Читать книгу Plaudern & Genießen mit Theodor Fontane - Vera Schoknecht - Страница 4
ОглавлениеTeebrötchen
Man hat zwei Möglichkeiten diese „ Teebrötchen „ herzustellen:
125 g Zucker
125 g Butter
200 g Mehl
3 Eier
50 g Rosinen
Man rührt die Butter sahnig und gibt nach und nach alle Zutaten dazu, zuletzt die Rosinen.
Nun setzt man mit einem Teelöffel kleine Häufchen auf ein gefettetes Backblech und backt sie hellbraun ab.
Nach unseren heutigen Maßstäben wählt man dazu eine mittlere Temperatur 175° - 200 °
Eventuell mit Backpapier abdecken, damit sie nicht zu braun werden.
Es empfiehlt sich Rosinen zunächst in Mehl zu wälzen, damit sie beim Backen nicht alle nach unten sinken.
je nach Backofen und läßt sie 20 bis 30 Minuten backen.
Oder:
125 g Butter
250 g Zucker
500 g Mehl
3 Eier
15 g Zimt
20 g Backpulver
1 Messerspitze Nelken
Man rührt die Butter schaumig, gibt abwechselnd Eier und Zucker dazu, dann die Gewürze und Mehl, daß man den Teig auswellen kann.
Mit dem Rest des Mehles gibt man das gesiebte Backpulver dazu. Der Teig wird mit einer Form ausgestochen, mit Ei bestrichen und schön gelb gebacken.
„Effie stand am anderen Ende des Zimmers, den Rücken gegen den Spiegelpfeiler, als das Kind eintrat. „ Annie! „. Aber Annie blieb an der nur angelehnten Tür stehen, halb verlegen, halb aber auch mit Vorbedacht, und so eilte denn Effie auf das Kind zu, hob es in die Höhe und küßte es.
„ Annie, mein süßes Kind, wie freue ich mich. Komm, erzähle mir“, und dabei nahm sie Annie bei der Hand und ging auf das Sofa zu, um sich da zu setzen. Annie stand aufrecht und griff, während sie die Mutter immer noch scheu ansah, mit der Linken nach dem Zipfel der herabhängenden Tischdecke. „ Weißt du wohl, Annie, daß ich dich einmal gesehen habe ? „
„ Ja, mir war es auch so.“
„ Und nun erzähle mir recht viel. Wie groß du geworden bist! Und das ist die Narbe da, Roswitha hat mir davon erzählt. Du warst immer so wild und ausgelassen beim Spielen.
Das hast du von deiner Mama, die war auch so.Und in der Schule? Ich denke mir, du bist immer die Erste, du siehst mir so aus, als müßtest du eine Musterschülerin sein und immer die besten Zensuren nach Hause bringen. Ich habe auch gehört, daß dich das Fräulein von Wedelstädt so gelobt haben soll. Das ist recht; ich war auch so ehrgeizig,aber ich hatte nicht solche gute Schule. Mythologie war immer mein Bestes. Worin bist du denn am besten?“
„ Ich weiß es nicht.“
„ O, du wirst es schon wissen. Das weiß man. Worin hast du denn die beste Zensur? „
„ in der Religion. „
„ Nun, siehst du, da weiß ich es doch. Ja, das ist sehr schön; ich war nicht so gut darin, aber es wird wohl auch an dem Unterricht gelegen haben. Wir hatten bloß einen Kandidaten.“
„ Und der ist fort?“
Annie nickte.
„ Warum ist er fort?“
„ Ich weiß es nicht. Wir haben nun wieder den Prediger.“
„ Den ihr alle sehr liebt.“
„ Ja, zwei aus der ersten Klasse wollen auch übertreten.“
„ Ah, ich verstehe; das ist schön. Und was macht Johanna?“
„ Johanna hat mich bis vor das Haus begleitet...“
„ Und warum hast du sie nicht mit heraufgebracht?“
„ Sie sagte, sie wolle lieber unter bleiben und an der Kirche drüben warten.“
„Und da sollst du sie wohl wieder abholen?“
„Ja.“
„ Nun, sie wird da hoffentlich nicht ungeduldig werden. Es ist ein kleiner Vorgarten da, und die Fenster sind schon halb von Efeu überwachsen, als ob es eine alte Kirche wäre.“
„ Ich möchte sie aber doch nicht gern warten lassen.“
„ Ach, ich sehe, du bist sehr rücksichtsvoll, und darüber werde ich mich wohl freuen müssen.man muß es nur richtig einteilen.... Und nun sage mir noch, was macht Rollo?“
„ Rollo ist sehr gut. Aber Papa sagt, er würde so faul; er liegt immer in der Sonne.“
„ Das glaub ich. So war er schon, als du noch ganz klein warst... Und nun sage mir, Annie – denn heute haben wir uns ja bloß mal so wiedergesehen - , wirst du mich öfter besuchen?“
„ O gewiß, wenn ich darf.“
„ Wir können dann in dem Prinz Albrechtschen Garten spazierengehen.“
„ O gewiß, wenn ich darf.“
„ Oder wir gehen zu Schilling und essen Eis, Ananas oder Vanilleeis, das aß ich immer am liebsten.“
„ O gewiß, wenn ich darf.“
Und bei diesem dritten „ wenn ich darf „ war das Maß voll; Effie sprang auf, und ein Blick, in dem es wie Empörung aufflammte, traf das Kind. „ Ich glaube, es ist die höchste Zeit, Annie, Johanna wird sonst ungeduldig.“ Und sie zog die Klingel. Roswitha, die schon im Nebenzimmer war, trat gleich ein. „ Roswitha, gib Annie das Geleit bis drüben zur Kirche. Johanna wartet da. Hoffentlich hat sie sich nicht erkältet. Es sollte mir leid tun. Grüße Johanna.“
Und nun gingen beide.“
( Theodor Fontane. Effie Briest. )