Читать книгу Liebesbrief an Unbekannt - Thomas Brezina - Страница 17

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Romantisch.« Patricia nahm einen weiteren Schluck ihres Matcha-Tees. Ein kleiner grüner Schaumbart blieb auf ihrer Oberlippe zurück.

»Das habe ich auch so geschrieben in meinem ersten Brief. Deine zukünftige Traumfrau, die allerdings derzeit eine Alptraumfrau ist.« Emma las den Brief immer wieder, weil sie den Wortlaut der Zeilen nicht glauben konnte. Wenn sie in der Nacht auch alle Funken von Verliebtheit in einen Unbekannten in sich erstickt hatte, so glommen sie nun wieder voll auf.

In Wahrheit ist es einfach Liebe.

Einfach Liebe.

»Ist es nicht sehr früh, wenn er jetzt schon von Liebe spricht?«, fragte Emma.

»Schätzchen, er schreibt nicht, dass er dich liebt. Er schreibt von der Kraft der Liebe, der Wahrheit und der Einfachheit.«

»Aber es klingt, als hätte er meine Briefe gelesen. Meine Briefe an Unbekannt. Wie?«

»Das kannst nur du wissen.«

Aber Emma wusste es nicht.

»Wer ist er?« Emma wackelte mit dem Umschlag vor Patricias Gesicht.

»Hast du wirklich niemandem von den Briefen erzählt?«

»Wie oft noch? Nie-man-dem. Außer mir weiß niemand, dass ich mich Alptraumfrau genannt habe und zukünftige Traumfrau. Genau wie er in seinem Brief.« Emma sah Patricia flehentlich an. »Wenn du etwas weißt, dann sag es. Bitte!«

»Hier geht es nicht um Wissen.«

»Sondern?«

»Um mehr.«

»Was soll das wieder heißen?«

»Ich habe von so einem Antwortbrief noch nie gehört. Das Universum, der Himmel, die Macht, die uns umgibt, sie senden uns Botschaften. Manche versteckt, manche offen. Aber schriftlich sind sie mir noch nie untergekommen.«

Es war Patricia anzuhören, dass sie es genau so meinte, wie sie es sagte.

»Was mache ich jetzt?«

»Nichts.«

»Wie bitte?«

»Du lebst.«

»Aber ich will wissen, wer den Brief geschickt hat. Welcher Mann schreibt so etwas? – In Wahrheit ist es einfach Liebe?«

»Wenn die Zeit reif ist, wirst du ihn treffen.«

»Und bis dahin?«

»Verwendest du viel Liebe für dich selbst. Du verdienst sie nämlich. Statt zu warten, dass dich jemand liebt, tu es einmal selbst. Es wird dir guttun.«

Emma spürte, wie die Wut in ihr aufwallte. Sie wollte wissen, wer der Briefschreiber war, und Patricia mit ihren seherischen Kräften wusste vielleicht schon mehr. Sie hätte Patricias Tasse packen und ihr das grüne Zeug ins Gesicht schütten können.

»Ich weiß, was du jetzt tun willst. Aber es bringt dir auch keine Klarheit«, sagte Patricia seelenruhig.

Liebesbrief an Unbekannt

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