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Die andere Art

Evy griff nach den Händen, ließ die Füße auf den Boden sinken und richtete sich vorsichtig auf, fürchtete Schmerzen im Po zu spüren, aber der war noch immer betäubt.

„Geht?“

„Ja, Herrin.“

„Fein," Gunessa tätschelte sanft ihre Wange und hob das Hemdchen vom Podest, hielt es ihr hin.

„Juliane, Du lässt bitte Kleidung, Besitz etc. der Süßen zusammenstellen?“

„Sicher, Gunessa. René ist schon dabei. Und Evys Handtasche mit den Papieren habe ich hier.“

„Sehr schön. Du bist eine gute Geschäftsfrau.“

Sie wandte sich wieder an Evy, sah sie irgendwie verliebt an und dieser wurde es warm ums Herz.

„Süße, Du weißt, dass Du mir gehörst.“

„Ja, Herrin. Ich habe der Gräfin gehört und die hat mich verkauft.“

Der verächtliche Tonfall, als Evy ‚Gräfin‘ und nicht Juliane sagte, entging dieser nicht, aber das ließ sie kalt, denn die Sklavin war von Anfang an nur eine Investition in ihr Geschäft.

„Gut, dann kennst Du Deinen Platz in der Welt und musst das nicht ständig zelebrieren. Du sprichst mich ab sofort bitte mit Gunessa oder Gunny an. Das bleibt Dir überlassen.“

„Verstehe, Her… Gunny.“

„Keine Herrin mehr," mahnte Gunessa lächelnd mit erhobenem Zeigefinger, „sonst muss ich Dir den hübschen Po versohlen, Süße.“

„Ja, Gunny. Ich habe verstanden.“

„Fein. Dein Hintern lädt zwar dazu ein, Dich ein wenig zu flatschen, aber nicht, um Dich zu bestrafen. Aber das klären wir später.“

René betrat den Raum, stellte zwei kleine Koffer ab, an welchen Schildchen ‚Evy‘ hingen, würdigte Evy keines Blickes.

„Mal sehen, was wir da haben," sagte Gunessa, öffnete einen der Koffer und suchte darin, zog kein kurzes, Evy knapp über den Po reichendes Kleidchen daraus hervor, „Zieh das an.“

„Sofort, Gunny.“

„Und bitte, ich weiß, Du wurdest dazu erzogen, um Dich zu unterwerfen, weil es so üblich ist. Aber Du musst nicht jede Anweisung oder Bitte mit ja blablabla quittieren. Es reicht mir, wenn Du fügsam bist, Evy. Verstehst Du das?“

„Ja, Gunny. Aber bitte sei nachsichtig, ich muss es erst wieder lernen.“

„Sicher, Süße. Sei brav und dann soll es gut sein.“

„Danke, Gunny.“

Evy zog das Kleid an und als der Stoff die Tätowierung an ihrem Po berührte, zuckte sie kurz zusammen.

„Tut weh?“

„Ein wenig, G…“

„Komm her und zeig mir Deinen Po.“

Evy folgte, drehte ihr den Rücken zu und hob den Saum des Kleidchens an, während Gunessa aus ihrer Handtasche ein weiteres Etui nahm.

„Das kommt vor, Süße. Manchmal reagiert die Haut sehr gereizt. Ich geb Dir jetzt eine Spritze. Lass den Po schön locker.“

Evy spürte den kurzen Stich kaum, dafür aber sofort die betäubende Wirkung der Spritze denn ihre Pobacke wurde schlagartig taub.

„Dass ist eine Betäubung und ein Antiseptikum, welche eine Entzündung verhindert. Du wirst die Pobacke in zwei oder drei Stunden wieder richtig spüren.“

„Danke, Gunny.“

Gunessa nahm von Juliane Evys Handtasche entgegen, gab sie Evy, verabschiedete sich von der Gräfin sowie den anderen Anwesenden und nahm dann eines der Köfferchen.

