Читать книгу EXIT NOW! - Teri Terry - Страница 17
SAM
ОглавлениеDas Tor öffnet sich und schwingt direkt hinter dem Wagen wieder zu, dann erst öffnet sich das nächste. Ohne Strom hätte das gar nicht funktioniert. Gefangene unserer eigenen Sicherheitsvorkehrungen! Ob es so was wie eine Notentriegelung gibt?
Warum wurde das Stromnetz überhaupt sabotiert? Rund um die Schule gibt es nichts als große Häuser, teure Läden und Restaurants. Die gesamte Nachbarschaft ist durch Tore, Alarmanlagen und Kameras geschützt.
Fast alles läuft elektronisch. Manche haben vielleicht eine Reservebatterie, aber es muss ja wohl für alle anderen eine Notentriegelung geben. Sonst würde man beim Stromausfall ja in der Falle sitzen. Was, wenn ein Feuer ausbricht?
Wieder beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Die Polizei weiß all das. Haben sie deshalb alles abgesperrt und uns befohlen, uns nicht vom Fleck zu rühren, damit sie die Gegend in Ruhe absuchen können? Es ist nur wenig los auf den Straßen, und je weiter die Schule zurückbleibt und je näher mein Zuhause kommt, desto mehr löst sich meine Anspannung.
Dann knallt es hinter uns plötzlich mehrmals. Ein Auto mit Fehlzündung? Aber es hört überhaupt nicht mehr auf. Wird da geschossen?
Ich drücke auf den Knopf, um mit dem Fahrer hinter der Trennscheibe zu sprechen.
»Was ist denn da los?«
»Polizeiaktion. Betrifft uns aber nicht.«
Ob es Ava gut geht? Die Geräusche kommen aus der Ecke, aus der wir gekommen sind, aber ich weiß ja gar nicht, wo sie wohnt und wie sie da hinkommen wollte, deshalb kann ich mich nicht mal vergewissern. Ich habe solche Angst um sie. Warum wollte sie bloß nicht bei uns mitfahren?
Diese beiden ersten Nachhilfestunden verliefen nicht wie erwartet. Ava hat mich zwar dazu gebracht, was für die Schule zu tun, aber da waren auch noch die Sachen, über die wir geredet haben. Und dass ich sie zeichnen durfte.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so offen war wie heute Ava gegenüber. Dabei weiß ich noch nicht mal, warum. Vielleicht weil ich so wenig geschlafen hatte.
Dass ich ihr erzählt habe, dass ich nicht an die Liebe auf den ersten Blick glaube. Meine Freundinnen würden das nicht verstehen. Darüber reden sie nämlich ständig. Mit Charlize bin ich befreundet, seit wir fünf sind. Früher haben wir uns alles anvertraut. Sie stand mir näher als jeder andere. Doch das hat sich geändert, seit Charlize Jungs für sich entdeckt hat. Jede Woche verliebt sie sich neu und will dann über nichts anderes reden. Deshalb habe ich ihr natürlich nicht gesagt, wie ich darüber denke.
Und dann habe ich auch noch gesagt, dass ich nicht glaube, dass es den einen Menschen gibt, der uns vom Schicksal vorherbestimmt wurde. Ich habe jedenfalls noch nie so jemanden kennengelernt.
Ava ist anders als alle meine anderen Freunde. Ich habe wirklich versucht, sie zu malen, so wie sie ist, aber ich habe ihre Augen nicht hinbekommen. Wenn sie mir bloß noch mal Modell sitzen würde. Das wünsche ich mir.
Hoffentlich ist alles okay, Ava.
Ich kenne sie doch kaum. Natürlich würde ich mich um jedes Mädchen aus der Schule sorgen, aber warum geht sie mir so nah? Das verstehe ich nicht.