Читать книгу Wie Österreich Weltmeister wurde - Ulrich Hesse-Lichtenberger - Страница 7

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Es dürfte allgemein bekannt sein, dass die Engländer kein besonders gutes Verhältnis zum Elfmeterschießen haben. Allein in den neunziger Jahren schied die Nationalmannschaft aus gleich drei großen Turnieren auf diese Weise aus (1990, 1996 und 1998). Man könnte nun glauben, das liege daran, dass wahre Sportsleute Strafstöße per se ablehnen. Als die Regel 1891 eingeführt wurde, gab es in der Tat viele Aktive, die lauthals gegen diese Neuerung protestierten, weil sie auf der ungeheuerlichen und absurden Annahme basierte, ein Spieler würde ein Foul begehen, womöglich gar mit Absicht. Die Torhüter des berühmten Amateurklubs Corinthians lehnten sich noch lange Zeit danach bei Strafstößen gegen ihr Team an einen der Torpfosten, um dem Gegner klarzumachen, dass wahre Gentlemen mit solchen Auswüchsen nichts zu tun haben wollten.

Der wahre Grund, aus dem Engländer aus elf Metern nicht treffen, ist aber wohl in einem Trauma zu finden, das bis heute im kollektiven Unterbewusstsein weiterleben muss. Im Jahre 1899 forderte jemand vier Spieler von Leicester Fosse (heute: City) zu einem Elfmeterschießen heraus, bei dem die Profis keine gute Figur machten. Drei von ihnen verloren sang- und klanglos, der vierte – ein gewisser William Keech – erreichte mit Ach und Krach und mit der Hilfe eines, wie die damaligen Zeitungen schrieben, „Täuschungsmanövers” ein 2:2. Das Peinliche daran war, dass es sich bei dem Gegner der Spieler um einen Zirkuselefanten handelte. William Keech gewann die Revanche ein Jahr später mit 3:2, aber da war die Moral Englands wohl schon gebrochen.

Wie Österreich Weltmeister wurde

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