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Terminologische Präzisierungen

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Der Ausdruck Israel hat mehrere Bedeutungen. Um 1210 v.u.Z. taucht er in einer ägyptischen Inschrift auf, wo er eine relativ bedeutende Gruppe (einen Stamm?) bezeichnet, der in den Bergen Ephraims wohnt. Zwischen dem 10. Jh. und dem Jahr 722 v.u.Z. bezeichnet er ein Königreich, dessen Hauptstadt Samaria ist und das weder Jerusalem noch andere Gebiete südlich von Palästina umfasst. Dieses Israel, das bisweilen auch „Nordreich“ genannt wird, wird auch in assyrischen und anderen Texten erwähnt. Nach der Zerstörung dieses Königreichs durch die Assyrer wird „Israel“ zu einem „theologischen“ Begriff für all diejenigen, die den Gott Israels verehren.

Der Name Juda bezieht sich zunächst auf eine Gegend (für die man auch den Terminus Judäa gebraucht) und dann auf einen Volksstamm, danach auf das „Südreich“ mit der Hauptstadt Jerusalem, welches bis 587 v.u.Z. von Königen regiert wurde, die sich auf David zurückführten. Nach der Zerstörung dieses Königreichs durch die Babylonier wird Juda oder „Jehud“ zum Namen einer Provinz, die Teil des persischen Großreiches und danach der hellenistischen Königreiche ist. Man kann vor der persischen Zeit, eigentlich sogar vor der hellenistischen Zeit, nicht von Juden oder Judentum sprechen, denn erst gegen Anfang des 4. Jh. entsteht ein religiöses System ähnlich dem, das wir heute als Judentum bezeichnen. Die Bezeichnungen Jude/jüdisch oder Judentum sollte man also für frühere Epochen vermeiden, für die man besser Termini wie „Israelit/ israelitisch“ oder „Judäer/judäisch“ gebraucht.

Der Name Kanaan wird in Ägypten, in Mari und dann häufig in der Bibel als wenig präzise Bezeichnung für ein Gebiet verwendet, das große Teile der Levante westlich des Jordan umfasst. In der Bibel wird dieses Lexem teils neutral als geographischer Terminus benutzt, oder man spricht von Kanaanitern/Kanaanäern, um die autochthone Bevölkerung des gelobten Landes zu bezeichnen – dies oft mit einem pejorativen Unterton.

Der Terminus Hebräer ist in der Bibel eine archaische oder archaisierende Bezeichnung für Israeliten oder Judäer, später für Juden. Die Beziehung dieses Terminus zu dem akkadischen ʿapiru, einer soziologischen Bezeichnung für die Bewohner von Randgebieten, die sich in verschiedenen ägyptischen, hethitischen und anderen Textquellen des 2. Jt. v.u.Z. findet, ist umstritten9. In den biblischen Texten, insbesondere in den Büchern Genesis (Gen 37–50) und Exodus sowie den Samuelbüchern, wird der Terminus „Hebräer“ von anderen Völkern gebraucht, um die Israeliten zu bezeichnen. Der Wortgebrauch, der sich in den letzten Jahrhunderten v.u.Z. durchsetzt, ist der als bewusst altertümlicher Gentilname; als solcher findet er auch in der rabbinischen Literatur und im Neuen Testament Verwendung.

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