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Das Haus Shung

Die Einreise nach Hongkong bereitete, wie von der Agentur behauptet, keine Schwierigkeiten und sie bekam ohne Umstände einen Stempel in ihren Pass sowie ein Dokument, welches ihr die Arbeit als Dienstmädchen in der Stadt erlaubte.

Nach der Kontrolle durch den Zoll, wurde die Gruppe aus 14 Dienstmädchen von einem Mitarbeiter der hiesigen Agentur in Empfang genommen und in einem Bus in die Stadt verfrachtet. Dort mussten die jungen Frauen eine, im Prinzip entwürdigende, Aufnahmeprozedur über sich ergehen lassen, welche einer erneuten Erfassung ihrer persönlichen Daten diente. Dann erst, so stellte sich zur Enttäuschung der Frauen heraus, wurde über eine Vermittlung nachgedacht. Die Agentur hatte also keine festen Pläne, sondern die Frauen vorsorglich angefordert, um eventuellen Bedarf decken zu können.

Den Frauen wurde im Verlauf der Prozedur nur zu deutlich klar, dass sie letztlich nicht wirklich Dienstmädchen, sondern bei genauer Betrachtung moderne Sklaven sein würden. Drei der Frauen wurden noch am ersten Tag von der Agentur auf die Straße gesetzt und somit einem ungewissen Schicksal überlassen, weil sie dem Manager nicht devot genug waren und seinen Anweisungen nicht bedingungslos Folge leisteten. Eine ausländische Arbeiterin ohne eine Bescheinigung über ein festes Engagement war zwar geduldet, aber letztlich rechtlos und nicht selten landeten solche Frauen in Bordellen und wurden zur Prostitution gezwungen.

Schon bei der Ankunft am Flughafen hatte der Mitarbeiter der Agentur die Pässe der Frauen einkassiert und deutlich gemacht, dass sie sie erst nach Ende ihres Arrangements zurückbekommen würden. Während des Arrangements, würden ihre Auftraggeber ihre Pässe aufbewahren und somit zog sich die Fußfessel noch enger zu. Die drei jungen Frauen erhielten zwar ihre Pässe, aber nicht die begleitenden Papiere zurück und wurden dann gnadenlos auf die Straße gesetzt, der Willkür der Millionen-Metropole und der Behörden überlassen.

Maria Shin Zchui, mit 21 Jahren die jüngste der Ausgesetzten, wurde keine vier Stunden nach ihrem Rauswurf von der Besatzung eines Streifenwagens auf dem Parkdeck eines Parkhauses auf dem Rücksitz wiederholt missbraucht, verprügelt und dann für 600 US-Dollar an ein Bordell verkauft. Aber davon bekamen die übrigen elf Anwärterinnen nichts mit und sie warteten, eingepfercht in enge Zimmer, welche sich jeweils drei von ihnen teilen mussten, auf Arrangements.

-*-

Am 25. Juli 2027 wurde Whui aufgefordert, ihre Koffer zu packen und sich zur Abholung bereit zu machen. Um 9: 15 Uhr in der Früh, wurde sie in einen geschlossenen Wagen verfrachtete und zu ihrem Auftraggeber gebracht.

Das Haus, in welchem sie dienen sollte, war eine großzügige Villa in einem noblen Vorort der Metropole und erweckte von außen den Anschein von Reichtum hinter ihren Mauern. Whui wurde auf der Schwelle an eine Frau in Dienstmädchenuniform mit Kochmütze auf dem Kopf übergeben und diese führte sie in das Obergeschoss des Baues in ein kleines, aber helles und freundlich eingerichtetes Zimmer mit eigener Toilette und Dusche.

„Zieh Dich aus, Whui. Die Klamotten wirst Du hier im Haus nicht mehr tragen. Unser Dienstherr besteht darauf, dass wir seine Sachen anziehen.“

Whui zog sich zögernd aus und stand dann unsicher, nur noch in schlichtem weißen Slip und BH vor der chinesischen Köchin Kian Phai.

„Höschen und BH auch, Whiu. Und dann geh unter die Dusche. Wasch Dich ordentlich, richte Deine Frisur und reib Dich mit der Pflegelotion ein. Dann leg ein wenig von einem der Parfüms auf.“

Whui folgte der Anweisung, genierte sich dabei, fügte sich aber, weil sie nur zu deutlich verstand, dass sie rechtlos ausgeliefert war, weil sie keinerlei Papiere bei sich hatte, diese beim Arbeitgeber lagen.

