Читать книгу Reiterhof Dreililien Sammelband - Ursula Isbel - Страница 27
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ОглавлениеDas war am Donnerstag; und am Montag sollte Mikesch kommen. Die wenigen Tage vergingen schnell, denn sie waren angefüllt mit Arbeit und Abwechslung. Ich verbrachte viel Zeit bei der kleinen Koppel, saß auf dem Gatterbalken und beobachtete Nell, wie sie diesen winzigen Teil der Welt entdeckte, das Gras, die Blumen und Schmetterlinge, die Sonne und den Schatten der Bäume; wie sie auf ihren noch ungelenken Beinen herumsprang, mit Marnie spielte und zwischendurch auch zu mir kam, mich vertrauensvoll beäugte und beschnupperte. Sie kannte mich ja. Ich war vom ersten Augenblick ihres Lebens an dagewesen, gehörte zu ihrer kleinen Welt, war jemand, der weiche Hände hatte und eine zärtliche Stimme.
Am Freitag und Samstag gingen schwere Gewitter nieder. Wir mußten eine Unmenge Heu einbringen und wurden zweimal naß bis auf die Haut. Die Bremsen und Mücken waren teuflisch lästig. Während wir schufteten und schwitzten, während das Heu uns stach und juckte und Blitze in der Ferne zuckten, verfolgten die Mücken uns unbarmherzig und stachen, wo sie uns nur erwischten.
Ich war noch nie so braun gewesen wie in diesem Sommer. Als ich mich am Sonntag morgen im Spiegel betrachtete, fand ich, daß ich mehr denn je wie eine rothaarige Zigeunerin aussah. Der Ring, den mein Vater mir zur Konfirmation geschenkt hatte, hinterließ einen hellen Streifen an meinem Finger, als ich ihn beim Waschen abstreifte.
Ich duschte ausgiebig mit kaltem Wasser. Selbst in Tante Karens altem Haus, dessen Mauern sonst immer Kälte ausströmten, herrschte an diesem ersten Tag im September drückende Schwüle, obwohl der Hochsommer doch schon vorbei war.
Vater hatte den Frühstückstisch unter der Eiche gedeckt; da war es jetzt kühler als in der Küche. Es gab Zwetschgenkuchen mit Sahne, den man hierzulande Datschi nennt. Herr Alois lag japsend im Gras, und auch Kirsty schien unter der Hitze zu leiden. Trotz ihrer Sonnenbräune sah sie erschöpft aus.
Nur meinem Vater schien das schwüle Wetter nichts auszumachen. Während des Frühstücks redete er unaufhörlich, erzählte von seinen Plänen, das Dachgeschoß weiter auszubauen. Auch eine Art Wintergarten wollte er anbauen, eine verglaste Terrasse, wo man im Winter zwischen Grünpflanzen sitzen konnte.
Schließlich sagte ich: „Herrje, bist du aber munter bei der Hitze! Das ist ja kaum auszuhalten!“
Seltsamerweise wurde er rot und vestummte. Kirsty lächelte. Sie fragte mich, wie es Marnies Fohlen gehe. „Ich würde es mir gern mal ansehen“, sagte sie. „Kann ich nach dem Frühstück mitkommen?“
„Klar“, erwiderte ich. „Also, es ist das schönste Fohlen, das du dir vorstellen kannst!“ Und ich merkte, daß fast etwas wie Mutterstolz in meiner Stimme schwang.
Mein Vater sah sich tatendurstig um. „Ich muß gleich ein paar von den Bohnenstangen neu befestigen“, sagte er. „Seit dem Gewitter stehen sie ganz schief.“
Gemeinsam trugen wir das Geschirr in die Küche. Vater spülte und ich trocknete ab, während Kirsty noch einmal in ihre Werkstatt ging, um nach dem Brennofen zu schauen.
Weder Matty noch Jörn waren zu sehen, als wir zwischen den Birken zur kleinen Koppel gingen. Wir hatten Herrn Alois zu Hause gelassen, weil er manchmal die Angewohnheit hatte, in wildes Gebell auszubrechen, wenn er plötzlich ein Pferd in seiner Nähe entdeckte.
