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Mit Max zu Tisch

Dass Max ein ganz besonders weiser Kater war, konnte man unmöglich nicht wahrnehmen. Und so benahm er sich auch. Anders. So wollte er an den Mahlzeiten teilhaben. Auf seine Weise.

In den ersten Monaten sprang er des Öfteren auf meinen Schoß und leistete mir Gesellschaft, wenn ich beim Essen war. Sobald dann Michael am Wochenende da war, nutzte er die Gelegenheit und besetzte sein Herrchen. Er genoss diese Momente, man spürte förmlich, wie er all die Liebe in sich aufsog.

Im Sommer, als bei schönem Wetter die meisten Mahlzeiten draußen eingenommen wurden, war er ebenfalls meist zur Stelle.

Wie selbstverständlich erklomm er „seinen“ Gartenstuhl auf dem Balkon, wenn ich abends draußen saß. Majestätisch residierte er dann am Tisch und observierte sein Frauchen. Sir Max eben. Und wir unterhielten uns.

Der Gartenstuhl wurde im Sommer mehr und mehr sein Erholungs- und Rückzugsort. Bei lauem Lüftchen darauf residierend konnte man der Rekonvaleszenz in Ruhe entgegensehen.

Wie selbstverständlich thronte er da. „Kaiserlich“ nannte es meine liebe Freundin Fiona mal. Als säße er schon immer da. Die Welt vom Balkon des vierten Stocks aus regierend.

Am Wochenende, wenn wir beide draußen sitzen wollten, war Max oft schneller als Michael und hatte seinen (!) Platz bereits eingenommen. Aber das Herrchen wollte auch irgendwo sitzen. Und was macht der weltbeste Katzenpapa? Sagt ganz einfach: „Genieß Dein Leben, Max“, holte sich einen dritten Gartenstuhl und Max wurde mitsamt seinem Stuhl in die Mitte gerückt.

Manchmal inspizierte er auch unser Essen. Da bei uns außer dem Katzenfutter alles vegan ist, schmunzelten wir oft, wenn Max unsere Speisen beäugte und auch schon mal beschnupperte. Meist war er dann doch nicht interessiert an weiteren Degustationen. Was für ein Glück für alle Beteiligten!

Sein erstauntestes Gesichtchen machte er jedoch, als er das erste Mal bewusst einen grünen Smoothie sah. „Also, was die Menschen so alles zu sich nehmen“, schien er zu denken und widmete sich wieder seinem morgendlichen Sonnenbad.

Wann immer er eine OP hatte und sich erholen musste, war einer seiner liebsten Orte der Balkon und „sein“ Gartenstuhl. Stundenlang konnte er da nachmittags sitzen, die Sonne vorbeiziehen sehen und entspannen. Ganz weit weg schien er zu sein … in seiner Katerwelt!

Wenn Max den Balkon als sicheres Territorium erklärte, fühlte sich auch Flix sicher und kam mit raus. Er suchte sich dennoch immer einen Platz eng an der Hauswand, ja nicht zu weit am Geländer. Er fühlte sich auf der Loggia wesentlich sicherer. Vor allem ohne Max.

Seelenkater

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