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Die Polizei

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Das Gespräch fand in einem alten Büro statt, das aus einem massiven Schreibtisch und mehreren Aktenschränken bestand. Vor dem Schreibtisch standen zwei Stühle bereit. Hinter dem Schreibtisch saß ein dicker Polizist in Zivil, der einen billigen Anzug trug und schwitzte.

„Setzen Sie sich“, sagte er neutral. Johannes und Friedrich kamen seiner Aufforderung nach und nahmen Platz.

„Also“, begann der Mann. „Mein Name ist Heribert Dorfler. Ich leite die Untersuchung und versuche, mir gerade ein Bild von der Situation zu machen.“ Friedrich und Johannes nickten stumm.

„Also: Kommen wir erstmal zu den Namen. Sie sind...?“

Johannes antwortete als Erstes: „Ich bin Johannes Greder.“

„Und Sie machen ein Praktikum in der PR-Firma, richtig?“

„Genau.“

„Aha. Und Ihr Name ist...?“

Friedrich versuchte zu lächeln: „Mein Name ist Friedrich Kammers.“

Dorfler zog die Augenbrauen zusammen: „Kammers?“, wiederholte er.

„Ja?“

„Mhmmm.“

Dorfler schrieb sich etwas auf - offensichtlich mehr als nur den Nachnamen von Friedrich.

„Haben Sie Verwandte in Köln?“, fragte Dorfler.

„Nein. Doch. Also, ich wohne erst seit Kurzem hier, aber mein Opa wohnt hier. Habe aber soweit nichts mit ihm zu tun.“

„Wie heißt Ihr Opa?“

Friedrich wurde misstrauisch: „Was hat das mit dem Diebstahl zu tun?“

„Bitte, beantworten Sie einfach meine Frage. Wie heißt Ihr Großvater?“

Friedrich war noch immer verwirrt, aber er antwortete: „Bernd Kammers.“

„Mhmmmm. Ich vermute mal, mütterlicherseits?“

„Ja. Hören Sie, ich verstehe nicht, was das alles mit dem Fall zu tun hat.“

Dorfler machte eine wegwerfende Handbewegung. Keine sehr aussagekräftige Erklärung.

„Also: Was haben Sie denn von dem ganzen Verbrechen mitbekommen?“, fragte er stattdessen.

„Naja. Nicht viel“, sagte Johannes. „Wir sind zu dem Bild, das zerschnitten wurde, als da jemand geschrien hat. Dann sind wir zu dem anderen Bild gegangen, als dort geschrien wurde. Im Grunde waren wir immer zu spät.“

„Haben Sie Kontakt zu Ihrem Großvater?“, fragte Dorfler, ohne auf Johannes einzugehen.

„Bitte?“, fragte Friedrich perplex.

„Haben Sie Kontakt zu Ihrem Großvater? Sie sind zwar nur ein einfacher Praktikant, aber ich denke doch, Sie verstehen die Frage inhaltlich, oder?“

„Hey! Das ist...“

„Jaja. Also: Ich warte auf eine Antwort.“

Friedrich dachte nach. Dann sagte er: „Ich denke, die Frage hat absolut keinen Bezug zum vorliegenden Fall. Ich möchte sie daher nicht beantworten.“

Dorfler beugte sich nach vorne. Friedrich konnte sehen, wie sich feine Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten: „So, Sie wollen die Frage nicht beantworten. Wird zu Protokoll genommen.“ Er grinste gehässig. „Dann sind Sie fürs Erste entlassen.“

Die skurrile Verwandtschaft des Friedrich K.

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