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Von der Kirche verboten

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De revolutionibus traf zunächst auf wenig oder gar keinen Widerstand vonseiten der römischkatholischen Kirche, dafür verurteilten es einige Protestanten als ketzerisch. Im Jahr 1616 jedoch erfolgte der Bann durch die katholische Kirche, und das Buch blieb mehr als 200 Jahre verboten. Die Entscheidung der Kirche hatte mit dem Streit zu tun, den sie mit dem Astronomen Galileo Galilei hatte. Galilei war ein begeisterter Verfechter der kopernikanischen Theorie und hatte im Jahr 1610 Entdeckungen gemacht, die die heliozentrische Ansicht massiv unterstützten. Der Streit mit Galilei veranlasste die kirchlichen Behörden, De revolutionibus einer intensiven Prüfung zu unterziehen – und vermutlich führte die Tatsache, dass sich einige von Kopernikus’ Sätzen gegen biblische Texte richteten, zu dem Verbot.

Von den Astronomen zunächst etwas zwiespältig beäugt und von der katholischen Kirche verboten, dauerte es lange, bis sich das heliozentrische Modell von Kopernikus durchsetzen konnte. Mehrere Jahrhunderte verstrichen, bevor sich einige seiner Grundsätze auch unbestritten als wahr herausstellten. Dass sich die Erde in Bezug auf die Sterne bewegt, wurde schließlich 1729 von dem englischen Astronomen James Bradley schlüssig bewiesen. Der finale Beweis der Erdrotation erfolgte mit der ersten Demonstration von Foucaults Pendel im Jahr 1851 in Paris.

Nikolaus Kopernikus


Nikolaus Kopernikus wurde 1473 in Thorn (Polen) geboren. Von 1491 bis 1495 studierte er Mathematik, Astronomie und Philosophie an der Universität von Krakau, dann Kirchenrecht und Astronomie an der Universität von Bologna (Italien). 1497 bekam er an der Kathedrale von Frombork (Frauenburg) einen Posten als Kanoniker, den er zeitlebens bekleidete. Von 1501 bis 1505 studierte er Recht, Griechisch und Medizin an der Universität von Padua (Italien). Anschließend kehrte er nach Frombork zurück, wo er großenteils lebte. 1508 begann er, sein heliozentrisches Weltbild zu entwickeln. Er schloss diese Arbeit erst 1530 ab und veröffentlichte bis 1514 nur eine Zusammenfassung seiner Ideen. Angesichts seiner Erkenntnis, dass er riskierte, sich lächerlich zu machen oder verfolgt zu werden, ließ er seine Theorie erst in den letzten Wochen seines Lebens drucken.

Hauptwerke

1514 Commentariolus

1543 De revolutionibus orbium coelestium

Big Ideas. Das Astronomie-Buch

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