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Nun ruhte der Streit für einige Jahre. Er entbrannte aber von neuem, als Cyrill den Diodor von Tarsus und Theodor von Mopsuestia, nicht mit Unrecht, als die eigentlichen Urheber der nestorianischen Häresie bezeichnete12. Seitdem nämlich die Schriften des Nestorius verboten und verbrannt worden waren, wurden von den Nestorianern um so eifriger die Schriften des Theodor von Mopsuestia und des Diodor von Tarsus, der geistigen Ahnen des Nestorius, gelesen, exzerpiert, übersetzt und verbreitet. Deshalb entstand ein neuer Streit über die Rechtgläubigkeit dieser Männer. Verschiedene Bischöfe, Rabulas von Edessa, Proklus von Konstantinopel und besonders Cyrill von Alexandrien warnten vor diesen Schriften, Theodoret dagegen nahm sie in Schutz, ebenso der Priester Ibas von Edessa. Der Streit nahm jedoch glücklicherweise keine weitere Ausdehnung an, da monophysitisch gesinnte armenische Mönche auch ganz orthodoxe Aussprüche Theodors von Mopsuestia für ketzerisch erklärten und da überdies der Kaiser Frieden wünschte. Gleichwohl trug auch dieser Streit dazu bei, die Feindseligkeit des Theodoret gegen Cyrill zu nähren und zu mehren. Die Erbitterung, die sich allmählich in der Seele Theodorets angehäuft hatte, zittert noch nach in dem Briefe, den Theodoret an seinen Patriarchen Domnus schrieb, als er 444 den Tod seines großen Gegners Cyrill erfuhr13.

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