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WIR HABEN ALLE STERNE IN PTOLEMÄUS’ KATALOG REVIDIERT

VERBESSERTE INSTRUMENTE

IM KONTEXT

SCHLÜSSELFIGUR

Ulugh Beg (1384–1449)

FRÜHER

um 130 v. Chr. Hipparchos publiziert einen Sternkatalog mit 850 Sternpositionen.

150 n. Chr. Ptolemäus gibt mit dem Almagest einen Sternkatalog heraus, der auf dem Werk von Hipparchos aufbaut. Er ist für mehr als 1000 Jahre das Standardwerk der Astronomie.

964 n. Chr. Abd ar-Rahman as-Sufi erwähnt in seinem Sternkatalog die ersten Sichtungen von Galaxien.

SPÄTER

1543 Kopernikus stellt die Sonne anstatt der Erde ins Zentrum des Universums.

1577 Tycho Brahes Sternkatalog verzeichnet eine Nova, die zeigt, dass Sterne sich wandeln und nicht ewig Bestand haben.

Mehr als 1000 Jahre lang war Ptolemäus’ Almagest die weltweite Standardinstanz für Sternpositionen. Die arabische Übersetzung beeinflusste auch die islamische Welt, bis der timurische Herrscher Ulugh Beg viele Daten im Almagest berichtigte.

Als Enkel des mongolischen Eroberers Timur war Ulugh Beg gerade einmal 16 Jahre alt, als er im Jahr 1409 Herrscher des Familiensitzes in Samarkand (im heutigen Usbekistan) wurde. Seinem Entschluss folgend, die Stadt zu einem respektierten Ort des Lernens zu machen, lud Ulugh Beg Gelehrte vieler Disziplinen von weither ein, an seiner neuen Madrasa, einer islamischen Lehranstalt, zu studieren.

Ulugh Begs Interesse galt der Astronomie, und es mag seiner Entdeckung fehlerhaft notierter Sternpositionen im Almagest geschuldet sein, dass er den Bau eines gewaltigen Observatoriums anordnete, das zu seiner Zeit das größte der Welt war. Der Bau auf einem Hügel im Norden der Stadt dauerte fünf Jahre, Fertigstellung war im Jahr 1429. Dort machten er und sein Team von Astronomen und Mathematikern sich daran, einen neuen Sternkatalog zu erstellen.

Ulugh Beg

Der Name Ulugh Beg bedeutet »Großer Herrscher«. Der Geburtsname des Astronomen des Sultans war Mirza Muhammad Taraghay Ibn Schah-Ruch. Er kam zu Welt, als Timurs Armee durch Persien zog.

Der Tod seines Großvaters 1405 ließ die Armee in Westchina pausieren. Die folgenden Kämpfe zur Unterwerfung der Ländereien wurden schließlich von Ulugh Begs Vater Shah Rukh gewonnen. Im Jahr 1409 wurde Ulugh Beg als Regent seines Vaters nach Samarkand geschickt, und 1411, im Alter von 18 Jahren, dehnte er seinen Einfluss von der Stadt auf das Umland aus.

Ulugh Begs Liebe zur Astronomie und Mathematik vertrug sich nicht mit seinen Führungsqualitäten. Als sein Vater 1447 starb, folgte er diesem zwar auf den Thron, doch seine Autorität reichte nicht aus, um ihn zu verteidigen. 1449 ließ ihn sein eigener Sohn enthaupten.

Hauptwerk

1437 Zij-i Sultani


Riesige Instrumente

Der Katalog von Ptolemäus ging vor allem aus der Arbeit von Hipparchos hervor, und viele seiner Sternpositionen beruhten nicht gerade auf den jüngsten Beobachtungen.

Um alles genau zu vermessen, baute Ulugh Beg ein Observatorium immenser Ausmaße. Sein beeindruckendstes Instrument war der sogenannte Fakhri-Sextant. Mit mehr Messmöglichkeiten, als sie ein Quadrant hatte, wies er einen Radius von mehr als 40 m auf – damit wäre er über drei Stockwerke hoch gewesen. Das Instrument wurde im Untergeschoss aufgestellt, um es vor Erdbeben zu schützen. Dort ruhte es in einem bogenförmig abfallenden Graben entlang des Nord-Süd-Meridians. Sobald Sonne und Mond darüberzogen, bündelte sich deren Licht in dem dunklen Graben, und ihre Position, wie auch die der Sterne, konnten auf ein paar hundertstel Grad genau bestimmt werden.

»Religionen lösen sich auf, Königreiche zerfallen, aber die Werke der Wissenschaft bleiben für alle Zeit bestehen.«

Ulugh Beg

Im Jahr 1437 wurde der Zij-i Sultani (»des Sultans Sternkatalog«) publiziert. Von den 1022 Sternen im Almagest korrigierte Ulugh Beg 922 Positionen. Zij-i Sultani enthielt auch neue Messungen zum Sonnenjahr, zu Planetenbahnen und zur Schiefe der Erdachse. Diese Daten gewannen für die Vorhersage von Sonnenfinsternissen, Sonnen-auf- und -untergangszeiten und der Höhe der Himmelskörper und somit auch für die Navigation große Bedeutung. Ulugh Begs Sternkatalog blieb, bis 200 Jahre später jener von Tycho Brahe erschien, wegweisend.


Vom Fakhri-Sextanten blieb nur ein 2 m breiter, in einen Hügel gehauener Graben übrig. Das Observatorium wurde nach dem Tod von Ulugh Beg im Jahr 1449 zerstört und erst 1908 entdeckt.

Big Ideas. Das Astronomie-Buch

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