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Max‘ Auftrag

Es gibt einen Grund, warum Du dieses Buch in Deinen Händen hältst oder es auf Deinem Reader lesen kannst. Max hat es mir so aufgetragen. Max wollte, dass ich ein Buch über Seelenkater schreibe, über unsere innige Beziehung, ein Buch mit ihm in der Hauptrolle und mit Flix, seinem Freund und mit Howy, den er uns später geschickt hat. Aber dazu kommen wir noch. Eins nach dem anderen.

Und wer das unbeschreibliche Glück hatte, Max persönlich zu kennen, wird sofort verstehen, warum mir sein Wunsch Befehl war. OK, ich schreibe auch sehr gerne. Aber auch das wusste Max …

Also, das mit dem Buchauftrag kam so:

Es war wenige Wochen vor seinem Tod, als er eines schönen Abends auf den Wohnzimmertisch gesprungen ist. Das hatte er nur sehr selten gemacht hat. Vor allem deswegen, weil er Unordnung nicht ausstehen konnte. Wir halten zwar an sehr vielen Stellen Ordnung, schon allein wegen Max, aber der Wohnzimmertisch gehört nicht unbedingt dazu.

Es war etwas ganz Bestimmtes, das ihn veranlasste, an diesem Abend hochzuspringen. Es war das wunderschöne Buch „Seelenhunde“ von Severine Mertens, das da auf dem Tisch lag.

Wie meist, wenn Dinge wirklich geschehen sollen und für einen bestimmt sind, hilft das Universum kräftig mit. So auch in diesem Fall. Denn dieses wunderbare Buch, das ich kurz zuvor mit sehr viel Freude gelesen hatte, lag mitten auf dem Wohnzimmertisch. Und Max ging zielstrebig hin und hat sich einfach auf das Buch gesetzt.

Ich sagte zu ihm: „Max, möchtest Du ein Seelenkater-Buch haben?“ Er sah mich nur an, sehr bestimmt, wie immer, wenn ihm etwas ernst war und zog dann wieder von dannen.

„Hoffentlich hat sie’s jetzt kapiert“, mag er sich wohl gedacht haben. „Menschen … noch deutlicher kann ich es ja wohl kaum ausdrücken …“

Ich habe erst nach seinem Tod verstanden, wie viele Botschaften und wie viele Aufträge er mir hinterlassen hat und was er alles vorab geregelt hatte.

Mit einem klaren Ziel: Damit ich nach seinem Tod nicht in ein Loch falle und vor Traurigkeit vergehe. Er wollte mich immer lachen sehen, fröhlich, wie ich den Moment genieße. Letzteres ist wohl eine tierische Kernbotschaft für uns Menschen.

Wenn ich traurig war, oder gar weinen musste, hat er sich immer noch mehr als sonst für mich zuständig gefühlt, sich an mich gekuschelt, mich getröstet, mir seine Liebe und Fürsorge geschenkt. Auch wenn er seine Kraft eigentlich für sich gebraucht hätte. So war er eben, unser Max. Gentleman. Seelenkater. Der Fels in der Brandung. Der beste Freund von allen. Eine unheimlich weise Seele.

Er hat sich überhaupt immer zuständig gefühlt. Für mich, für uns und vor allem für seinen Seelenfreund Flix, mit dem er im Januar 2015 aus dem Tierheim zu uns kam.

Vielleicht fangen wir einfach von vorne an, als Max uns adoptiert hatte und er und Flix bei uns eingezogen sind.

Seelenkater

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