mir, wer du bist! Ich kenne dich nicht«, rief ich immer wieder und steigerte mich völlig hinein. Tränen stiegen mir in die Augen und ich versuchte, mich von dem Unbekannten zu befreien. Ich wollte meine Ruhe haben und allein sein, wenn er mir schon nicht sagte, wer er war.

»Du weißt, wer ich bin, sieh mich doch an!«, erwiderte er und klang verzweifelt. Aber ich wusste es nicht.

»Lass mich in Ruhe!«, schrie ich. »Hau endlich ab!«

Ein letzter Augenblick

Подняться наверх