Читать книгу Seelenkater - Tamara Schenk - Страница 22
ОглавлениеMal wieder beim Tierarzt
Kurz vor Weihnachten waren wir mit beiden beim Tierarzt. Max‘ Nieren-Check mit geriatrischem Blutbild stand an. Und für Flix wollten wir ebenfalls ein geriatrisches Blutbild machen lassen sowie ihn untersuchen lassen, da sein Erbrechen immer phasenweise wiederkam. Es konnte nicht mehr nur darauf zurückgeführt werden, dass er Stress hatte.
Max ließ sich Blut abnehmen und den Blutdruck messen. Alles unter Bekundung seiner Missachtung der Vorgänge, begleitet von gelegentlichem Fauchen in Richtung der Tierärztin. Sie meinte nur: „Was war Max brav, als er das erste Mal bei uns war und sein Blutdruck so im Keller war.“ Wohl war. Also das Problem hatte er definitiv nicht mehr. Sein Blutdruck war eher im oberen Toleranzbereich, aber so, dass er noch nicht behandelt werden musste.
Leider war sein Kreatininwert kaum gesunken, worauf wir durch das Extrahieren der kranken Zähne gehofft haben. Er war jedoch auch nicht angestiegen, was auch schon mal eine positive Nachricht war. „Stabil schlecht“, brachte es seine Tierärztin lapidar auf den Punkt. Sie riet uns außerdem in naher Zukunft an die oberen Backenzähne ranzugehen, da diese sich in wenigen Monaten bereits weiter verschlechtert hätten. Sogar ich konnte das sehen. Das Zahnfleisch war leicht entzündet und der Zahnstein hatte sich im Rekordtempo nachgebildet. Schmerzen schien Max jedoch keine zu haben, sodass wir das Frühjahr dafür anpeilten, um genügend Abstand zur vorigen OP zu haben. Mein armer Max, noch eine Zahn-OP in nächster Zukunft. Nun ja, es half ja nichts. Wenn wir dadurch seine Nieren länger stabil und damit sein Leben angenehm gestalten konnten, mussten wir da eben durch.
Dann war Flix an der Reihe. Er war so nervös, dass er knallrote Pfötchen bekam. Er ließ sich voller Anspannung untersuchen und Blut abnehmen. Nach dem Abtasten seines Darmes wurde eine Ultraschall-Untersuchung gemacht. Ich war die ganze Zeit an seinem Köpfchen und habe ihn gestreichelt, mit ihm gesprochen. Er hat sich zwar für einzelne Momente entspannt, aber nur um sich dann gleich wieder anzuspannen. Das machte die Ultraschalluntersuchung nicht gerade einfacher und schon gar nicht kürzer.
Seine Darmwände waren entzündlich verdickt. Seine Nieren waren zwar verkleinert und an der Oberfläche leicht verändert, aber bei weitem besser als bei Max. Die Tierärztin wollte sich melden, sobald auch seine Blutergebnisse vorlagen, um eine Therapie zu besprechen.
Dann war Flixchen mit den Nerven am Ende und hat sich eingepullert. Ich habe ihn in seinem Deckchen auf den Arm genommen und ihn in meinen Arm gekuschelt. Obwohl er ja nach wie vor nicht gerne hochgenommen werden wollte, schien ihm Frauchens Arm wohl noch der sicherste Platz zu sein. Er hat sich gleich so versteckt, dass er in meiner Armbeuge verschwunden ist.
Schnell nach Hause und Ruhe einkehren lassen. Die genauen Blutergebnisse bekamen wir ein paar Tage später, sowie die genaue Empfehlung seiner Therapie.
Aber erst mal stand Weihnachten an. Das erste für die beiden in ihrem Für-immer-Zuhause. Das erste für uns mit unseren wunderbaren Katern.