Kian zog Gummihandschuhe an, packte Whuis Kleidung in einen Leinensack und stopfte diesen in einen Korb neben der Tür.

„Du trägst jeden Tag eine frische Uniform und jeder Nacht frische Nachtwäsche. Hast Du die Klamotten dann getragen, stopfst Du sie in einen der Wäschesäcke und diesen in den Korb. Die Wäsche wird einmal in der Woche abgeholt und Du bekommst sie gewaschen und gebügelt zurück.“

Kian öffnete den großen Kleiderschrank in welchem vierzehn komplette Uniformen sowie vierzehn hübsche Nachthemden in verschiedenen Stoffen und Schnitten auf Bügeln hingen. In einer Schublade unter den Kleidungsstücken lagen vierzehn Slips, welche zweifelsfrei keine schlichte Unterwäsche, sondern Dessous waren. „Die Slips trägst Du nur zur Nacht. Tagsüber trägst Du keine Unterwäsche.“

Kian fasste Whui an den Schultern, drehte sie zu sich und musterte sie von Kopf bis Fuß.

„Diesen Teppich da unten… in der Dusche liegt Enthaarungscreme. Du wirst den Pelz entfernen.“

„Aber ich… “

„Sei still, Whui, es gibt kein Aber. Wenn Du diese Stelle haben und behalten willst, tust Du, was ich sage. Bist Du nicht gefügig, setzt er Dich vor die Tür und dann frisst Dich diese Stadt.“

Whui fügte sich, entfernte unter Aufsicht Kians ihre Schamhaare - „Auch zwischen den Beinen, Kleines. Da darf kein Härchen mehr zu sehen sein.“ - duschte sich, rieb sich mit der Pflegelotion ein und wählte dann ein Sandelholz-Parfüm.

„Hübsch, die bist wirklich hübsch, jetzt, wo Du schön sauber bist, Whui. Du wirst unserem Herrn gut gefallen. Keine Sorge, wenn Du brav bist, wird er Dich nicht anfassen. Er mag es nur, wenn wir hübsch sind und er auch zuweilen etwas mehr von uns sieht. Mich hat er noch nie angefasst.“

„Wirklich? Ich habe gerade das Gefühl, darauf vorbereitet zu werden, seine Sex-Sklavin zu sein.“

„Nein, nein. Er ist ein guter Herr und er möchte nur schöne Dinge um sich haben, Kleines. Also, zieh Dich jetzt an.“

Whui zog die Uniform, bestehend aus hellblauer Bluse, gleichfarbigem, kurzen Faltenrock, einer kleinen weißen Spitzenschürze, weißen Söckchen und flachen, weißen Sandaletten an.

Erschrocken stellte sie fest, dass der kurze Rock, so wie bei Kian, nicht lang genug war, um ihren Po vollständig zu bedecken. Das untere Drittel ihrer Pobacken blieb sichtbar und vorne war der untere Teil ihrer Scham mühelos zu erkennen. Sie hatte die Bluse bis hoch zum Kragen zugeknüpft, aber jetzt trat Kian an sie heran, knöpfte sie bis zum Ansatz ihrer Brüste wieder auf und strich den Stoff glatt, so dass ihr Ausschnitt sehr viel erahnen ließ.

Sie maß 167 Zentimeter, hatte ihren Babyspeck nie vollkommen verloren, war schlank, aber mit kräftigen Rundungen an Hüften, Bauch und Po. Im Vergleich mit dem Durchschnitt ihrer Ethnie hätte man sie durchaus als vollschlank oder griffig bezeichnen können und dies wurde durch ihre Oberweite deutlich betont. Sie hatte bei Unterbrustweite von 68 Zentimetern Köbchengröße C. Dementsprechend deutlich spannten ihre festen Brüste die Bluse und ließen ein appetitliches Dekolettè erkennen.

Sicher, die Uniform war hübsch und sie sah gut darin aus, aber das, was sie im Spiegel sah, wirkte auf sie wie ein Sonderangebot, wie ein Versprechen und kam ihr nuttig vor.

