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ALLES IST WICHTIG, WENN ES UM THEORIEN ÜBER DEN KOSMOS GEHT

DAS WISSEN VERFESTIGT SICH

IM KONTEXT

SCHLÜSSELFIGUR

Ptolemäus (85–165 n. Chr.)

FRÜHER

12. Jh. v. Chr. Die Babylonier ordnen Sterne zu Sternbildern.

350 v. Chr. Aristoteles behauptet, dass die Sterne fix sind und die Erde stationär ist.

135 v. Chr. Hipparchos erstellt einen Katalog mit mehr als 850 Positionen von Sternen und deren Helligkeiten.

SPÄTER

964 n. Chr. Der persische Astronom as-Sufi aktualisiert Ptolemäus’ Sternkatalog.

1252 Die Alfonsin’schen Tafeln werden in Toledo (Spanien) veröffentlicht. Sie listen die Positionen von Sonne, Mond und fünf Planeten und beruhen auf Ptolemäus’ Theorien.

1543 Kopernikus zeigt, dass sich die Planetenbahnen mit dem heliozentrischen Modell besser erklären lassen als mit dem geozentrischen.


In dieser Sternkarte des 17. Jahrhunderts finden sich die von Ptolemäus entworfenen Sternbilder. Die Anzahl der Sterne pro Konstellation reicht von zwei (Kleiner Hund) bis 42 (Wassermann).

In seinem größten Werk, dem Almagest, fasste der griechisch-ägyptische Astronom Ptolemäus alle astronomischen Kenntnisse seiner Zeit zusammen. Anstatt eigene, radikale neue Ideen zu produzieren, bediente sich Ptolemäus überwiegend aus früheren Kenntnissen, insbesondere den Werken des griechischen Astronomen Hipparchos. Dessen Sternkatalog bildete die Basis der meisten Berechnungen im Almagest. Ptolemäus berichtet ausführlich über die Mathematik, die erforderlich ist, um die künftigen Positionen der Planeten zu berechnen. Ptolemäus’ Modell des Sonnensystems hatte im Zentrum eine stationäre Erde, um die sich der Himmel drehte. Allerdings erforderte es komplexe Ergänzungen, damit das Modell zu den gemessenen Daten passte und sich die Positionen der Planeten berechnen ließen. Trotzdem war es weitgehend unangefochten – bis Kopernikus im 16. Jahrhundert die Sonne in die Mitte des Kosmos stellte. Ptolemäus stellte in dem Teil des Himmels, den die Griechen kannten – also für alles, was man von etwa 32 ° nördlicher Breite sehen konnte – einen Katalog mit 1022 Sternpositionen und 48 Sternbildern zusammen. Letztere werden noch heute verwendet, und viele ihrer Namen können bis ins alte Babylon zurückverfolgt werden, darunter Zwillinge, Krebs, Löwe, Skorpion und Stier. Die babylonischen Sternbilder finden sich auf Keilschrift-Tafeln, die Astrolab B genannt werden und auf das 7. Jh. v. Chr. datieren, vermutlich aber ca. 300 Jahre älter sind.

Früher Quadrant

Um seine Messtechnik zu verbessern, baute Ptolemäus eines der frühesten Beispiele für einen Quadranten, mit dem er die Positionen der Gestirne ermitteln wollte: einen großen rechteckigen Steinblock, von dem eine vertikale Seite genau nach Nord-Süd ausgerichtet war. Aus der Oberseite des Blocks ragte ein horizontaler Stab heraus, dessen Schatten angab, wie hoch die Sonne zu Mittag stand. Ptolemäus führte täglich mehrere Messungen durch, um den Zeitpunkt von Sonnenwende und Tagundnachtgleiche möglichst genau bestimmen zu können. Seine Messungen bestätigten frühere, die besagten, dass die Jahreszeiten unterschiedlich lang sind. Er glaubte zwar, dass die Umlaufbahn der Sonne um die Erde kreisförmig war, doch seine Berechnungen führten zu dem Schluss, dass die Erde nicht exakt im Zentrum dieser Umlaufbahn liegen konnte.

Ptolemäus, der Astrologe

Wie die meisten Denker seiner Zeit glaubte Ptolemäus, dass die Bewegungen der himmlischen Körper Auswirkungen auf die Erde hatten. Sein Buch über Astrologie, Tetrabiblos, wetteiferte in den nächsten tausend Jahren mit dem Almagest. Ptolemäus hatte nicht nur herausgefunden, wie man Planetenpositionen berechnen kann, sondern lieferte auch eine umfassende Interpretation davon, wie sich die Planetenbewegungen auf Menschen auswirkten.


Ptolemäus beschreibt seinen steinernen Block im Almagest. Es war ein Quadrant, ein Instrument, mit dem man Winkel zwischen 0 ° und 90 ° messen kann.

Claudius Ptolemäus


Ptolemäus war ein Universalgelehrter, der sich in Astronomie, Astrologie, Geografie, Musik, Optik und Mathematik auskannte. Über ihn selbst ist sehr wenig bekannt, aber wahrscheinlich verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria, die berühmt für ihr Gelehrtentum und die große Bibliothek war, in der er von dem renommierten Mathematiker Theon von Smyrna unterrichtet wurde. Viele seiner wegweisenden Schriften haben überlebt. Sie wurden ins Arabische und Lateinische übersetzt und verbreiteten sich in der mittelalterlichen Welt. Das Werk Geographie listete fast alle Orte der damals bekannten Welt und begleitete beispielsweise Christoph Kolumbus im 15. Jahrhundert auf seinen Entdeckungsreisen. Der Almagest blieb bis etwa 1643 – und somit noch etwa hundert Jahre, nachdem Ptolemäus’ Weltbild von Kopernikus herausgefordert worden war – in ständigem Gebrauch.

Hauptwerke

um 15 n. Chr. Geographie

um 150 n. Chr. Almagest

um 150 n. Chr. Tetrabiblos

Big Ideas. Das Astronomie-Buch

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