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Zeit und Gezeiten

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Die astronomischen Beobachtungen, die einst der Astrologie dienten, gewannen als Mittel der Zeitmessung und Navigation zunehmend an Bedeutung. Die Länder hatten vor allem praktische Gründe – zivile wie auch militärische –, nationale Observatorien zu gründen, zumal sich die Welt industrialisierte und der internationale Handel wuchs. Viele Jahrhunderte lang verfügten nur Astronomen über die Fähigkeit und Ausrüstung, die Weltzeit exakt zu bestimmen. Dies blieb bis zur Entwicklung der Atomuhren Mitte des 20. Jahrhunderts der Fall.

Die menschliche Gesellschaft folgt dem Takt dreier astronomischer Uhren: (1) der Rotation der Erde, die uns den Tag vorgibt, was an der täglichen Wanderung der Sterne an der Himmelskugel nachzuvollziehen ist, (2) der Zeit, die die Erde für eine Umrundung der Sonne braucht, also ein Jahr, und (3) den monatlichen Mondphasen. Diese kombinierten Bewegungen von Erde, Sonne und Mond im Raum bestimmen auch Takt und Größenordnung der Gezeiten, die für Küstenbewohner, Seeleute und die marine Tierwelt bedeutsam sind.

Die Astronomie spielte zudem in der marinen Navigation eine wichtige Rolle, denn die Sterne waren Referenzpunkte, die von überall auf See zu sehen waren. Im Jahr 1675 trat der britische König Karl II. an das Königliche Observatorium in Greenwich bei London heran und gab seinem Direktor John Flamsteed, dem ersten Königlichen Astronomen, die Anweisung, er solle sich dafür einsetzen, die Beobachtungen »in der Kunst der Navigation« zu perfektionieren«. In den 1970er-Jahren wurde die Astronomie als Navigationsbasis weitgehend durch künstliche Satelliten ersetzt.

»Man sollte die Vorstellungskraft dazu haben, eine Entdeckung auch als solche zu erkennen, wenn man sie gemacht hat.«

Clyde Tombaugh


Big Ideas. Das Astronomie-Buch

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