„Ich hoffe, euer Plan mit der Reitschule klappt“, sagte Kirsty, nachdem wir eine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren. „Ich glaube, es ist sehr wichtig für dich.“
„Ja“, erwiderte ich, „das ist es. Wir sind ja erst seit kurzer Zeit hier, aber ich . . . ich möchte, daß alles so bleibt, wie es ist – nicht nur wegen Matty und Jörn. Dreililien und die Pferde, das gehört für mich einfach zusammen.“
Sie nickte. Ich glaube, sie verstand mich. Kirsty verstand eine ganze Menge.
Als wir zur Koppel kamen, standen Nell und Marnie am Zaun und sahen uns entgegen. „Da ist sie“, sagte ich stolz. „Ist sie nicht wunderschön?“
Kirsty lächelte. Eine Zeitlang stand sie still da und sah zu, wie ich Nell mit der einen Hand streichelte und Marnie mit der anderen. Dann streckte auch sie die Hand aus und strich dem Fohlen mit den Fingerspitzen sanft über den Nasenrücken.
„Ein kleines Wunderwerk“, sagte sie.
Wir standen ziemlich lange nebeneinander am Zaun. Ich dachte, daß auch Kirsty eine Hand für Tiere hatte, denn Marnie und ihr Fohlen waren sofort voller Zutrauen. Wahrscheinlich mochten sie Kirstys ruhige, sanfte Art.
Leise sagte sie: „Es bedeutet eine Menge Verantwortung. Sie sind so hilflos und verwundbar.“
Ich verstand nicht recht, was sie meinte – Pferde allgemein, das Fohlen, oder noch etwas anderes? Ich sah sie von der Seite an. Sie strich sich das blonde Haar aus der Stirn. Ihr Gesicht glänzte vor Schweiß.
Plötzlich wandte sie mir den Blick zu und murmelte: „Nell, ich möchte dir nicht weh tun. Ich habe solche Angst, daß ich dir weh tun könnte mit dem, was ich dir jetzt sagen muß.“
Erschrocken erwiderte ich ihren Blick. Was wollte sie mir sagen? Was war passiert? Wollte sie sich vielleicht von meinem Vater trennen, mußten wir in die Stadt zurück, wieder fort von hier? Nein, das konnte nicht sein . . .
Ich sah Marnie und ihrem Fohlen nach, wie sie zu den Bäumen gingen, und merkte, daß ich zu zittern begann.
„Heißt das, daß wir nicht hierbleiben können?“ fragte ich. Mein Mund fühlte sich ganz trocken an.
Ihre Stimme war überrascht, als sie erwiderte: „Nicht hierbleiben? Ach so, jetzt weiß ich, was du meinst.“ Sie lachte leise. „Nein, das ist es nicht. Im Gegenteil. Ich bekomme ein Kind, Nell. Dein Vater und ich bekommen ein Kind.“
Ich schluckte, starrte sie an und wiederholte: „Ein Kind? Aber . . .“
Dann stockte ich. Beinahe hätte ich gesagt: Aber in eurem Alter! Denn mein Vater war über vierzig, und Kirsty Mitte dreißig.
Erst jetzt merkte ich, wie ängstlich mich Kirsty beobachtete. Sie fürchtete wohl, daß alles wieder so werden könnte wie früher, daß ich mich wieder zurückgesetzt fühlen könnte, daß meine alte Eifersucht erneut aufflammen könnte.
Im Augenblick war ich zu überrascht, zu überwältigt, um etwas dazu zu sagen. Ein Kind . . . das würde alles ändern, unser ganzes Leben. Es hatte sich ja schon so vieles verändert während der letzten Monate. Im Moment hatte ich eigentlich genug von Überraschungen und Umstellungen.
