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ZUM STILLEN WECKEN?

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Meistens nein, manchmal ja

SELBST BEI DER SEIT JAHRTAUSENDEN geübten Babyversorgung, bei der bestimmte Regeln eigentlich schon lange feststehen müssten, gibt es immer wieder Trends. Erst sollten Neugeborene auf dem Rücken schlafen, dann mal auf dem Bauch, mal auf der Seite und nun wieder auf dem Rücken. Sogar beim Stillen hat sich die vorherrschende Meinung gewandelt: Wurde meine Mutter von Hebammen dazu angeleitet, mich alle vier Stunden zum Stillen zu wecken, so ist dies derzeit nahezu verpönt. Babys Schlaf gilt jetzt als heilig, das Neugeborene soll sich zunächst von den Strapazen der Geburt erholen. Gestillt werden soll es nur dann, wenn es hungrig von selbst nach der Brust verlangt.

Diese aktuelle Einstellung ist vernünftig, weil sie sich an den Bedürfnissen des Kindes orientiert. Es ist wichtig, Babys Schlaf zu schützen (>). Doch nicht immer und nicht um jeden Preis! Manchmal ist es durchaus sinnvoll, dass Sie Ihr Baby wecken, um es zu stillen. Hebammen kennen besonders drei Situationen, in denen dies ratsam sein kann:

 Wenn das Neugeborene erst ein bis zwei Wochen alt ist: Dann sollten Sie Ihr Baby tagsüber regelmäßig nach drei bis vier Stunden zum Stillen wecken, falls es nicht von selbst aufwacht, weil es Hunger hat. So sorgen Sie dafür, dass es ausreichend Flüssigkeit bekommt. Nachts sollten Sie jedoch aufs Wecken verzichten!

 Wenn eine Mama sehr viel Milch hat, sodass die Brüste schmerzen: Ist das bei Ihnen der Fall, dann können Sie Ihr Baby zum Stillen wecken – aber frühestens nach vier Stunden. Wecken Sie es jedoch nur tagsüber, nachts sollten Sie es schlafen lassen und nur stillen, wenn Ihr Baby von alleine aufwacht, weil es Hunger hat.

 Wenn das Baby etwa ein halbes Jahr alt ist und nachts schon sechs oder sieben Stunden am Stück schläft: In diesem Fall können Sie sich selbst erholsames Durchschlafen schenken, wenn Sie Ihr Baby vorm Zubettgehen noch mal wecken und eine zusätzliche Stillzeit einführen. Konkret heißt das: Wenn Sie Ihr Baby beispielsweise um 20 Uhr stillen, wird es gegen 3 Uhr nachts hungrig wach – und Sie werden aus dem Schlaf gerissen. Stillen Sie Ihr Kind dagegen noch mal gegen Mitternacht, wenn Sie selbst ins Bett gehen, wird es bis etwa 7 Uhr schlafen – das tut Ihnen beiden gut.

Achten Sie auf Ihr Baby, aber hören Sie auch auf Ihren Körper. Ignorieren Sie keinesfalls seine Warnsignale, wie das Spannen in der Brust, und ziehen Sie im Zweifelsfall eine Hebamme zurate. Legen Sie also keine genauen Stillzeiten fest, sondern stillen Sie so, wie es für Ihr Baby und für Sie selbst am besten ist.

Anja konnte kurz nach der Geburt ihrer ersten Tochter wie so viele Frauen vom Milcheinschuss kein schönes Lied singen. Da die Hebammen ihr im Krankenhaus rieten, ihr Baby schlafen zu lassen, damit es sich von den Strapazen der Geburt erholen könne, stillte sie das Mädchen mit teilweise großen Abständen. »Dann wachte meine Lea auf, hatte Hunger, die Brust war prall, das Saugen schwer«, erzählte mir Anja. Eine Erfahrung, die viele Erstmütter machen. Es kam zu einer Brustentzündung mit Fieber. »Beim zweiten Kind war ich schlauer«, verriet mir die inzwischen dreifache Mutter. »Ich weckte meine Sophie von Anfang an spätestens nach vier Stunden, stillte sie – und alles verlief harmonisch.« Der Milcheinschuss war erträglicher, das Baby zufriedener und das Stillen leichter – zu einer Brustentzündung kam es nicht.

Die Mama-Trickkiste für die Babyzeit

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