Читать книгу Survival Guide Norddeutschland - Ulfert Becker - Страница 11
DIE POLAREN
ОглавлениеSüdländer denken oft, Norddeutschland läge irgendwo am Polarkreis, Eisberge würden hier auf dem Meer treiben und Schnee 300 Tage im Jahr liegen. Und noch mehr Menschen meinen, Robben und Seehunde würden sich in genau solchen Regionen herumtreiben. Das ist natürlich alles Quatsch – bis auf den Fakt, dass sich die Meeressäuger durchaus gern in Norddeutschland aufhalten. Sie tummeln sich zuhauf vor den Badeorten der Nordsee, auch in der Ostsee gibt es einige Exemplare. Selbst auf abgelegenen Stränden der Niederelbe sonnen sich die Wasserraubtiere genüsslich – und springen gelegentlich in den Fluss, um ein vorbeifahrendes Segelboot neugierig zu inspizieren. Manchmal sind sie sogar im Hamburger Hafen zu sehen – dort allerdings versucht man, sie so schnell wie möglich einzufangen und aus dieser Gefahrenzone mit ihren Schiffsschrauben und Abwässern zu bringen.
An der Nordseeküste gibt es jedoch mehrere Orte, an denen man Seehunde und Robben in aller Ruhe beobachten kann. Oft allerdings nur mit dem Fernglas, von einem Schiff aus. Nur auf Helgoland kann man den Strand mit ihnen teilen – muss aber einige Regeln des ansässigen VEREINS JORDSAND ZUM SCHUTZE DER SEEVÖGEL UND DER NATUR E. V. streng beachten. Jene zum Beispiel, dass man den Tieren niemals näher als 30 Meter kommen darf – geschweige denn, ein Robbenbaby, das gerade auf seine Mama wartet, gar zu streicheln. Die Einhaltung dieser Regeln ist relativ einfach, da die scheuen Tiere meist mit einem Plumps im Wasser verschwinden, wenn sich Menschen nähern.