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SAM

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»Schön, dass du kommen konntest«, sagt Lucas. »Ich hatte gehofft, dich wiederzusehen.«

Charlize zieht mit Ava ab, und ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll.

»Charlize meinte, dass das da deine Nachhilfelehrerin sei? Das Mädchen, mit dem du gekommen bist?«

»Ava? Ja, sie hilft mir. Ich bin nicht besonders gut in der Schule, außer in Kunst. Aber Ava ist auch eine Freundin«, antworte ich, und in dem Moment geht mir auf, wie wahr das ist. Mir tut es leid, dass ich sie gezwungen habe, heute Abend mitzukommen. Ihr wird das hier gar nicht gefallen. Und mir vielleicht auch nicht.

»Charlize hat mir ein paar Zeichnungen gezeigt, die du für sie gemacht hast. Du hast echt Talent.«

Ich zerbreche mir den Kopf, was das für Zeichnungen sein könnten. Als es mir einfällt, schäme ich mich in Grund und Boden. Es waren Kleider. Charlize hat sie mir beschrieben und ich habe sie für ihre Schneiderin gezeichnet.

Ich schüttle den Kopf.

»Doch, wirklich. Weißt du, was? Hast du beim Wohltätigkeitsdinner die Gelegenheit gehabt, mit meinem Onkel zu reden? Möchtest du ihn kennenlernen? Ich könnte dich mal in sein Atelier mitnehmen, dann kannst du sehen, was er mit Farbe so anstellt.«

Wow, spannend, das Atelier eines richtigen Künstlers zu sehen! Doch mit einem Seufzer sage ich: »Im Moment kann ich praktisch nirgendwohin, ohne dass die Security einen Riesenwirbel veranstaltet. Das wäre deinem Onkel bestimmt nicht recht.«

»Willst du was trinken?«

»Nein, also Champagner rühre ich garantiert nicht mehr an.« Wobei es mir sicher helfen würde, mich nicht länger wie ein Wesen vom Stern der langweiligen Volltrottel zu fühlen.

Lucas grinst. »Verstehe. Was Alkoholfreies?«

»Ja, gerne. Vielleicht ein Ginger Ale?«

Nachdem er an die Bar verschwunden ist, schaue ich mich nach Ava um. Sie sitzt auf dem Sofa neben Anji. Keine schlechte Wahl, Anji ist bestimmt netter als die meisten anderen. Ich gehe zu ihnen hin.

»Er ist ein Traum«, sagt Anji.

Mir ist das todespeinlich. »Er ist nicht übel. Aber nicht mein Typ, also tu dir keinen Zwang an.«

»Charlize würde mir den Kopf abreißen. Schließlich hat sie das alles nur veranstaltet, um dich zu verkuppeln.«

»Wer ist er denn?«, fragt Ava. Doch in dem Moment kommt Lucas auch schon mit meinem Getränk zurück. Kurz darauf geht er wieder, um auch den anderen was zu holen.

»Warum will Charlize mich immer unbedingt verkuppeln?«, frage ich Anji.

»Als deine Freundin fühlt sie sich verpflichtet, den Prinzen zu finden, der das Herz der Eiskönigin zum Schmelzen bringt.«

»Hhmm.« Mir ist das Thema unangenehm. Ich bin einfach noch keinem Jungen begegnet, der mich so in seinen Bann gezogen hat. Und das wird auch nicht passieren. Doch das behalte ich für mich, sonst stachele ich Charlize nur noch mehr an.

Anji schaut zur Tür. »Endlich. Ruth ist da.« Und damit verschwindet sie und lässt mich und Ava allein. Doch bevor ich noch was zu Ava sagen kann, ist Lucas schon mit ihrem Mineralwasser zurück.

Ich stoße mit Ava an und wende mich dann Lucas zu. »Sorry, uns ist gerade nicht so nach Party. Wenn du weiterziehen willst, sind wir nicht böse.«

»Kommt nicht infrage.« Er setzt sich.

»Ava hat gerade gefragt, wer du bist. Aber viel kann ich nicht über dich sagen, vielleicht kannst du uns ja aufklären.«

»Wer ich bin? Oh. Ist das existenzialistisch gemeint oder reichen euch ein paar banale Infos? Ich bin Lucas Sowieso.« Er grinst.

»Häh?«

»Ich habe Sam auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung kennengelernt und sie mit Champagner abgefüllt.«

»Der Abend, nach dem du solche Kopfschmerzen hattest?«, fragt Ava.

»Genau«, antworte ich.

»Viel mehr gibt es auch nicht zu sagen«, fährt Lucas fort. »Ich bin gerade am East London College in die Oberstufe gekommen.«

»Das ist ganz schön weit weg«, sagt Ava. »Wohnst du da in der Gegend?«

»Ja.«

»Wie bist du denn hergekommen? Sind die meisten Straßen nicht gesperrt?«, frage ich.

»Ich habe den Bus genommen, bis es nicht mehr ging. Den Rest bin ich gelaufen.«

»Bei den ganzen Sperrungen muss das ein ziemlicher Marsch gewesen sein«, sagt Ava.

»Laut Charlize ging es um Leben und Tod.« Er grinst. »Sam, ich weiß, dass es dir unangenehm ist, dass sie uns verkuppeln will. Mir auch. Machen wir ihr einen Strich durch die Rechnung und werden einfach Freunde?«

Erleichtert lächle ich ihn an. »Das sollte kein Problem sein. Aber sag mal, weißt du, was da draußen los ist?«

»Leichter Nieselregen. Zunehmender Mond. Eine Welle der Wut. Eine der Razzien wurde im falschen Haus durchgeführt, deshalb ist ein Junge weggelaufen und wurde in den Rücken geschossen. Jetzt liegt er im Krankenhaus.«

»Was?« Ich bin entsetzt. »Du meinst, die haben sich im Haus geirrt?«

»Genau. Es war ein Haus weiter.«

»Wenn das stimmt, warum hört man denn nichts in den Nachrichten?«, fragt Ava.

»Was glaubst du denn? Die Behörden streiten alles ab. Behaupten, die Familie, in deren Haus sie eingedrungen sind, gehörten ebenfalls zur A4A. Aber das ist eine Lüge.«

»Woher weißt du das alles?«

Und auf einmal wird er todernst. »Weil ich ihn kenne, den Jungen im Krankenhaus. Er ist ein Freund von mir.«

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