Dann aber fiel mir ein, wie sehnlich ich mir als Kind einen Bruder oder eine Schwester gewünscht hafteeinen Gefährten, mit dem ich alles teilen konnte. Dieser Wunsch war nie in Erfüllung gegangen. Was sollte ich mit einem Geschwister, das sechzehn Jahre jünger war als ich? Und doch . . .
Kirsty sagte bittend: „Du wirst weiterhin genauso wichtig für uns sein wie bisher, Nell, glaub mir. Und ich verspreche dir, daß du nie Kindermädchen spielen mußt. Du wirst nicht auf das Baby aufpassen müssen – du sollst weiter all die Freiheit haben, die du bisher hattest.“
Plötzlich tat sie mir leid. Sie fürchtete, daß ich sie wieder hassen könnte, sie und auch das Baby. Wußte sie nicht, daß ich diesen Haß längst überwunden hatte?
Ich nahm sie in die Arme und hielt sie fest, lange Zeit. Wir sprachen kein Wort. Und als sie den Kopf wieder hob, sah ich, daß sie geweint hatte.
„Wenn ich mich schon über ein Fohlen so freue, wie sollte ich mich dann nicht über ein Baby freuen“, sagte ich. „Wann kriegst du es?“
„Ende Februar“, erwiderte sie und holte tief Atem. „Ach, Nell, ich hatte solche Angst“, gestand sie dann. „Ich konnte mich gar nicht recht freuen, weil ich immer dachte, es könnte alles zwischen uns wieder zerstören. Es ist ja so schon schwierig genug. Wir sind keine jungen Eltern mehr, dein Vater und ich.“
Sie schwieg eine Weile und fügte dann hinzu: „Es ist nicht nur das, Nell. Ich war bisher daran gewöhnt, frei zu sein. Ich hatte meinen Hund und ab und zu einen Freund, und sonst war ich ganz ungebunden. Jetzt habe ich plötzlich eine Familie.. .“ Sie lächelte leicht. „Und bald sogar auch ein Baby. Das wird eine große Umstellung sein. Ich werde einige Zeit nicht mehr viel arbeiten können – und meine Arbeit ist mir wichtig, weißt du.“
„Ich weiß“, erwiderte ich. „Aber das Kind wird dir bald wichtiger werden. Mach dir keine Sorgen. Es wird bestimmt alles wie von selbst laufen. Hier auf dem Land ist es ja auch viel einfacher, ein Kind aufzuziehen als in der Stadt. Man muß nicht dauernd aufpassen, braucht es nicht ständig in der Wohnung zu haben oder auf Spielplätze zu bringen.“ Flüchtig dachte ich an meine eigene Kindheit in einer verkehrsreichen Großstadtstraße. „Du mußt nicht ständig Angst haben, wenn es auf der Straße ist und Radfahren lernt oder auf dem Bürgersteig spielt. Es kann im Garten herumkriechen und mit den Blumen und Tieren spielen.“
Kirsty schwankte zwischen Lachen und Weinen. „Ich dachte, ich müßte dich trösten, und jetzt machst du mir Mut. Ja, du hast recht – hier sind die besten Voraussetzungen für ein Kind, die man sich nur wünschen kann.“
„Vater freut sich, nicht?“ fragte ich. „Er hat keine Bedenken.“
„Er ist glücklich, ja. Er sagt, er wollte immer gern noch ein zweites Kind, aber deine Mutter . . . Sie war wohl nicht sehr gesund.“
Ich nickte nur; darüber mochte ich nicht sprechen. Irgendwie wäre es mir wie Verrat an meiner toten Mutter vorgekommen.
Ich sah Kirsty nach, wie sie in der Sonnenglut wieder den Pfad zum Kavaliershäusl zurückging. Seltsam, dachte ich, daß Erwachsene eigentlich genauso ängstlich und hilflos sind wie wir, wenn ihr Leben nicht mehr in den alten Bahnen verläuft, wenn sie mit Problemen zu kämpfen haben, sich umstellen müssen.
