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Kiwi – Gefahr am Abgrund

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Als wir vor drei Jahren im Urlaub in Österreich waren, erlebten wir etwas Unglaubliches. Wir hatten an einem Tag beschlossen eine Tageswanderung zu unternehmen. So liefen wir am frühen Vormittag los. Der Weg führte über verschiedene Bergpässe an wunderbaren Bächen und Berghütten vorbei und wir genossen diesen wunderschönen Sommertag. Da es in Österreich häufiger über Weiden und Wiesen geht, wo auch freilaufende Rinder oder Pferde grasen, hielten wir das zuerst für nichts Besonderes.

Die eine Weide, die wir überqueren mussten, war rechtsseitig durch die Berge und linksseitig durch einen tiefen Abgrund begrenzt. Auf der Wiese graste in einiger Entfernung eine ansehnliche Pferdegruppe.

Da ich mich immer auf meine Kiwi verlassen konnte, leinte ich sie nicht an, sondern ließ sie frei bei Fuß laufen. Ich hatte aber nicht mit der Unberechenbarkeit der Pferdegruppe gerechnet, die auf dieser Wiese lebte. Als wir fast am Ende der Wiese waren, stürmten drei Pferde von hinten auf mich und Kiwi zu. Kiwi erschreckte sich und rannte nach vorne los. Das war die Chance für die Pferde. Sie jagten sofort hinter Kiwi her und trieben sie von mir weg.


Ich war kurzzeitig erstarrt vor Schreck, weil ich sah, wie die Pferde versuchten Kiwi Richtung Abgrund zu treiben. Ich wusste, dass wenn ich es nicht schaffen würde, sie sofort zu mir zu rufen, sie so lange gejagt werden würde, bis sie entweder den Abgrund runterstürzen oder tot getreten werden würde. Ich rief mit meiner ganzen Verzweiflung nach Kiwi. Und das unglaubliche geschah, Kiwi drehte sich zu den Pferden um und rannte unter ihnen durch zu mir. Ich leinte sie sofort an und verjagte die nun heran galoppierenden Pferde. Diese hatten genug Respekt vor dem Menschen, so dass sie abdrehten. Wahrscheinlich haben sie auch meine Adrenalinausschüttung gewittert und gespürt, dass ich fest entschlossen war meinen Hund zu verteidigen. Endlich erreichten wir das Ende der Wiese. Ich war heilfroh, dass Kiwi so ein unglaublich großes Vertrauen zu mir gehabt hatte und unter all den Pferdebeinen hindurch zu mir gerannt war. Gar nicht auszudenken, was alles hätte passieren können. Mir war das jedenfalls eine große Lehre! Auch wenn ich meinem Hund vertraue, weiß man nie, was in den anderen Tieren vorgeht, die frei auf einer Wiese laufen, wenn ein für sie fremder Eindringling die Wiese überquert. Ich leine meinen Hund jetzt immer an, wenn ich über eine Wiese mit anderen Tieren gehen muss.

Nicht streicheln, ich arbeite

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