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Achtung!
ОглавлениеDie in diesem Buch beschriebenen Sprungtechniken von Sprungbrettern können nur auf Duraflex-Brettern, die vollkommen waagrecht ausgerichtet sind, angewendet werden. Vor allem Sprungbretter, die nach oben gekrümmt sind, haben ein anderes Abwurfverhalten und können dazu führen, dass man bei Ausübung der hier beschriebenen Techniken zu nahe an das Brett kommt oder es gar berührt.
Ausbildung im Wasserspringen
Wasserspringen schult die Kontrolle der Bewegungsabläufe des eigenen Körpers und die Orientierung im Raum. Es werden die Beweglichkeit und die Haltung des Körpers trainiert, was in erster Linie durch entsprechende Gymnastik an Land geübt wird. Ganz besonders schult es die Konzentrationsfähigkeit und die Selbstwahrnehmung. Eine wichtige Grundkompetenz für das Leben – das Zur-Ruhe-kommen, das Zu-sich-selbst-kommen – ist innerer Ausgangszustand jeden Sprungs in jedem Alter.
Methodik und Didaktik
Einfache Bewegungsabläufe bilden die Basis für schwierigere, in den komplexeren Bewegungsabläufen finden sich immer Elemente aus den einfachen. Auch internationale Spitzenspringer greifen immer wieder auf einfachste Bewegungsabläufe zurück. Das ist vergleichbar mit Ballsportlern, die immer wieder einfache Ballbehandlungen üben (passen, Korbleger etc.).
Es ist ein langer Weg zu den schwierigeren Sprüngen, aber: Wasserspringer haben mehr Zeit zur Entwicklung als in anderen Sportarten. Trainer und Aktive können mit Geduld und langem Atem arbeiten. Bestes Beispiel ist die Weltmeisterin 2015 vom 1-m-Brett, Tania Cagnotto, die »erst« im Alter von 30 Jahren ihren ersten WM-Titel gewann und in diesem Buch besondere Erwähnung findet.
Mut
Für jeden Übenden ist es eine besondere Situation, sich zum ersten Mal zu einem neuen Sprung überwinden – sei er aus Sicht der Trainer, Eltern oder Partner auch noch so einfach. Dazu benötigt man eine gewisse Form von Mut. Diese Form des Mutes aufzubringen und sich zu überwinden ist eine sehr prägende Erfahrung für jeden Menschen; ebenso kann es aber auch zu einem problematischen Erleben führen, wenn man sich nicht traut diesen Schritt zu tun.
Bei Kindern ist vonseiten der Trainer (und Eltern) mit Einfühlungsvermögen vorzugehen und dem Kind seine Zeit zu lassen, damit es nicht den Spaß am Wasserspringen verliert. Die Trainer können über Umwege wieder die einfacheren Bewegungsabläufe festigen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder neu an das Thema heranführen, denn in gewisser Weise gilt »Mut haben nur die Dummen« (Zitat von Horst Görlitz).
Diese andere Form von Mut meint Dinge zu tun, die man nicht überschauen bzw. beherrschen kann. »Zwingende« Aufforderungen der Trainer (»Jetzt spring doch! Los, ich zähle bis drei.«) können hilfreich sein, werden vonseiten der Trainer aber nicht als »Zwang« ausgelegt. Andererseits ist es ein sehr befriedigendes Erlebnis, sich etwas getraut und sich überwunden zu haben. So heißt die andere Seite der Medaille: Mut tut gut. Es ist die Aufgabe eines verantwortungsvollen Trainers, den richtigen Zeitpunkt zu finden, einen Sprung zu fordern bzw. anzubieten.
Lockerheit
Die Lockerheit der Bewegungsausführung ist ein wichtige Voraussetzung für die Schönheit, die Ästhetik de Bewegungsablaufes. Voraussetzung für die Lockerheit ist das Kontrollieren des Bewegungsablaufes. Kontrollierte Lockerheit führt zur Ästhetik. Um Lockerheit der Bewegungsausführung auszubilden werden spielerische Übungsformen am Trampolin, vom Sprungbrett, in der Gymnastikhalle durchgeführt.
Infrastruktur
Die Trainingsmöglichkeiten orientieren sich an der vorhandenen Infrastruktur. Die Trainingsstätte in Karlsruhe verfügt beispielsweise derzeit über zwei 1-Metersowie zwei 3-Meter-Sprungbretter, ein großes Trampolin mit Longe, eine Trockensprunganlage und eine Gymnastikhalle, aber keinen Turm.
Trainingsstätten an den Bundesstützpunkten wie Leipzig, Dresden, Berlin, Rostock und Halle verfügen über eigene Springerhallen mit allen Plattformen und mehreren Sprungbrettern, Gymnastik-, Trampolin- und Trockensprunganlagen sowie Saltomaschinen, Turnhallen, etc.
Trainingsgruppen
Falls organisatorisch möglich, empfiehlt es sich bei großen Gruppen Springer ähnlichen Niveaus gemeinsam zu trainieren, weil man ähnliche Themen erarbeiten kann. Bei kleinen Gruppen kann man individueller trainieren.
Trainingsinhalte
Gymnastik:
Entspannen, aufwärmen, dehnen und lockern der Muskulatur und zum Einüben grundlegender Haltungen und »Schlüssel-Positionen«; z. B. das Stoppen der Drehbewegung vorwärts und rückwärts.
Imitationen von Bewegungsabläufen als Techniktraining zum besseren Verständnis des Bewegungsablaufes und als »mentale« Trainingsform.
Trockenspringen auf eine Schaumstoffmatte
Trampolin:
Spiel und Spaß beim Springen, Sprungausdauer, Körperbeherrschung, Orientierung im Raum. Wassersprungspezifische Bewegungsabläufe als Vorbereitung für die Sprünge vom Brett.
Trockenspringen:
Anlauf und Absprungübungen ohne nass zu werden, höhere Effektivität als im Wasser.
Entspannungstraining, Mentale Trainingsformen, Imitationen
Wasserspringen:
Optimierung der Sprünge, Üben des Eintauchen, Wettkampfvorbereitung, Spaß und Freude. Bei entsprechenden Fähigkeiten und Motivation ist die Teilnahme an Wettkämpfen der nationalen Schwimmverbände möglich.