„So soll ich unserem Herrn wirklich unter die Augen treten? Das… das ist obszön.“ „Nein, sehr hübsch und appetitlich. Eine Augenweide, Kleines und ich sagte ja bereits. Er will uns nur sehen und fasst uns nicht an. Dafür hat er andere.“

„Andere?“

„Ja. Aber die wirst Du niemals sehen, sie wohnen drüben im Gesindehaus… und jetzt noch etwas zur Nachtkleidung. Feierabend ist, wenn er oder ich es Dir sagen und dann gehst Du sofort auf Dein Zimmer, ziehst die Uniform aus, eines der Nachthemden und einen passenden Slip an. Danach schlüpfst Du in die Pantöffelchen, gehst wieder in den Salon und wünscht unserem Herrn eine gute Nacht. Stell Dich einfach in respektvollen Abstand vor ihn, kreuz die Hände über Deinem Po und sag ‚Gute Nacht, Meister Shung‘.“

„Er… er geilt sich an uns auf… an mir.“

„Und?“ Kian versetzte ihr einen Klaps auf den Po, „stört es uns? Er betrachtet uns, ja. Aber er fasst uns nicht an, also… wen stört es? Mich nicht und Dich sollte es auch nicht stören.“

Kian nahm sie an der Hand und führte sie in das Untergeschoss des Hauses.

„Ich führe Dich jetzt an den Punkt im Wohnzimmer, an welchem Du immer stehen wirst, wenn Du ihn begrüßt, er mit Dir sprechen möchte und wenn Du ihm eine gute Nacht wünschst. Stell Dich immer und unbedingt dort hin. Und ganz wichtig, die Hände liegen immer gekreuzt über Deinem Po, Dein Blick ist devot nach unten gerichtet, der Kopf entsprechend geneigt und Du sprichst grundsätzlich nur dann, wenn er es von Dir fordert. Zu guter letzt… er heißt Meister Shung und so sprichst Du ihn auch an. Manchmal, vor allen, wenn er sich geärgert hat, spricht er Mandarin. Dann warte einfach ab, bis er sich erinnert, dass Du eine Philippina bist und kein Mandarin kannst. Nur, unterbrich ihn auf keinen Fall. Dann wird er ärgerlich.“

„Und wenn er ärgerlich wird?“

„Dann beschimpft er Dich und wird ungerecht. Und wenn sein Ärger eine gewisse Grenze überschreitet, landest Du bei den anderen im Gesindehaus.“

„Als seine Sex-Sklavin?“

„Ja. Er verkauft Dich dann vielleicht an ein Bordell oder die russische Mafia. So oder so, dann ist es aus mit Dir und Du gehst vor die Hunde.“

Whui kam sich immer mehr wie in einem schlechten Film vor, wäre am liebsten sofort gegangen, aber er, Meister Shung, hatte ihren Pass, ihre Papiere und sie war ihm ausgeliefert. Kian führte sie zum Wohnzimmer, klopfte an und wartete, bis von drinnen ein ‚Herein‘ kam. Dann öffnete sie die Tür, führte Whui durch das große, teuer eingerichtete Wohnzimmer vor einen schweren Schreibtisch aus Mahagoni.

An der Stelle, an welcher Whui stehen bleiben sollte, war in den Teppich ein rund zehn Zentimeter durchmessender, runder Spiegel eingelassen. Sie musste ihre Füße so stellen, dass sie genau links und rechts des Spiegel standen, ihre Beine somit leicht gespreizt waren und man aus dem richtigen Winkel von unten in ihre nackte Scham sehen konnte.

Meister Shung war ein hagerer, kahlköpfiger Chinese Ende fünfzig, etwa 176 Zentimeter groß und schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen. Er thronte hinter seinem wuchtigen Schreibtisch in einem riesigen ledernen Bürosessel, in welchem er irgendwie lächerlich erschien, hielt zwischen den vom Nikotin gelben Fingern der linken Hand einen qualmenden Zigarillo, hatte vor sich ein Glas Whiskey stehen und telefoniert auf chinesisch, wurde dabei offenbar sehr deutlich und nachdrücklich.

Er beendete das Telefonat, warf das teure Smartphone achtlos auf die Tischplatte und sah auf.

