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… und was gegen PowerPoint-Präsentationen spricht
ОглавлениеTatsächlich spricht vieles dafür, auf PowerPoint zu verzichten, wie der Präsentationstrainer und Autor Matthias Pöhm fordert, der eine Abkehr vom »betreuten Lesen« empfiehlt:
Als Präsentationstrainer habe ich den Teilnehmern eines High-Potential-Programms in einem internationalen Maschinenbaukonzern, die ihre Projekte vor der Geschäftsführung präsentieren wollten, die Nutzung von PowerPoint geradezu ausgeredet. Zum Abschluss des Trainings kam die Personalleiterin hinzu und beurteilte das Ergebnis. Sie war sehr zufrieden, aber bemerkte auch: »Der Geschäftsführer wird es lieben, er ist ein Gegner von Folienschlachten. Sein Vorgänger aber fand es toll, möglichst viele Folien in möglichst kurzer Zeit durchzuhecheln. Ihn hätte das Konzept nicht begeistert.« Uff, Glück gehabt!
Im Bundestag und in den meisten politischen Gremien Deutschlands werden Sie bis heute keine PowerPoint-Folien und keine Leinwände finden, ebenso wie vor Gericht. Zur juristischen Kultur, die auch die politische Landschaft prägt, passt es einfach nicht, Bilder an die Wand zu werfen – Rhetorik heißt hier immer noch, Bilder durch Sprache in den Köpfen zu erwecken und andere rhetorische Stilmittel einzusetzen, und das ist gut so. Dennoch kann es sinnvoll sein, Inhalte nicht vorkonfektioniert an der Wand erscheinen zu lassen, sondern vor den Augen des Publikums und mit diesem zu entwickeln, so wie Flipchart, Whiteboard und Kreidetafel es ermöglichen.
Viel lebendiger wird es meist empfunden, wenn ein Redner an der Basis beginnt, bei der Erfahrungs- und Erlebniswelt seiner Zuhörer. Er startet beispielsweise mit einer Fallbeschreibung oder führt den Zuhörern im Rahmen einer kleinen Geschichte eine Erkenntnis vor Augen. Aus diesem Erlebnis leitet er dann allgemeine Prinzipien und Regeln ab, die sich im Einzelfall widerspiegeln. Dadurch erkennt der Zuhörer viel stärker, welche Relevanz das Thema für ihn hat. Zudem wird meist neben der rein abstrakt-logischen Ebene viel stärker auch die emotional-erlebnishafte Seite beim Zuhörer angeregt, was zu einer höheren Motivation führt, dem Vortrag zu folgen.