Читать книгу Torres del Paine - Stephan Hamacher - Страница 15

Timor

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Sieben lange Monate harrten wir in Puerto San Julián aus. Sieben quälend lange Monate im Südwinter. Nach Missbilligungen, Murren und Meutern kam endlich der Frühling. Im Oktober verließen vier Schiffe den kleinen Naturhafen und hielten einen stetigen Südkurs, immer hart an der Grenze zur Küste, immer noch auf der Suche nach dem Paso.

Am 21. Oktober erreichte das Geschwader eine Landzunge, die Fernão auf den Namen Cabo Vírgenes taufte, das Kap der Jungfrauen. Und wieder schlugen unsere Herzen schneller. Nach all der quälenden, vergeblichen Suche auf die Pforte zum Westen, konnte hier der Schlüssel liegen? Der Kapitän hatte die Concepción und die San Antonio zu Erkundungen vorausgeschickt. Die beiden Besatzungen sollten nach einer Passage südlich des Kaps Ausschau halten. Und tatsächlich: Heureka, dies schien der Weg des Herrn zu sein, die lange gesuchte, vergeblich erhoffte, heiß ersehnte, mit Bangen erwartete Wasserstraße, die uns dem Ziel unserer Reise endlich so nahe bringen sollte, wie wir es kaum noch zu erträumen gewagt hatten. Nach den Jubelgesängen verschlug es uns vor Ehrfurcht die Sprache. Dann wagte Fernão einen vermeintlich klugen Schachzug: Im Augenblick seines größten Triumpfs stellte er die Kapitäne seiner dezimierten Flotte vor die Wahl, die Durchfahrt zu wagen oder in Richtung Heimat umzukehren.

Torres del Paine

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