„Ah, unsere Neue. Sehr hübsch. Whui, das ist Dein Name, richtig?“

Whui reagierte nicht sofort und Kian versetzte ihr einen Knuff in die Seite, „Antworte.“

„Ja, Meister Shung.“

Shung kam um den Schreibtisch herum, griff ihr unters Kinn und sie folgte, hob den Kopf mit geschlossenen Liedern.

„Sehr hübsch, Whui. Sehr hübsch.“

Er ließ ihr Kinn los und sie senkte sofort wieder devot den Kopf. Dann spürte sie, wie er den Saum ihres Rocks anhob und ihren Unterleib betrachtete.

„Sehr hübsch," wiederholte er, umrundete sie und schob ihre, über dem Po gekreuzten, Hände zur Seite, hob erneut den Saum ihres Rocks und betrachtete wohlwollend ihren Hintern.

„Sehr hübsch, Whui, sehr hübsch. Kian, Du hast gut gewählt. Du darfst Dir eine Flasche Wein nach dem Dienst gönnen. Whui, Dein Arbeitsplatz ist dieses Zimmer. Du wirst es staubfrei halten, die Möbel regelmäßig polieren, die Fenster putzen und – wenn ich am Nachmittag außer Haus bin, staubsaugen und die Dielen wischen und wachsen. Kian weckt Dich um 6: 30 Uhr, Ihr frühstückt in der Küche und um Punkt sieben erwarte ich Dich hier, genau an der Stelle, an welcher Du jetzt stehst. Dann sage ich Dir, was jeweils zu tun ist. Um dreizehn Uhr gehst Du wieder in die Küche zu Kian und nimmst mit den anderen das Mittagessen ein. Um 14: 00 Uhr bist Du wieder hier und arbeitest bis um 19: 00 Uhr. Danach nimmst Du Dein Abendbrot in der Küche ein und um Acht sagst Du mir gute Nacht. Hast Du das verstanden, Whui?“

„Ja, Meister Shung. Ich habe verstanden.“

„Sehr gut, sehr hübsch, Whui. Du kannst die Arbeit jederzeit unterbrechen, wenn Du auf die Toilette musst. Dann gehst Du einfach dort in die Nische und verrichtest Dein Geschäft. Aber… nur das kleine. Das große Geschäft verrichtest Du nur in Deinem Zimmer.“

Shung drehte ihren Kopf und sie sah eine Nische in der holzgetäfelten Wand in welcher eine gläserne Kloschüssel stand. Entsetzt erkannte Whui, dass es aus seiner Position hinter dem Schreibtisch jederzeit Einblick in die Nische hatte und er ihr beim Urinieren zusehen würde, beschloss, dies niemals zu tun. Aber schon im nächsten Augenblick musste sie erkennen, dass ihr das nicht gelingen würde, denn er nahm ein Glas von seinem Schreibtisch, drückte es ihr in die Hand und goss aus Deutschland stammenden Apfelwein hinein.

„Trink, Whui. Du trinkst jeden Tag eine Flasche davon, damit Du niemals Durst leidest.“

Widerstrebend hob sie das Glas an ihre Lippen und zögerte, erntete dafür einen weiteren Knuff Kians in die Seite.

„Trink, Kleines.“

Also trank sie den sauren Apfelwein, leerte das Glas, unterdrückte einen Rülpser, gab ihm das Glas zurück und er stellte es auf den Schreibtisch.

„Wie gesagt, jeden Tag eine Flasche, damit Du gesund bleibst, Whui.“

„Ja, Meister Shung.“

„Sehr gut. Du putzt heute die Fenster, Whui. Kian, Du darfst gehen. Ich wünsche für heute Mittag Roast Beef mit Bratkartoffeln auf texanische Art mit Bohnen und Speck.“

Kian bestätigte den Befehl und verzog sich aus dem Wohnzimmer, ging in ihre Küche und begann das Mittagessen vorzubereiten. Meister Shung gab täglich vor, was sie kochen musste und das, was er wählte, war dann auch das Essen der vier Dienstmädchen einschließlich Kian.

Dass Meister Shung ihr erlaubte, sich zum Feierabend eine Flasche Wein nach Wahl zu nehmen und er Whui die Aufgabe übertrug, das Wohnzimmer zu pflegen, wertete sie als persönlichen Erfolg. Schließlich war sie es, welche die Philippina aus dem Katalog der Agentur auswählte.

