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Wer A sagt …

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Die ABC-Analyse ist ein analytisches Instrument, das dem Materialwirtschaftler dabei hilft, das Wichtige vom weniger Wichtigen zu trennen und damit die Ressourcen so wirtschaftlich wie möglich einzusetzen.

In Bezug auf die Beschaffung von Materialien liegt der Verwendung der ABC-Analyse die Annahme zugrunde, dass ein kleinerer mengenmäßiger Teil bestimmter benötigter Materialien einen vergleichsweise größeren Anteil an dem Gesamtwert oder an den Anschaffungskosten aller erforderlichen Materialien hat. Die Materialien werden dann hinsichtlich ihres relativen Anteils am Gesamtwert in A, B und C-Klassen sortiert und entsprechend behandelt.

In der ABC-Analyse wird der Mengenbedarf für die verschiedenen Materialarten für eine bestimmte Zeitperiode insgesamt festgestellt. Unterstellt wird dabei, dass der Bedarf für die Materialien nicht im Zeitverlauf schwankt, sondern über die betrachtete Periode konstant bleibt.

Ihr Unternehmen benötigt sechs Materialarten in mengenmäßig unterschiedlichem Umfang. Die Materialien haben verschiedene Anschaffungspreise und sind insofern verschieden wertvoll. Der Materialwirtschaftler möchte nun wissen, bei welchen der Materialien es sich lohnt, besondere Kosten- und Preisanalysen bezüglich der Beschaffungsmärkte durchzuführen.

In der Tabelle 2.1 sind die Materialien M1 bis M6 mit ihrem Mengenbedarf und Materialwert nach Anschaffungspreisen aufgeführt. Außerdem sind diese Materialien entsprechend ihrem Wert aufsteigend sortiert und dann den Materialgruppen A, B und C zugeteilt worden, wobei die Materialart A die Gruppe mit dem höchsten Materialwert und die Materialart C die Gruppe mit dem niedrigsten Materialwert aufweist.

Die Betrachtung dieser Tabelle führt zu folgendem Ergebnis der ABC-Analyse: Obwohl die beiden Materialarten M2 und M6 zusammen nur acht Prozent des gesamten Mengenbedarfs ausmachen, beträgt ihr Anteil am Gesamtwert der benötigten Materialien 54 Prozent. Diese beiden Materialien sind daher der Klasse A mit den besonders wertvollen Gütern zugeordnet worden. Besonders in ihrem Fall lohnen sich beschaffungsanalytische (zum Beispiel genaue Preisvergleiche von verschiedenen Anbietern) und beschaffungspolitische Maßnahmen (zum Beispiel das Aushandeln von bestimmten Konditionen). Neben der Anwendung von genaueren Kosten- und Preisanalysen ist bei diesen Materialposten auch eine genaue Überwachung und Steuerung der Lieferzeiten und der Lagerung der Materialien zu erwägen. Die Materialien M4 und M5 machen dagegen zwar 80 Prozent der gesamten benötigten Menge aus. Ihr Anteil am Gesamtwert der Materialbeschaffung beträgt zusammengenommen aber lediglich 16 Prozent, weswegen sie der Klasse C mit dem geringsten Wertanteil zugeordnet worden sind. Für diese Materialien müssen deshalb auch keine speziellen und genaueren Analysen durchgeführt werden, denn das wäre im Vergleich zu den A-Materialien ein wenig effizientes Vorgehen. Einfachere Bestellvorgänge (zum Beispiel Sammelbestellungen) oder eine einfachere Lagerführung (zum Beispiel bei der Bestandskontrolle) sind für die C-Klasse angesagt. Im Hinblick auf die mittlere B-Klasse ist jeweils abzuwägen, was die wirtschaftlichste Lösung im Einzelfall ist, oder eine mittlere Lösung anzustreben.

Tabelle 2.1: ABC-Analyse in der Materialwirtschaft

Materialart M2 M6 M1 M3 M4 M5 Summen
Mengenbedarf 500 300 800 400 6.000 2.500 10.500
Prozentanteil bzgl. Menge 5% 3% 8% 4% 57% 23% 100%
nachMengenanteil 4. 6. 3. 5. 1. 2.
Stückpreis 120,– 140,– 40,– 60,– 3,– 5,–
Gesamtpreis 60.000,– 42.000,– 32.000,– 24.000,– 18.000,– 12.500,– 188.500,–
Prozentanteil am gesamten Materialwert 32% 22% 17% 13% 9% 7% 100%
Rang nach Materialwert 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Materialgruppe A B C
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