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STILLEN ALS ALLERGIESCHUTZ
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STILLEN ODER FLÄSCHCHEN GEBEN? Bei dieser Gretchenfrage entscheiden sich die meisten Mütter fürs Stillen. Zum einen, weil sie die innige Zweisamkeit mit ihrem Baby genießen möchten, und zum anderen, weil sie ihm die wertvollen Nährstoffe der Muttermilch gönnen. Nährstoffe sind zwar auch in Fertignahrung enthalten, doch tatsächlich hat Muttermilch eine einzigartige Qualität: Das Stillen ist laut wissenschaftlichen Untersuchungen die einzige anerkannte Vorbeugung gegen Allergien. Stillen Sie Ihr Baby die ersten vier bis sechs Lebensmonate, geben Sie ihm damit einen wichtigen Gesundheitsbaustein mit auf den Lebensweg.
Muttermilch kann Ihr Baby auch dann bekommen, wenn Sie voll oder stundenweise erwerbstätig sind. Denn solange Sie stillen, gilt für Sie das Mutterschutzgesetz. Das heißt, Sie dürfen zweimal täglich mindestens eine halbe Stunde im Job stillen. Am besten organisieren Sie, dass Ihr kleiner Schatz zu Ihnen gebracht wird. Wie die Stillzeiten eingeplant werden, sprechen Sie mit dem Arbeitgeber ab: Entweder stillen Sie zweimal eine halbe Stunde während der regulären Arbeitszeit, oder Sie machen früher Feierabend oder fangen am Morgen später an. Die Stillzeiten sind bezahlte Arbeitszeiten und müssen nicht nachgearbeitet werden.
Ist Stillen während der Arbeitszeit für Sie ungünstig? Oder wollen Sie früh das Fläschchen einführen, um selbst größere Freiräume zu haben? Oder soll auch der Vater gleichberechtigt an der Versorgung Ihres Kindes beteiligt werden? In all diesen Fällen gilt: Versuchen Sie, zumindest in den ersten sechs Lebenswochen mit »Mutterbrust solo« durchzuhalten. Das beugt der sogenannten »Saugverwirrung« vor, die Babys das Trinken an der Mutterbrust verleidet. Dahinter steckt folgendes Phänomen: Das Saugen am Flaschensauger ist anders und viel einfacher als das Saugen an der Brustwarze. An der Brust muss sich das Baby anstrengen, um mit einer speziellen Trinkweise aus Kauen, Saugen und Schlucken an die Milch zu kommen. Dagegen fließt die Milch aus dem Fläschchen fast von selbst ins Mündchen, der Saugreflex wird gewissermaßen verlernt – und das Baby mag nicht mehr aus der Brust trinken. Das kann wiederum zu Milchstau oder verringertem Milchfluss führen und ein vorzeitiges Abstillen nach sich ziehen. Ist das Baby dagegen älter als sechs Wochen, ist es in der Regel schon ein »Profi« im An-der-Brust-Trinken und wird durch ein paar Fläschchen zwischendurch nicht mehr verwirrt.
Falls Sie nach den ersten sechs Wochen das Fläschchen zusätzlich einführen oder auf die Ernährung per Flasche umsteigen möchten, muss Ihr Baby nicht zwangsläufig auf Muttermilch verzichten: Durch Abpumpen kann sie ihm weiterhin zugutekommen. Für Berufstätige gilt auch dann das Mutterschutzgesetz für stillende Mütter.
Eine Milchpumpe können Sie im Fachhandel ausleihen. Bewahren Sie die abgepumpte Muttermilch im Kühlschrank auf (nicht länger als drei bis fünf Tage), bis sie vom Papa oder einer anderen Person im Fläschchen fürs Baby aufgewärmt wird. Gehören Sie zu den Frauen, die sehr viel Milch haben, können Sie sie sogar portionsweise einfrieren. In jedem Fall gilt: Je mehr Muttermilch Ihr Baby bekommt, desto besser wird es vor Allergien geschützt.
Lisa hatte vor Claras Geburt eine Vollzeitstelle und beabsichtigte, den Erziehungsurlaub nicht nur mit Babypflege und Haushalt zu verbringen. Sie wollte ihn zur Fortbildung nutzen, zugleich ihr Töchterchen jedoch ein halbes Jahr voll stillen. Deshalb entschied sich Lisa für eine Fortbildung, die in Wochenendseminaren angeboten wurde. Bei diesen konnte Clara zwischendurch von Papa Tom zur »Nahrungsquelle« gebracht werden.