,Ich hoffe nur, die Kleine versaut es nicht. Wäre zu schade um sie.‘

-*-

Bevor Kian Whui mit Meister Shung alleine ließ, zeigte sie ihr noch einen kleinen Arbeitswagen, verborgen hinter einer der Wandtafeln, auf welchem sich ihr Handwerkszeug, Schwämme, Lappen, Eimer und allerlei Reinigungsmittel befanden. Neben dem Karren befand sich auch eine Klappleiter in der Kammer, welche Whui für ihren ersten Auftrag, die Reinigung der Fenster benötigte.

Sie verbrachte den Vormittag damit, die raumhohen, schmalen Fenster an der Ostwand des Raums zu putzen, war sich sehr wohl bewusst, dass Meister Shung sie immer im Blick hatte und die meiste Zeit unter ihren kurzen Rock starrte. Anfangs schämte sie sich deswegen noch, dann überlegte sie, dass sie Ärger bekommen würde, sollte sie die oberen Abschnitte der Scheiben nicht richtig sauber machen, um nicht auf die Leiter steigen zu müssen. Ärger wollte sie keinen haben, denn unterm Strich schien es ihr, dass sie es im Hause Shung gut haben könne… solange der knorrige alte Mann sie nicht berührte.

Irgendwo in ihrem Hinterkopf nagte die ganze Zeit die Frage, wozu Meister Shung dieses Zimmer und die riesige Schreibtisch-Installation benötigte, denn er tat im Prinzip nichts, beobachtete sie stattdessen. Hin und wieder erhielt er einen Anruf über eines der fünf Smartphones, nahm das Gespräch an, sprach auf Chinesisch mit dem Anrufer und das war es bereits mit seiner geschäftlichen Tätigkeit, welche er auch bequem vom Sofa her hätte ausführen können.

Während er sie beobachtete, sich sogar, wenn sie ganz oben auf der Leiter stand, dicht an diese stellte, um von unten her direkt in ihre Scham sehen zu können, suchte sie immer wieder unauffällig nach Anzeichen von Erregung bei ihm, aber da war nichts und die Beule in der Hose, die sie bei jedem Mann, welcher nicht gerade schwul war, erwartet hätte, zeigte sich nicht.

Zwischendurch trank sie immer wieder, wie verlangt, Apfelwein und leerte die Flasche, hoffte über die Runden zu kommen, ohne vor seinen Augen die gläserne Toilette benutzen zu müssen, aber irgendwann, kurz vor zwölf, wurde der Druck zu groß und sie setzte sich verschämt auf den Thron. Er beobachtete sie genau und sie wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken, verstand nicht, was in seinem Kopf vorging, warum er es darauf anlegte, eine Frau so zu demütigen, ihr beim Urinieren zuzusehen.

Aber er sagte immer wieder „Sehr hübsch, Whui, sehr hübsch.“ und beobachtete sie ungeniert.

Sie musste einiges loswerden, der Liter Apfelwein spülte ihre Nieren und dementsprechend großen Druck hatte sie, was ihn zu begeistern schien. Schließlich versiegte der Strom und sie stellte fest, dass es für sie weit mehr demütigender war, sich vor seinen Augen trocken zu wischen, als ihn beim Urinieren zusehen zu lassen. Sie war kurz davor, zu weinen, die Fassung zu verlieren, als er sich schließlich abwandte, an seinen Schreibtisch ging und dort ein Telefonat führte.

„Geh jetzt Essen," sagte er schließlich und wies auf die große Wanduhr hinter seinem Sessel.

„Ja, Meister Shung.“

Als sie das Wohnzimmer verließ und ihr im Flur frische Luft entgegen schlug, merkte sie, wie stickig es in dem Raum war und, dass der ungewohnte Apfelwein eine weitere Wirkung hatte. Sie war beschwipst, ziemlich nah an deutlich betrunken und torkelte für einen Moment. Sie benötigte einen Augenblick, um sich zu orientieren, fand schließlich die Küche und trat ein.

Mit Kian saßen zwei weitere junge Frauen, eine Chinesin sowie eine Philippina am Tisch und Kian stellte die beiden, welche die gleiche Uniform trugen, vor.