Nell kam wieder zum Zaun. Ich streichelte sie geistesabwesend und schrak richtig zusammen, als Mattys Stimme hinter mir erklang. „Sie denkt wohl, daß sie zwei Mütter hat – Marnie und dich.“
„Ja“, erwiderte ich. Und es ging mir durch den Sinn, daß es schwer für mich werden würde, wenn Nell eines Tages verkauft wurde; denn alle Stuten konnten wir nicht behalten, nicht einmal, wenn die Reitschule ein Erfolg wurde.
Matty sah mich forschend an. „Was ist los, Nell? Ist dir die Hitze aufs Gemüt geschlagen?“
Das war typisch Matty. Er merkte immer gleich, wenn etwas nicht stimmte. Im Augenblick hatte ich jedoch keine Lust, über das Baby zu reden; ich mochte nicht einmal daran denken. So fragte ich statt einer Antwort: „Wo ist Jörn?“
„Er sitzt auf der Bank und brütet über der Anzeige – du weißt schon, wegen der Reitschule. Ich wollte dich holen, damit du uns hilfst. Vielleicht hast du einen Geistesblitz.“
„Bei dem Wetter?“ sagte ich zweifelnd. Trotzdem war ich froh über die Ablenkung. „Aber gut, versuchen wir’s.“
Jörn saß auf der steinernen Bank im Schatten unter den Birken, ein altes Schulheft auf den Knien und Kugelschreiberflecke an den Fingern. Seine Haare standen wirr nach allen Seiten. Er sah richtig verzweifelt aus.
„Wie kann man sich einen zündenden Text ausdenken, wenn man gleichzeitig mit jedem Buchstaben sparen muß?“ sagte er düster. „Eine Anzeige, wie wir sie haben müßten, kostet ein Vermögen.“
„Zeig mal“, sagte ich. Er gab mir das Heft, und ich sah mir an, was er aufgesetzt hatte. Das Gekritzel war kaum zu entziffern.
Auf zum Gestüt Dreililien! stand da. Dem Paradies für pferdenärrisches Volk von 6 bis 17 in traumhafter Lage. Reitstunden und Reiterferien für Anfänger und Fortgeschrittene zu günstigen Preisen. Ruft zu Häuf an oder schreibt uns. Gestüt Dreililien bei Mariabrunn, Post . . .
Ich ließ das Heft sinken. „Das ist allerdings ein langer Text“, sagte ich. „Vor allem, wenn wir die Anzeige außer in die Pferdezeitschriften auch noch in andere Zeitungen setzen. Geht’s nicht kürzer?“
„Kürzer?“ wiederholte Jörn ärgerlich. „Wie denn?“
Ich sagte besänftigend: „Na ja, ungefähr so: Reitstunden und Reiterferien für Leute von 6 bis 17 im Reiterparadies Dreililien Nähe Rosenheim. Herrliche Umgebung, günstige Preise. Und dann noch Telefonnummer und Adresse.“
„Hm“, erwiderte Jörn. „Das reicht natürlich auch. Aber da geht eine Menge an Wirkung verloren.“
„Wirkung kann man sich leisten, wenn man Geld hat“, sagte ich philosophisch.
Matty lachte. „Also ich finde, daß junge Leute, die reiten lernen möchten und für Pferde schwärmen, nicht erst groß angemacht werden müssen“, sagte er dann. „Da braucht man sich wahrscheinlich gar nicht so zu verkünsteln. Hauptsache, die Anzeige ist nicht so winzig, daß sie übersehen wird. Ein zündender Text wäre natürlich schon gut. Aber wichtiger ist’s, zu erwähnen, daß die Reitstunden nicht teuer sind. Denn reiche Eltern und ein üppiges Taschengeld haben nur die wenigsten in unserem Alter.“
Jörn und ich nickten. Was Matty sagte, klang vernünftig.