„Du nimmst den anderen Koffer und kommst jetzt mit.“

Evy gehorchte, nahm das andere Köfferchen und verließ hinter Gunessa den Raum durch eine weitere Tür ins Freie. Sie war fast ein halbes Jahr im Haus Julianes eingesperrt gewesen und sog jetzt deutlich hörbar die kalte Winterluft durch ihre Nase.

„Riecht gut, hm?“ sagte Gunessa über ihre Schulter, „riecht nach Leben.“

„Ja, Gunny. Das hab ich vermisst.“

„In Stockholm wirst Du es nicht vermissen müssen. Ich sagte ja bereits, ich gewähre Dir Freiheiten.“

Sie führte Evy zu ihrem Mietwagen, einem schicken, schnittigen Roadster von Ferrari und warf den Koffer auf die schmale Notsitzbank im Font des Wagens, Setzte sich dann auf den Fahrersitz, überlegte es sich dann aber offenbar.

„Hast Du den Führerschein?“

„Ja, habe ich.“

„Magst Du mal nen Ferrari fahren?“

„Darf ich? Wirklich?“

Gunessa lachte leise, nahm Evy sanft in die Arme und küsste sie.

„Schatz, ich sagte doch, ich gebe Dir Freiheiten. Los, setzt Dich hinters Lenkrad und schalt die autonome Steuerung aus. Fahr das Auto selber.“

Evy ließ den Motor an, trat bei durchgetretener Kupplung auf das Gaspedal und die beiden Auspuffe röhrten im für Ferrari typischen Sound.

„Wohin, Gunny?“

„Nach Rostock zum Stadthafen, Evy. Da liegt meine Yacht am Pier. Vollgas, ich hab nen Diplomatenpass und Narrenfreiheit, also tritt drauf soviel Du Dir zutraust.“

„Alles klar, Gunny.“

Evy deaktivierte die autonome Steuerung des Wagens und die meisten Fahrunterstützungssysteme, reduzierte den Roadster auf seine Funktion als schneller Wagen mit 560PS, legte den ersten Gang ein, ließ die Kupplung kommen und gab Gas. Sie erinnerte sich dunkel, dass sie in einem anderen Leben, welches Lichtjahre entfernt zu liegen schien, Leonhards Porsche manchmal im Sommer über den Nürburgring dreschen durfte und schon damals, mit sechzehn Jahren bewies, dass sie das PS-Monster unter Kontrolle hatte.

„Wo sind wir, Gunny?“

„Weißt Du das nicht?“

„Nein. Das hat Juliane nicht zugelassen.“

„Verstehe. Wir sind in Wurzen bei Leipzig.“

„O.k. Also gut 400 Kilometer nach Norden.“

„Lass laufen, Süße. Die Karre gehört Dir. Ich hab Dir den Kurs im Navi eingeblendet. Siehst Du gleich in der Windschutzscheibe.“

„Geil, danke.“

„Was macht Dein Po?“

„Taub. Kribbelt ein wenig.“

„O.k. Rauchst Du?“

„Manchmal, wenn es mir erlaubt wird.“

„Erlaubt wird? Himmel, die Käufer werden immer anspruchsvoller und Juliane lässt absolut keine Freiräume mehr.“

„Ich durfte noch nicht mal in die Badewanne, nur unter die Dusche. Ich wurde nur drei oder vier Mal von René gebadet, um mich daran zu gewöhnen, dabei angefasst zu werden.“

„Oh, verstehe. Also anfassen werd ich Dich in der Badewanne auch. Und ich hoffe, das macht uns dann richtig Spaß.“

„Du sagst uns?“

„Ja, klar. Ich hab Dich zwar gekauft und Du gehörst mir. Aber das ist illegal, ich könnte Dich niemals einklagen, wenn Du wegrennst. Ich möchte Dich aber behalten, also muss ich dafür sorgen, dass Du gerne bei mir bist, Süße.“