„Das ist Mi Lei, sie putzt in Flur und Treppenhaus. Und Deine Landsmännin ist Danielle Pau, sie putzt in den Zimmern. Wenn Du Veränderungen in Deinem Zimmer feststellst, dann weißt Du, sie war es, denn sie hält auch dieses sauber und räumt unter anderen auch Deine gewaschene Wäsche wieder in den Schrank.“

Kian stellte Whui den beiden vor, wies ihr dann ihren Platz am Küchentisch zu und servierte ihr eine großzügige Portion des Mittagessens.

„Iss, Kleines. Du bist den Apfelwein nicht gewohnt und benötigst Stärkung," sagte sie, nahm ein Tablett und verließ damit die Küche, um Meister Shung sein Essen zu servieren. Nach ein paar Minuten kam sie zurück, lächelte fröhlich, setzte sich wieder an den Tisch und tätschelte Whuis Wange.

„Meister Shung ist begeistert von Dir und hat uns gelobt. Das ist ein guter Tag, Kleines. Nach der Pause wirst Du den Boden wischen und die Dielen polieren. Wundere Dich nicht, dass da kein Mopp ist, Du wirst brav auf die Knie gehen und Deine Arbeit verrichten.“

„Auf den Knien?“

„Ja, auf allen Vieren, Kleines. Und gewöhn Dich dran, dass er Dich auch dann ganz genau beobachtet und meist hinter Dir steht.“

„Ja, verstehe… ich frage mich nur, warum er das macht. Er starrt ständig auf meine Fotze, aber ihm ist nichts anzusehen. Keine Spur von Erregung oder ähnlichem.“ „Ich sagte doch, er will schöne Dinge sehen. Und dass er Dich ständig betrachtet, ist ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass Du in seinen Augen schön bist und es gut haben wirst.“

Whui versuchte den Sinn hinter dem ganzen zu verstehen, aber es wollte ihr nicht gelingen und deshalb schob sie den Gedanken zur Seite.

Den Rest ihres ersten Arbeitstages verbrachte sie, auf allen Vieren rutschend, damit, die nicht mit Teppich belegten Flächen des Bodens zu wischen und zu wachsen. Wieder war er permanent in ihrer Nähe, beobachtete sie ganz genau und manchmal hatte sie das Gefühl, seinen bohrenden Blick in ihrer Scham deutlich spüren zu können. Das Schamgefühl indes, stellte sich nicht mehr ein. Sie fand sich damit ab, lediglich ein Objekt, eine ‚schöne Sache‘ zu sein und konzentrierte sich deshalb auf ihre Arbeit, um nicht in Ungnade zu fallen.

-*-

Um 19: 00 Uhr entließ er sie zum Abendessen, welches wieder schweigend in der Küche eingenommen wurde. Wenn eine sprach, dann war es Kian und die anderen sprachen nur, wenn sie von dieser angesprochen wurden und antworten mussten. Plötzlich brach Mi Lei in Tränen aus und weinte herzzerreißend, erzählte stammelnd auf Chinesisch und Kians Blick verdunkelte sich schlagartig.

„Dieses Schwein. Der Gärtner sagst Du?“

Mi Lei nickte, stand auf und hob den Saum des kurzen Rocks. An ihrer Scham und zwischen den Oberschenkeln waren eindeutig Reste von Sperma zu erkennen. Kian nahm ihr Smartphone, fotografierte Mi Lei in Großaufnahme und dann deren Scham von nahem. Dann stand sie auf und verließ die Küche, kam nach wenigen Minuten wieder zurück und grinste böse.

„Ich werde uns einen neuen Gärtner suchen müssen.“

Whui und Danielle hatten sehr wohl verstanden, dass der Gärtner Mi Lei offenbar vergewaltigt hatte und Danielle fragte, ob der Mann jetzt gekündigt werde.

„Sicher, Kleines. Niemand grabscht Meister Shungs Kleinode ungestraft an und auch der Gärtner hat keine Sonderrechte. Morgen früh liegt er mit Betonfüßen im Hafenbecken. Vergesst ihn einfach.“

Kian nahm ein Päckchen Tabletten aus einer Schublade, drückte eine Pille aus der Folie und legte sie in Mi Leis Hand.

