Читать книгу Big Ideas. Das Astronomie-Buch - Tom Jackson - Страница 29

Alternative Ansichten

Оглавление

Ab dem 4. Jh. v. Chr. hatten einige Astronomen immer wieder die Theorie vorgeschlagen, das geozentrische Modell zu widerlegen. Eine dieser Ideen war, dass die Erde um ihre eigene Achse rotiert und dass diese Rotation einen großen Teil der täglichen Bewegungen von Himmelsobjekten verursachte. Dieses Konzept war bereits um etwa 350 v. Chr. von dem Griechen Herakleides Pontikos angestoßen worden und später von arabischen und indischen Astronomen. Unterstützer des Geozentrismus lehnten Herkleides’ Idee hingegen als absurd ab und glaubten, dass eine rotierende Erde gewaltige Winde erzeugen würde, sodass Gegenstände auf der Erdoberfläche einfach weggeweht würden. Eine andere Idee, die 250 v. Chr. zuerst von Aristarchos vorgeschlagen wurde, war, dass sich die Erde um die Sonne bewegen könnte. Diese These widersprach nicht nur Aristoteles, sondern auch den Geozentristen, die seit jeher zitiert hatten, was nun wie ein wissenschaftlicher Beweis galt: der »Mangel an Sternparallaxen«. Sie behaupteten, wenn die Erde um die Sonne kreisen würde, müssten Schwankungen in den relativen Positionen der Sterne zu beobachten sein. Doch hätte man derlei Schwankungen noch nie gesehen, sagten sie, folglich könne sich die Erde nicht bewegen. Angesichts solcher traditionellen Überzeugungen und aufgrund mangelnder Beweise durch Beobachtungen konnte man den theologischen Argumenten nichts entgegensetzen, und so überdauerte das geozentrische Weltbild mehrere Jahrhunderte. Erst um 1545 kamen in Europa Gerüchte über eine überzeugende These auf, die ein polnischer Gelehrter namens Nikolaus Kopernikus aufgestellt und schließlich in seinem Buch mit dem Titel De revolutionibus orbium coelestium niedergeschrieben hatte.


In seinem 1660er-Sternenatlas illustrierte der deutsche Kartenmacher Andreas Cellarius die kosmischen Systeme von Ptolemäus, Tycho Brahe und Kopernikus (hier dargestellt).

Big Ideas. Das Astronomie-Buch

Подняться наверх