Читать книгу Wirtschaftspsychologie für Dummies - Ulrich Walbrühl - Страница 81
Moderationsformen für Großgruppen
ОглавлениеJede Moderation ist anders. Manchmal weiß man aber schon nach den Vorgesprächen, wie man am besten zum Ziel kommt, und kann eine bestimmte Form des Vorgehens wählen. Da bei moderierten Gesprächen niemand genau wissen kann, was herauskommt, ist es gut, zumindest eine Struktur zu haben, an der Sie sich entlanghangeln können. Folgende Moderationsformen haben sich in der Praxis bewährt und werden häufig angewendet:
Open Space: Eignet sich für Gruppen von etwa 50 bis 2.000 Personen. Charakteristisch ist die inhaltliche und formale Offenheit, wobei die Teilnehmer eigene Themen ins Plenum geben und dazu jeweils Arbeitsgruppen bilden, in der anschließend mögliche Projekte erarbeitet werden. Ziel ist, in kurzer Zeit mit einer großen Anzahl von Menschen zu einem umfassenderen Thema wesentliche Teilthemen innovativ und lösungsorientiert zu bearbeiten.
Real Time Strategic Change: Bedeutet »strategischer Wandel in Echtzeit«. Findet unter anderem Anwendung bei der Organisationsentwicklung, wobei viele verschiedene Probleme, Herausforderungen und Chancen gleichzeitig aufgegriffen werden. Die Methode eignet sich für eine Teilnehmerzahl von 40 bis 600 Personen. Hintergrund ist, die Teilnehmer für die strategischen Ziele des Unternehmens zu gewinnen, sie für Visionen, Werte und Projekte zu aktivieren.
Appreciative Inquiry Summit: Werteorientierter Ansatz aus der Team- und Organisationsentwicklung, der eine wertschätzende Grundhaltung in Teams oder ganze Organisationen fördern soll und sich dabei einer besonderen Befragungstechnik bedient.
World Café: Ab 12 und bis zu 2.000 Teilnehmer, wobei sich besonders heterogene, durchmischte Gruppen eignen, die von einem gemeinsamen Thema betroffen sind. Ziel ist, in Veränderungsprozessen möglichst viele Beteiligte zu Wort kommen zu lassen, um unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema zusammenzuführen und so eine Mitwirkung aller Betroffenen zu ermöglichen.
Bar Camp: Eine Form der Tagung mit verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden für mehrere Dutzend bis Hunderte Teilnehmer. Sie dient dem inhaltlichen Austausch zu selbst gewählten Themen und weist Ähnlichkeiten zur Open-Space-Methode auf. Inhalt und Ablauf der einzelnen Workshops werden von den Teilnehmern selbst organisiert, wobei jeder Einzelne dazu aufgefordert ist, einen eigenen Vortrag zu halten.
Syntegration: Wortgebilde aus »Synergie« und »Integration«. Eignet sich für 10 bis 42 Teilnehmer. Ziel ist, eine Vielzahl von Personen mit unterschiedlichem Wissen sowie inkongruenten Ansichten und Interessen auf eine Fragestellung zu fokussieren, um zu gemeinsamen Sichtweisen zu kommen. Wird häufig angewendet bei Wissensmanagement, Fusionen, Reorganisationen und Neugestaltung von Prozessen.