„Hier, Kleines. Schluck die Pille. Sie verhindert, dass Du von dem Schwein schwanger wirst.“

„Du hast das hier auf Vorrat liegen?“ fragte Whui überrascht.

„Ja, für den Fall der Fälle, falls sich einer der Kerle nicht beherrschen kann. Meister Shung hält nichts davon, uns die Pille nehmen zu lassen, weil er sagt, dass das unseren Hormonen schadet, wir fett werden und Pickel bekommen. Deshalb hat er die ‚Pille danach‘ besorgt.“

„Und der Gärtner… Meister Shung lässt ihn wirklich umbringen?“

„Natürlich, Kleines. Iss weiter.“

-*-

Um 19: 45 zog Whui in ihrem Zimmer die Uniform aus, stopfte sie wie befohlen in einen Wäschesack und öffnete dann den Schrank. Die 14 Nachthemden, welche dort hingen waren allesamt edle, teure, raffinierte Stücke und hätte sie sich eines wegen eines erotischen Treffens, vielleicht mit Kian, aussuchen wollen, dann wäre ihr die Wahl schwer gefallen. So aber griff sie das erstbeste Stück, ein fast durchsichtiges, blaues Spitzenhemdchen mit eingearbeiteten Körbchen sowie einen dazu passenden blauen String-Tanga, dessen Vorderteil die Form eines Schmetterling hatte und ihre Scham kaum bedeckte.

Passend dazu zog sie blaue Plüschpantoffeln an, zögerte einen Moment und gab sich dann einen Ruck. Es war letztlich egal, welche Kombination sie anzog, denn in allen würde sie verheißungsvoll aussehen. Kian hatte sich von der Agentur zahlreiche Bilder und die genauen Maße Whui geben lassen und anhand derer gewissenhaft die Kleidung geordert. Darin war sie erfahren und sie wusste genau, was Meister Shung sehen wollte.

Pünktlich um Acht klopfte Whui an die Tür des Wohnzimmers, wartete auf das ‚Herein‘ und betrat es dann. Wie am Vormittag gelernt, stellte sie sich genau über den Spiegel, verschränkte die Hände hinter dem Po, senkte den Kopf devot und sagte deutlich:

„Gute Nacht, Meister Shung.“

Shung stand auf, betrachtete sie eingehend, umrundete sie und sagte immer wieder:

„Sehr hübsch, Whui.“

Dann drückte er auf einen Knopf an seinem Schreibtisch und einen Moment später erschien Kian im Wohnzimmer, stellte sich neben Whui und fragte mit gesenktem Kopf:

„Was darf ich für Dich tun, Meister Shung?“

„Wir ändern den Ablauf, Kian. Whui wird ab sofort hier mit mir frühstücken. Du wirst ein Gedeck für sie an meinem Tisch auftragen.“

„Ja, Meister Shung.“

An einem der Fenster stand ein kleiner, runder Bistrotisch, an welchem Shung seine Mahlzeiten einzunehmen pflegte. Dort sollte Whui fortan ihr Frühstück einnehmen.

„Und Du, Whui. Du erscheinst pünktlich um Sieben, so wie Du aus dem Bett kommst, hier zum Frühstück. Verstanden, Whui?“

„Ja, Meister Shung. Du meinst im Nachthemd?“

„Genau. So wie ich Dich am Abend sehe, so möchte ich Dich auch am Morgen sehen. Das bringt Licht in meinen Tag.“

„Ja, Meister Shung.“

„Gut. Dann geht jetzt. Schlaft gut… und… Kian… zwei Dinge noch… Zunächst erhält jede von Euch, also auch Danielle und Mi Lei heute eine Flasche Wein. Sucht Euch einen guten Tropfen aus und lasst es Euch gutgehen. Aber bevor Ihr das macht und mit Eurem Wein in Eure Zimmer geht, gehst Du in die Unterkunft des Gärtners und sammelst alles, was Du an Geld und Wertgegenständen findest ein. Das gibst Du dann Mi Lei als Entschädigung für die erlittene Schmach. Und sag ihr, dass ich den Vorfall sehr bedauere. Ach so… Du kannst die Unterkunft beruhigt betreten, der Kerl ist schon fort, auf einer langen Reise.“

Unheiliges Leben

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