„Darf ich frei sprechen?“

„Sicher.“

„Bei Juliane wurde ich vom ersten Augenblick an unterworfen und eigentlich immer wie eine Sache behandelt. Bei Dir habe ich nicht das Gefühl, Dein Besitz zu sein. Klar, Du hast mir den Arsch tätowiert und meine Handtasche mit meinen Papieren einkassiert, aber ich fühl mich nicht, als würde ich Dir gehören.“

„So gefällt mir das. Und ich hoffe, das bleibt so. Ich lass Dich nicht mehr gehen, so wie Nanette nicht, aber wenn Du wegläufst... ich hab Diplomatenstatus, ich finde Dich.“

„Ist Nanette weggelaufen?“

„Nein. Sie hatte einen bösen Unfall beim Schlittschuhlaufen und ist gestorben. Deshalb habe ich Dich geholt.“

„Und, entschuldige die Frage... Warum eine Sklavin? Warum suchst Du Dir keine Freundin?“

„Hm… ich kann das nicht.“

„Was? Dir eine Freundin suchen?“

„Doch… Aber ich bin dreimal mit einer Ehe gescheitert und dann war sie weg. Sklavinnen laufen nicht weg und ich muss nicht noch ne Scheidung erleben.“

Evy dachte kurz über Gunnys Argumentation nach, kam zu dem Schluss, dass sie lückenhaft und nicht schlüssig war. Sicher, es gab Menschen, welche Sklaven aus verschiedensten Gründen hielten, aber das basierte eigentlich immer auf Macht und Ausbeutung, Unterwerfung. Gunny unterwarf sie zwar auch in gewisser Weise, brandmarkte sie sogar als ihr Eigentum, aber sie behandelte sie nicht so, sondern eher wie eine gute Freundin und ließ anklingen, dass sie sich wünschte mit ihr auf freiwilliger Basis intim zu werden.

„Darf ich noch eine Frage stellen, Gunny?“

„Sicher.“

„Gut. Warum musste ich mir während der Auktion einen runter holen? Ich meine, hätte es nicht gereicht, mich Euch nackt und offen zu zeigen?“

„Na ja, von mir aus hätte es das nicht gebraucht. Damals, als ich Nanette ersteigerte, erschien mir das wichtig und die Arme kam absolut nicht auf Touren. Ich hab sie quasi aus versehen ersteigert. Daheim in Stockholm dann, hat sie mir bewiesen, dass sie sich gehen lassen konnte und nur gehemmt war, wenn sie von einer Gruppe dabei beobachtet wurde. Das hat sich Ende des letzten Jahrhunderts, wohl aufgrund einiger Porno-Filme so etabliert, dass die Sklavinnen daran gemessen wurden. Aber mir persönlich ist das nicht so wichtig. Ich hätte Dich auch so genommen.“

„Wirklich?“

„Ja, Süße. Und jetzt Schluss mit Fragen. Sag mir, was Du Dir im Moment wünschst.“

„Wirklich?“

„Ja.“

Evy überlegte einen Moment, dann kicherte sie.

„Weißt Du, was ich mir geil vorstelle, Gunny?“

„Erzähl, Süße.“

„Bei 300 Sachen meine Finger in eine Muschi zu stecken.“

„So? Da kann ich Dir helfen.“

Gunny hob den Po, griff unter ihren Rock, zog ihren Slip aus, streifte dann die Pumps ab und stellte die Füße auf die Armaturentafel.

„Greif zu, Süße.“

-*-

„Waahhh! Du kleine geile Sau! Was hast Du mit mir gemacht? Ich hab die Armatur vollgespritzt? War ich das wirklich?“

„Jaa, Du bist ne Spritzerin, Gunny. So wie ich.“

„Das zahl ich Dir noch heim, Süße. Das ist Dir hoffentlich klar?“

„Mein Po gehört doch Dir. Mach mit mir, was Du willst.“

„Das werde ich. Aber nicht, solange Du die Karre über die Autobahn prügelst. In zwanzig Minuten sind wir auf meiner Yacht und dann bist Du fällig.“

Unheiliges Leben

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