Читать книгу EXIT NOW! - Teri Terry - Страница 18
AVA
ОглавлениеEs wird kälter und ich schlinge beim Gehen die Jacke enger um mich.
Die Straße, in der der Bus normalerweise abfährt, ist gesperrt. Ich laufe einen großen Schlenker, aber überall stehen orange-weiße Straßensperren. Die Polizei vor Ort wirkt wachsam, nervös. Wo soll ich denn jetzt noch langgehen?
Dad wüsste natürlich, wie ich am besten nach Hause käme, das wissen Taxifahrer immer, aber wenn ich ihn jetzt anrufe, macht er sich bloß Sorgen, und bei den Blockaden überall kann er mich ja doch nicht holen. Ich werde mal in dem kleinen Shop fragen, in dem ich manchmal was kaufe. Doch als ich dort ankomme, ist er geschlossen. Der ist sonst nie geschlossen. Als ich mich umschaue, wird mir ernsthaft bewusst, wie leer gefegt es plötzlich ist. Und auch so still, als würden Straßen, Gebäude und Gehwege den Atem anhalten. Wo sind denn die Leute hin?
Polizeiwagen rasen vorbei, dann sind da plötzlich Schreie, ein lauter Knall und dann noch einmal, sodass mir fast die Ohren wegfliegen. Waren das Schüsse?
Wenigstens ist die Straße vor mir nicht gesperrt, bloß weg hier. Ich eile in die entgegengesetzte Richtung, am liebsten würde ich rennen, aber das sollte ich lieber sein lassen. Zurzeit sieht es die Londoner Polizei gar nicht gerne, wenn man rennt. Ich laufe und laufe, bis der Lärm kaum noch zu hören ist und ich erschöpft stehen bleibe. Ich habe mich total verlaufen. Aber wenigstens sind hier ein paar Menschen auf der Straße zu sehen, nicht so viele, wie man an einem solch schönen Abend erwarten würde, aber ich kann schon wieder durchatmen.
Mein Telefon summt. Dad.
»Hi.«
»Wo bist du?«
»Weiß ich nicht genau. Ich wollte den Bus nehmen, musste aber einen Umweg gehen.«
»Das habe ich mir schon gedacht. Finde heraus, wo du bist, dann hole ich dich ab.«
Eigentlich sollte ich Nein sagen. Ich bin doch schon siebzehn. Und die Gefahr ist vorüber. Ich sollte einfach selbst mit dem Bus oder der U-Bahn nach Hause fahren.
Stattdessen laufe ich zur nächsten Ecke und lese ihm die Straßennamen vor, damit er mich abholen kommt.