„Ich würde Vorschlägen, daß wir die Anzeige morgen noch mal mit Mikesch besprechen, ehe wir den Text an die Zeitungen losschicken“, sagte ich. „Vielleicht hat er noch eine Idee dazu.“
Jörn nahm sein Heft wieder an sich. „Gut. Schreiben wir mal alle Vorschläge auf. Wie war dein Text, Nell?“
Ich hatte ihn schon beinahe wieder vergessen, aber gemeinsam brachten wir ihn zusammen. Dann kam Frau Moberg im Sonntagskleid, ein Gebetbuch in der Hand, und sagte ängstlich, sie würde jetzt zur Kirche gehen, und ob wir nicht mitkommen wollten?
Ich wunderte mich inzwischen nicht mehr über ihre verschüchterte Art. Sie war eine schmächtige Frau, die immer so aussah, als würde sie jeden Augenblick eine Katastrophe erwarten. Eigentlich konnte man sich nur schwer vorstellen, daß Jörn und Matty ihre Söhne waren.
Die beiden sagten, nein, sie hätten keine Zeit, mitzukommen. Ich murmelte etwas Undeutliches. Ich habe es noch nie leiden mögen, wenn Leute mich auffordern, in die Kirche zu gehen. Mein Vater hatte das nie getan. Er war der Meinung, daß jeder selbst wissen muß, wie er es mit der Religion hält, auch seine eigene Tochter.
Kaum war Frau Moberg verschwunden, da tauchte Carmen mit dem Fahrrad auf. Sie hörte sich unseren Anzeigentext an und fand ihn gut. „Ihr habt’s doch gar nicht nötig, viel Wind zu machen“, meinte sie. „Bei den Pferden und der paradiesischen Lage!“
Jörn hatte ihr wieder eine Reitstunde versprochen. Dafür strickte sie ihm einen gemusterten Pulli aus bunter Schafwolle. Solche Tauschgeschäfte waren bei den beiden durchaus üblich. Carmen hatte Jörn schon eine wunderschöne indianische Weste aus Rehleder genäht, die mit Fransen, Perlen und Federn verziert war. Zum Ausgleich dafür hatte sie von ihm Reitunterricht bekommen. Dabei hatte sie meiner Meinung nach eigentlich gar keinen Unterricht mehr nötig. Ich fand, daß sie einfach vollkommen ritt, und ich wunderte mich immer wieder, wie geschmeidig sie trotz ihres Übergewichts im Sattel saß. Sie wirkte überhaupt nicht schwerfällig oder ungelenk.
Matty und ich lehnten am Zaun und sahen zu, wie Carmen auf Joschi über die Schwammerlwiese ritt. Jörn gab die Kommandos. Ein Lob horte man nur selten von ihm, dafür aber öfter die Mahnung, Carmen solle nicht vergessen, daß ein Vollblüter kein Haflinger wäre, etwas, was sie schon häufig von ihm zu hören bekommen hatte. Für einen geübten Reiter war es wohl leicht zu erkennen, daß Carmen noch nicht allzu lange auf so edlen Pferden ritt, wie sie auf Dreililien gezüchtet wurden. Früher hatte sie ihre Reitversuche immer auf den Arbeitspferden ihres Vaters gemacht, der einen Bauernhof bei Mariabrunn hatte.
„Wenn ich’s bloß schon so gut könnte wie Carmen!“ sagte ich nach einer Weile seufzend.
Matty lachte. „Du willst schon fertig sein, ehe du richtig angefangen hast. Lernen macht doch auch Spaß, Nell.“
Ich fand, daß sich der Spaß in Grenzen hielt, aber das sagte ich nicht. Eigentlich empfand ich meine Reitversuche meist als recht mühselig. Wenn Hazel nicht so ein grundgutmütiges Tier gewesen wäre, hätte ich dabei wohl auch gehörige Angst ausgestanden.
Dann schweiften meine Gedanken wieder zu dem Gespräch mit Kirsty zurück. Und ich fragte mich, wie es werden würde – mit Kindergeschrei im Haus und Windeln in der Badewanne, wenn alle nur noch um das Baby herumtanzten und keiner mehr Zeit für etwas anderes hatte. Doch bis zum Februar war noch lange hin. Jetzt wollte ich erst einmal den Rest der Ferien genießen, jeden einzelnen Tag. Noch war Sommer.