Читать книгу Als das Hoffen auf ein Morgen alles war was blieb - Tobias Melcher - Страница 4

Dienstag, 28. Dezember, 14:20 Uhr

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Liebste Sally,

ich habe mich über deine Nachrichten heute Morgen sehr gefreut! Immerhin etwas Schönes an diesem trostlosen Tag.

Da ich ja noch bis zum 16.01. frei habe, wollte ich direkt heute einen produktiven Tag einlegen. Daher hab ich mich an den Papierkram gesetzt und meine Bewerbung nochmal überarbeitet. Deine Einwände machen für mich Sinn und ich denke, ich werde nun deutlich bessere Chancen bei der Suche haben. Vielen lieben Dank für die Hilfe dabei. Du hast dafür echt ein gutes Händchen!

Gegen Mittag kam dann Rebecca nach Hause und… nun ja… ich weiß, du willst das gar nicht lesen... aber offiziell ist sie halt meine Freundin. Unser erster Kontakt vorhin war aber ähnlich kühl wie beim Abschied vor sieben Tagen. Eine recht kurze Umarmung, das war es. Ich glaube, sie weiß von dir. Irgendwie spürt sie das. Trotzdem spielte sie die Freude über ihre Geschenke fürs Weihnachtsfest recht überzeugend... blöde Gutscheine und Bücher... aber gut, sie hatte sich das Zeug ja gewünscht und so musste ich mir immerhin keine Gedanken darüber machen.

Sie erzählte mir von der Feier bei ihren Verwandten, aber eigentlich hörte ich nicht mal richtig zu. Musste nur an dich denken und ich glaube, ich habe mich bei meinem Lügenkonstrukt über Weihnachten auch hier und da mal vertan...aber egal. Jetzt kommt mir diese „Ich musste meinem allerbesten Freund beim Umzug helfen und bin dann über Heiligabend direkt bei ihm geblieben!“- Ausrede noch dümmer vor, aber entweder ist sind ihr die Fehler in meiner Lüge nicht aufgefallen oder es ist ihr auch völlig egal geworden. Könnte beides der Fall sein.

Sobald ich einen Job in deiner Nähe habe, werde ich ihr auch endlich die Wahrheit sagen können. Dann hat dieses Schauspiel endlich ein Ende. Auch Freddy wird dann nicht weiter als Ausrede herhalten müssen, ihn hat das hier und da schon auch genervt. Wenn sich das mit dir nicht so gut und richtig anfühlen würde, hätte ich fast schon ein schlechtes Gewissen... Immerhin läuft das mit uns ja schon seit dem Sommer.

Diesen Tag werde ich sicher nie vergessen! So viele tolle Erinnerungen! Ich bin so froh, dass du mich angesprochen hast, damals im Supermarkt. Ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte! Und dann unser erstes Date... Besser hätte es nicht laufen können. Auch hatte ich nicht erwartet, wie verständnisvoll du mit der Sache mit Rebecca umgehen würdest... Ich hatte damals so viel Angst, dir davon zu erzählen. Aber deine bemerkenswerte Reaktion hat mich wirklich umgehauen... Da wusste ich: Die willst du behalten!

Seit diesem Moment muss ich jeden Tag an dich denken. Ich liebe dich, Sally.

Als das Hoffen auf ein Morgen alles war was blieb

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