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Ananaseis

1 frische Ananas ( oder eingedünstete Ananasmarmelade )

250 g Zucker

1 / 4 l Wasser

1 Zitrone

3 / 8 l Schlagrahm

Wir können heute Ananas aus der Dose verwenden und damit Zucker sparen.

Die Ananas wird geschält, auf dem Reibeisen gerieben, mit dem Zucker in einer Schüssel noch fein zerrieben und mit Zitronensaft und Wasser vermischt. Dann wird der geschlagene Rahm dazu gegeben und die Masse zum Gefrieren gebracht.

Wenn man es sich noch leichter machen und den Gefrierprozess abkürzen möchte gibt es noch eine schnelle Variante:

Man verwendet tiefgefronen Früchte, gibt diese in gefrorenem Zustand in eine Rührschüssel,

und passiert diese unter Zugabe von Zucker nach Geschmack mit dem „ Zauberstab „. Anschließend Sahne unterheben und schon ist ein Anananseis fertig.

Diese Variante funktioniert mit allen tiefgefrorenen Früchten.

„ Der nächste Tag kam. Als es am Nachmittag schon dämmerte, hielt eine Droschke vor dem Hause, und Mutter und Töchter sahen alsbald vom Fenster aus, wo Friederike nach vergnüglicher Begrüßung mit Leo den kleinen Offizierskoffer vom Kutscherbock nahm und an Agnes Nebelung vorbei - die, weil sie den Leutnant gern sehen wollte, dicht neben dem Trottoir Aufstellung genommen - auf die Haustür zuschritt. Leo folgte. Schon auf der von den Schwestern en e’nchelon besetzten Treppe wurden Küsse gewechselt, oben aber stand die Mama.

„ Tag, meine gute Alte“, und nun wieder ein Kuß. Allerhand konfuse Sätze, die gar nicht paßten, flogen hin und her, und nun trat Leo von der guten Stube her in das einfenstrige Wohnzimmer, legte Paletot und Säbel ab, zupfte vor dem Spiegel seinen etwas ‚raufgerutschten Waffenrock zurecht und sagte, während er sich mit einem strammen Ruck vom Spiegel her umdrehte:„Na, Kinder, da wär ich mal wieder.Wie findet ihr mich?“

„ Oh, wundervoll.“

„ Danke schön. So was tut immer wohl, wenn’s auch nicht wahr ist; man kann beinahe sagen, es erquickt. Aber apropos, Erquickung. Trotz der frischen Luft, ich bin kolossal durstig;

seit sieben Stunden nichts als eine Sardellensemmel; wenn ihr ein Glas Bier hättet.“

„ Gewiß, gewiß. Friederike kann ein Seidel echtes holen.“

„ Nein, nein, nichts holen. Und wozu? Wasser tut’s auch“, und er stürzte mit einem Zug ein Glas Wasser hinunter, das ihm Mama gereicht hatte. „ Brr. Aber gut.“

„ Du bist so hastig“, sagte Manon. „ Das bekommt dir nicht. Ich denke, du trinkst nun erst eine Tasse Kaffee. Wir haben jetzt halb fünf. Und um sieben dann einen Imbiß.“

„ Sehr gut, Manon, sehr gut. Nur die Reihenfolge läßt sich vielleicht ändern. Das Wasser hab ich intus; neheme ich nun auch gleich noch den Kaffee, so gibt das zuviel Flüssigkeit, nutzlose Magenerweiterung, also so gut wie Schwächung. Und man braucht seine Kräfte, oder, sagen wir, das Vaterland braucht sie.“

Kaffee kochte man früher, indem man selbst gemahlene Bohnen in kochendes Wasser gab und dieses Gebräu

nochmals aufkochen ließ. Anschließend musste der Kaffee im geschlossenen Topf ziehen, bis sich das Bohnenmehl gesetzt hat.

In ärmeren Familien wurde überwiegend Malzkaffee getrunken.

.

„ Du meinst also...“

„ Ich möchte mir zu meinen erlauben: Umkehr der Wissenschaft; erst Imbiß, dann Kaffee. Denn, wenn mein Durst groß war, mein Hunger kommt gleich danach. In sieben Stunden...“

„ Das hast du ja schon gesagt.“

„ Ja, Wahrheiten drängen sich immer wieder auf. Nun sagt, was habt ihr?“

„ Eine Ente.“

„ Kapital.“

„ Aber sie hängt noch oben am Bodenfenster und ist auch noch alles dran und drin. Also eine Sache von zwei Stunden...“

„ Etwas lange.“

„...Doch ich glaube, ich weiß Rat. Wir nehmen die Leber heraus und in einer Viertelstunde hast du sie gebraten auf dem Teller. Willst du sie mit Apfel oder Zwiebel?“

„ Mit beiden. Nur nichts ablehnen, wenn es der Anstand nicht absolut erfordert.“

„ Du kennst also doch Fälle“, sagte Therese.

„ Natürlich kenn ich Fälle, natürlich. Aber nun sage mir, liebe Alte, wie geht es dir eigentlich? Immer noch Schmerzen hier herum?“

„ Ja, Leo, jede Nacht.“

„ Weiß der Himmel, daß die Doktors auch gar nichts können. Sieh hier meinen Zeigefinger, neulich umgeknickt, das heißt, es ist schon ein Vierteljahr, und immer dieselbe Schwäche.

Vielleicht muß ich den Abschied nehmen.“

„ Ach, rede doch nicht so „, unterbrach Therese. „ Die Poggenpuhls nehmen nicht den Abschied.“

„ Dann kriegen sie ihn.“

„ Sie kriegen ihn auch nicht. Der da „ – und sie wies auf den „ Hochkircher „ – ist unvergessen und der Sohrsche auch und Papa auch. Der Kaiser weiß, was er an uns hat.“

„ Ja, Therese, was hat er an uns?“

„ Er hat unsere Gesinnung und die Gewißheit der Treue bis auf den letzten Blutstropfen.“

( Theodor Fontane. Die Poggenpuhls. )

Hier ein Rezept für ebenso hungrige Menschen wie Leo:

Plaudern & Genießen mit Theodor Fontane

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