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Pflanzengesundheit

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Die Möhrenfliege (Psila rosae) ist ein weit verbreiteter Schädling im Karottenanbau. Sie bringt zwei Generationen hervor: Die erste tritt in der Regel ab Mitte Mai auf. Starker Befall im Jugendstadium kann die Karotten absterben lassen. Die zweite Generation schlüpft ab Mitte August. Diese Generation ist die gefährlichste. Sie kann die Karotten im Winterlager weiter schädigen. Die Eier werden oberflächlich auf dem Boden abgelegt, wo sich die Maden entwickeln und in die Karotten einfressen, die Fraßgänge mit Kot füllen, die sich dann rostbraun verfärben („Eisenmadigkeit“). Vorbeugung: Kulturschutznetze verwenden; windige Lagen wählen, diese werden von den Fliegen meist gemieden, gute Fruchtfolge. Heißes und trockenes Wetter hemmt die Entwicklung der Junglarven. Mischkultur mit Zwiebelgewächsen (klassischer Mischkulturpartner) bringt unserer Erfahrung nach wenig. Die beste Vorbeugung ist der richtige Aussaattermin: Aussaaten im März/April und Juni/Juli sind weniger gefährdet. Empfehlenswert ist jedoch folgender Kulturtipp: Durch eine Untersaat von Erdklee (Trifolium subterraneum) kann der Befall beinahe gänzlich verhindert werden. Diese Form der Mischkultur ist leicht zu praktizieren und verdient Nachahmung. Erdklee ist im Saatguthandel erhältlich. Erdklee samt nicht aus und friert im Winter aus. Ebenso können eine Blattlausart (Gierschblattlaus) und Wurzelgallennematoden vorkommen. Diese Blattläuse haben allerdings in nützlingsreichen Hausgärten kaum eine Chance. Andernfalls hält ein Kulturschutznetz (Maschenweite 0,5 mm) die Läuse ab. Nematoden lassen sich nicht so leicht abhalten. Die Fadenwürmer bewirken massiv deformierte Wurzeln, die Wurzeln werden beinig und an den Feinwurzeln sind die typischen Gallen (kleine, kugelrunde Anschwellungen) gut zu erkennen. Ein Befall ist oft nestartig. Vorbeugung: Anbaupause von 4 Jahren, eine direkte Behandlung ist nicht möglich.

Probleme kann auch die samenbürtige Möhrenschwärze verursachen. Erreger sind Alternaria-Pilze (Alternaria dauci; Alternaria radicina). Um einem Befall vorzubeugen, kann Saatgut mit einer Heißwasser-Beize behandelt werden (50°C, 30 Minuten; Vorsicht: Temperatur genau einhalten, sonst verlieren die Samen ihre Keimfähigkeit). Vorbeugung: Anbau auf Dämmen und in windoffenen Lagen. Bei einem Befall entstehen zunächst kleine, punktförmige Nekrosen, dann verfärben sich zunächst einzelne Fiederblätter braun bis schwarz, die Blätter sterben in Folge frühzeitig ab, auch Flecken an der Wurzel können auftreten. Der Pilz entwickelt sich ab Juli/August besonders gut, daher sind Lagerkarotten stärker betroffen. Der Pilz kann sowohl über Saatgut wie auch über den Boden übertragen werden. Ebenfalls samenbürtig, aber seltener anzutreffen ist der Pilz Alternaria radicina. Dieser verursacht – meist erst im Lager – schwarze Flecken, die tief in das Gewebe hineinreichen. Nicht samenbürtig sind der Echte Mehltau und der Grauschimmel.

Im Lager können verschiedene Pilzkrankheiten auftreten. Meist wird die Pilz-Infektion bereits mit den Karotten ins Lager gebracht. So können mit der Lagerfäule Thielaviopsis infizierte Karotten bei der Ernte noch gesund aussehen. Nur ausgereifte, sorgsam geerntete und ungewaschene Karotten einlagern; nicht zu dichte Schichten einlagern; wenn Einlagerung in Erdmieten, diese nicht am gleichen Platz wie im Vorjahr anlegen.

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