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Die Aufgaben der Materialwirtschaft

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Kaum ein Unternehmen kann etwas leisten, ohne über Materialien und bestimmte Produktionsgüter zu verfügen. Selbst wenn Sie Inhaber eines virtuellen Dienstleistungsunternehmens sind, werden Sie auf einen Rechner als Hardwarebasis zurückgreifen. Aus der Art der herzustellenden Endprodukte, der danach bestehenden Nachfrage und der dazu erforderlichen Leistungsprozesse ergeben sich die benötigten Materialien und die zu beschaffenden Mengen. Das Material muss dabei vor seiner Verwendung in der Produktion zur Verfügung stehen.

Um Möbel zu bauen, braucht ein Handwerker Werkzeuge, Maschinen (zum Beispiel Bohrmaschinen und Sägen), Bauteile (zum Beispiel Schlösser und Scharniere) und natürlich Werkstoffe (zum Beispiel Hölzer und Leim). Genau dafür soll die Materialwirtschaft sorgen.

Aufgabe der Materialwirtschaft ist, das für die Produktion und die durchzuführenden Dienstleistungen benötigte Material bereitzustellen und, sofern erforderlich, noch zu beschaffen. Genauer gesagt, hat sie dafür zu sorgen, dass die benötigten materiellen Produktionsfaktoren

 in der richtigen Art,

 am richtigen Ort,

 zur richtigen Zeit,

 in der richtigen Menge,

 in der richtigen Qualitätim Betrieb zur Verfügung stehen.

Während sich die Personalwirtschaft um den Produktionsfaktor Arbeit (mehr dazu in Kapitel 9) und die Finanzwirtschaft sich um den Produktionsfaktor Kapital (mehr dazu in Kapitel 5) kümmert, ist die Beschaffung, Lagerung und der Transport des Materials, das zur Leistungsbereitstellung im Unternehmen benötigt wird, das Kerngeschäft der Materialwirtschaft.

Längst ist die Materialwirtschaft nicht mehr nur auf den Einkauf und die Beschaffung von benötigten Materialien beschränkt. Zum Aufgabengebiet der Materialwirtschaft gehören auch die Planung, Organisation, Steuerung und Koordination des gesamten Materialflusses, angefangen bei den Zulieferern über die Lagerhaltung und die eigentlichen Produktionsstätten bis hin zu den Zwischenhändlern und Kunden. Gegenstand des Materialflusses sind dabei alle Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Ersatz- und Zuliefererteile, Halbfabrikate und Ersatzteile, die auf dem Weg von der Beschaffung bis zum Kunden für die Leistungsbereitstellung benötigt werden. Daraus ergeben sich als wichtige Ziel- und Aufgabenbereiche für die Materialwirtschaft:

 die Materialplanung

 die Materialbeschaffung

 der Materialtransport

 die Materiallagerung

 die Materialentsorgung Neben der Erfüllung der Aufgabe der Bereitstellung des Materials muss der Materialwirtschaftler darauf achten, dass die Materialwirtschaft ihre Arbeit wirtschaftlich erledigt, das heißt gleichermaßen effektiv und effizient. Dabei muss ein möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf den Beschaffungsmärkten anvisiert werden.

Aufgrund der Anforderungen einer termingenauen, qualitativ hochwertigen und preisgünstigsten Beschaffung der Materialien sind jedoch schon Zielkonflikte in der Materialwirtschaft vorprogrammiert. Ein klassischer Konflikt ergibt sich zum Beispiel einerseits aus dem Bestreben, genügende Lagerbestände zur Sicherung der laufenden Produktion bereitzuhalten und andererseits die Lagerhaltungskosten und die Kapitalbindung durch große Lagervorräte möglichst gering zu halten. Hier läuft alles auf einen Kompromiss und die Optimierung des Verhältnisses von Lagerungskosten und Bereitstellungszeiten des Materials hinaus.

Der Materialwirtschaftler muss in gleichem Maße auf gute Beziehungen zu den Lieferanten, die Sicherheit der Versorgung, eine preisgünstige Beschaffung, eine hohe Flexibilität in der Beschaffung und auf die Vermeidung von Fehlmengen (das heißt eine Über- und Unterversorgung mit Material) achten.

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