Читать книгу Zwischen "nicht mehr" und "noch nicht" - Ulla Peffermann-Fincke - Страница 7

Оглавление

Rückblick und Abschied: die Ablösungsphase

Übung

Stellen Sie sich einmal vor, vor Ihnen liegt ein großer, breiter Fluss. Auf der anderen Seite sieht man schemenhaft das andere Ufer. Sie merken: Dieser Fluss ist tief und breit, hier kommen sie nicht mehr weiter, der Weg ist an diesem Fluss zunächst an sein Ende gekommen.

Sie müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass etwas zu Ende geht: das Arbeitsleben, die Jugend, die Ehe, das Leben, das Leben der Lieben. Sie möchten das möglicherweise gar nicht. Sie möchten, dass es immer so weiter geht wie bisher. Aber das nützt alles nichts. Unser Körper altert sogar schon vor dem Alter, die Zeit bleibt nicht stehen, der Ruhestand steht bevor, Beziehungen sind nicht mehr zu retten.

Wenn ich das nicht akzeptieren kann, laufe ich wie ein Hund am Fluss hin- und her und bin kreuzunglücklich, weil ich den Weg nicht finden kann. In unseren Kursen machen wir an dieser Stelle eine einfache Übung: Wir drehen uns um und blicken zurück auf das, was war.

Es geht dabei darum, danke zu sagen – zum Beispiel für die Zeit meiner Jugend mit ihren Ambivalenzen: Es gab schöne Zeiten in der Schule. Der erste Kuss, gute Noten, gute Freunde. Aber es gab auch unglückliche Zeiten, wenn die Angst da war, keinen passenden Partner zu finden, alleine zu sein, vielleicht in der Schule ein Jahr wiederholen zu müssen. Ähnliches gilt für andere Lebenszeiten, in denen es ebenfalls immer Glück und Unglück gab. Für beides versuche ich dankbar zu sein und dann ohne Bitterkeit Abschied zu nehmen. Ohne dieses »Umdrehen«, um ehrlich mein Leben zu betrachten, kann ich nicht wirklich frei werden für die nächste Phase.

Zwischen

Подняться наверх