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3. Frühe Universitäten

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Bereits 600 Jahre vor Gründung der ältesten europäischen Universitäten (Bologna: Ende 11. Jahrhundert; Paris, Oxford: Anfang 13. Jh.) entstand südwestlich von Bihar die international renommierte buddhistische Mönchsuniversität Nalanda. Die ca. 10.000 Studierenden kamen aus Indien, China, Tibet, Korea, Japan und anderen asiatischen Gegenden. Einige stammten aus der Türkei. Nalanda war die einzige nicht-chinesische Hochschule, auf der jeder chinesische Student die Geschichte des alten China studieren konnte. Zum Curriculum von Nalanda gehörte so gut wie alles bekannte Wissen der damaligen Welt – religiöses (buddhistisches und vedisches) und nicht-religiöses (Astronomie, Medizin, Philosophie, auch nicht-indische).

Zu den Elitehochschulen Chinas zählten die Höchste kaiserliche Lehranstalt und die Kaiserliche Akademie. Die Lehranstalt entstand zur Zeit des Kaisers Wudi (Han-Dynastie). Zu Beginn des 2. Jh. vor Chr. entsprach die Studierendenzahl einer mittleren deutschen Universität (über 30.000). 276 wurde die Akademie gegründet, die ausschließlich für den Nachwuchs der Aristokratie und für die hohe Beamtenschaft offenstand. Mittelpunkt der Lehre war der Konfuzianismus, und die Dozenten waren Autoritäten für die „sechs Klassiker“. Auf den Lehrplänen der staatlichen zentralen Schulen standen Kampfkunst, Mathematik, Medizin, bildende Künste, Kalligraphie und Justizwesen. Neben Nalanda ragen noch zwei weitere Hochschulen heraus: Vikramshila und Odantapuri, deren zentrale Lehrinhalte sich auf den Buddhismus bezogen.

Die im Südwesten Irans gelegene, auf zoroastrischem Fundament gegründete Akademie von Gundischapur (271 n. Chr.) war die bedeutendste intellektuelle Einrichtung im Sassanidenreich. Besonders Medizin, aber auch Philosophie, Musik und Religion gehörten zu den Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Gundischapur. Aramäische und nestorianische Christen, die im byzantinischen Reich verfolgt wurden, übersetzten griechische und aramäische Texte in das mittelpersische Pahlavi. Philosophische, medizinische, mathematische, astrologische und religiöse Texte, insbesondere aus dem indischen und chinesischen Raum, wurden übersetzt.

Die im 3. vorchristlichen Jh. gegründete berühmteste Bibliothek der Antike in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria war Teil einer Forschungsstätte, des Museion (Musenheiligtum), und folgte dem Vorbild athenischer Philosophenschulen (Akademie, Lykeion). Die am Museion tätigen, vom König persönlich ernannten Gelehrten forschten in allen Wissensbereichen der antiken Welt, wobei neben Mathematik, Zoologie, Botanik, Physik, Astronomie und Medizin ein großes Gewicht auf die Philologie gelegt wurde.

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