Читать книгу Leiser Schrei - Slafa Kafi - Страница 11
Оглавление210.09.2010
Wie sonst auch wache ich sehr früh auf, doch egal wie früh ich aufwache, meine Eltern sind immer vor mir wach und haben bereits alles vorbereitet. Mama hat schon mein Outfit schön auf meinem Stuhl positioniert und ich mache mich auch schon wie üblich auf den Weg zu meinen Eltern.
Ich finde beide in der Küche beim Kaffeetrinken. Ich laufe zu meinem Vater und gebe ihm einen Handkuss, wie man es bei uns macht.
„Eid Mubarak“ – gesegnetes Fest, sage ich strahlend.
Er kniet sich vor mich und wünscht mir das ebenfalls und den gleichen Vorgang mache ich natürlich auch bei meiner Mama. Beide haben wie sonst auch mein Geschenk vorbereitet. Ich bekomme noch mehr Geld!
Der Ablauf ist eigentlich jedes Jahr gleich. Schon bevor ich aufwache, geht mein Vater zur Moschee zum Festgebet. In dieser Zeit bereitet meine Mama das Frühstück vor und zusätzlich alles, was unsere Gäste dann bekommen werden.
Eigentlich esse ich nicht wirklich was zum Frühstück an dem Tag, denn ich kann das immer nie abwarten, bis ich endlich losgehen darf. Mit losgehen meine ich bei den Nachbarn von Tür zur Tür zu laufen, um ihnen ein schönes Fest zu wünschen. Und das macht man den ganzen Tag. Die Nachbarn schenken den Kindern Süßigkeiten und, falls man sie gut kennt, manchmal auch Geld. Wir zum Beispiel haben dieses Jahr kleine Tütchen mit verschiedenen Süßigkeiten befüllt.
Und so verbringen die Kleinen den ersten Festtag. Meine Eltern dagegen bleiben den ganzen Vor- und Nachmittag zu Hause und empfangen Gäste, die alle Verwandte oder sogar aus der engen Familie sind. Wenn ich abends wieder zu Hause ankomme, machen sich meine Eltern dann bereit, um einige Familien zu besuchen.
So lief es zumindest, seit ich denken kann, immer ab. Der erste Festtag wird also glücklich mit der Familie und natürlich mit viel Essen gefeiert.