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Zeit für Veränderungen: So funktioniert ICare

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Das Gute an einer Bestandsaufnahme ist das klare Ergebnis, das danach feststeht. Man kann den Tatsachen ins Auge blicken. Was steht auf Ihrem TÜV-Abschlussbericht der Achtsamkeit? Etwas wie „so richtig rund läuft es gerade nicht mit meinem Umgang mit mir selbst“? Möchten Sie das ändern? Sehr gut! Dann heißt es nun zu überlegen, was für Chancen und Möglichkeiten diese neue Situation bietet. Es reicht nicht, das Leben nur verbessern zu wollen und trotzdem alles beizubehalten. Sie müssen aktiv werden. Eine nachhaltige Änderung benötigt ein strukturiertes Vorgehen, einen Handlungsplan. Denn nur gezieltes Vorgehen bringt Erfolg. Aber wie sieht das genau aus? Das Ziel ist klar, ein besserer Umgang mit sich selbst, doch wie kann das erreicht werden? Wie können Sie achtsamer und glücklicher werden?

Exakt diese Frage habe ich mir auch gestellt. Der erste Schritt, etwas zu ändern, war mein klarer Entschluss dazu. Klingt einfach, ist jedoch von großer Bedeutung. Wenn wir etwas nur nach Lust und Laune machen, ist es in den seltensten Fällen ergiebig. Es war mir klar, dass es wenig bewirkt, nur mal ab und zu an sich zu arbeiten, sondern dass Beständigkeit dabei unerlässlich war. Das Ziel, achtsamer mit mir selbst umzugehen, konnte nicht per Knopfdruck erreicht werden. Ich war mir sicher, dass ich etwas ändern musste und ich war bereit, mich engagiert diesem Prozess zu stellen. Es ging schließlich um mich, um mein Leben, wie hätte ich da halbherzig handeln können? Wussten Sie, dass die japanischen Schriftzeichen für Krise („Kiki“) sowohl Umsturz als auch Chance bedeuten? Eine passende Übersetzung, denn in einer Krise lernen wir eine Menge über uns. Dazu war ich bereit …

Als Erstes habe ich mir aus der Bücherei alle verfügbaren Bücher über positives Denken, Glück und Selbsthilfe ausgeliehen. Als ich an der Ausleihtheke stand und die Büchereiangestellte ungefähr 25 Bücher zum Thema einscannte, überkam mich auf einmal das altvertraute negative Denken. Es war mir plötzlich furchtbar unangenehm, dass die Frau offensichtlich all die Titel registrierte. Sofort schoss mir durch den Kopf, was sie wohl über mich denken könnte. Augenblicklich meldete sich ungefragt mein innerer Kritiker mit selbstabwertenden Sätzen. Und von einem Moment auf den anderen fühlte ich mich schlecht. Nur durch meine Vorstellungen darüber, was ein anderer Mensch wohl über mich denken könnte. Nach außen wollte ich perfekt wirken, da passten zwei riesige Stapel Bücher aus der Abteilung Selbsthilfe nicht in das Konzept. Ein schlichtweg falscher Glaubenssatz, der mich einschränkte; mein persönlicher Filter der Realität. Denn das, was ich da glaubte, war nur eine mögliche Sicht der Dinge und eben nicht die Wahrheit. Im Grunde verrät es ja bereits das Wort. Es heißt schließlich Glaubenssatz und nicht Wahrheitssatz. Trotzdem stellen diese reinen Annahmen für die meisten von uns kompromisslose Tatsachen dar, mit denen wir es uns viel schwerer als nötig machen.

Es war allerhöchste Zeit, etwas zu unternehmen; meine eingefahrenen Denkmuster und Glaubenssätze waren wie Gitterstäbe eines selbst errichteten inneren Gefängnisses. Sie blockierten mich und nagten an meinem Selbstwertgefühl. Diese selbst erzeugte Hemmnis galt es zu beseitigen. Endlich war mein langer Schlaf der Unbewusstheit und Selbstverurteilung vorbei. „Glaube nicht alles, was du denkst“ sollte mein neues Credo werden.

Die nächsten Tage und Wochen habe ich Berge von Büchern „verschlungen“. Wie wichtig eine positive Haltung sich selbst gegenüber ist und dass man für den Umgang mit sich allein die Verantwortung trägt, stand in fast jedem dieser Bücher. Die Lektüre war sehr informativ, vieles darin war Balsam für mein lädiertes Seelenleben, aber etwas Entscheidendes fehlte. Nirgends konnte ich ganz konkrete Handlungsvorschläge oder so etwas wie einen Vorgehensplan finden. Ich brauchte dringend das Rüstzeug für solche Situationen wie in der Bücherei. Die Bücher waren voll mit Selbsttests wie „Was sind Ihre Stärken und Talente?“ oder „Können Sie positiv denken?“. Das war alles sinnvoll und aufschlussreich, allerdings für mein Anliegen, der Verbesserung des Umgangs mit mir selbst, und zwar ganz real in der Praxis und nicht nur beim gemütlichen Schmökern mit einer Tasse Tee auf dem Sofa, wenig zielführend. Lesen allein brachte mich nicht weiter. Ich musste an die Studierenden meiner Lehrveranstaltungen an der Universität denken, die die Praxisferne ihrer Ausbildung kritisierten und daher über jeden Tipp von mir aus dem Schulalltag dankbar waren. Ich nehme die Anliegen der Studierenden sehr ernst, da mir ihr Wohlergehen und eine bestmögliche Ausbildung sehr am Herzen liegen. In meinen Sprechstunden bemerken sie schnell, dass ich ein offenes Ohr für sie habe und so entsteht eine ehrliche Gesprächsatmosphäre. Viele der angehenden Lehrer vertrauen mir ihre Befürchtung an, dass ihnen vieles, was sie an der Universität lernten, nichts für den konkreten Schulalltag bringen würde. Genau so kam ich mir in dieser Situation vor. All die Dinge, die ich las, lieferten keine handfesten Transfermöglichkeiten von der Theorie in die Praxis. Doch genau das brauchte ich und zwar dringend.

Dabei kam mir ein Zitat von Konfuzius in den Sinn:

„Sage es mir, und ich werde es vergessen.

Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten.

Lass es mich tun, und ich werde es können.“

An diesem Gedanken hielt ich fest und überlegte mir, dass es hilfreich wäre, zusätzlich ein unterstützendes Mittel zu haben, das mich im Alltag an meinen Vorsatz erinnerte. Daran, achtsam mit mir umzugehen, es also tatsächlich zu TUN, etwas, das ich immer bei mir trug. Wie das Sai Sin, ein dünnes Armbändchen, das ich seit einem Thailandurlaub fest am Arm trug. Das Glücksarmband soll dem jeweiligen Träger Schutz, Gesundheit und Glück gewähren. Was für ein gutes, passendes Omen!

Gedacht, getan! Immer wenn ich auf das Sai Sin blickte, wollte ich von nun an für einen Moment innehalten, in mich gehen und um MICH SELBST kümmern. Und zwar durch unterschiedliche Übungen und mentale Techniken, die ich zu einem Programm zusammenstellen wollte. Durch das Sai Sin hätte ich so eine ständige kleine visuelle Erinnerung an den Vorsatz, etwas für mich selbst zu tun. Diese Erinnerung ist stets in Sichtweite und das Phänomen „aus den Augen, aus dem Sinn“ wird so gezielt unterbunden.

Das Projekt ICare – Ich kümmere mich. Ich tue es. Ich gehe achtsam mit mir um. – konnte beginnen …

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