Читать книгу A song of Catastrophe - Victoria M. Castle - Страница 10

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Kapitel 5 Alex

Gähnend nahm Alex einen weiteren Schluck aus der großen Tasse vor sich, in welcher der Kaffee noch immer vor sich hin dampfte. Der anregende Duft hatte seine Küche eingehüllt und ihn allmählich ein wenig wacher gestimmt. Nach dem Konzert in der letzten Nacht hatte er den Termin am Morgen ausfallen lassen und etwas länger geschlafen, doch hing die Müdigkeit ihm noch immer nach, als er am Tisch saß und einen Blick auf sein Tablet vor sich warf. Er scrollte durch die Anzeigen auf Facebook, während er regelmäßig einen Schluck aus der Tasse nahm.

Es dauerte nicht lange, ehe er auf der Veranstaltung des heutigen Abends landete und mehrfach die Informationen darüber durchging.

Er hatte nicht geplant, dieses Konzert zu besuchen, doch wollte er nach dem grandiosen Abend der letzten Nacht nicht einfach so in den normalen Alltag übergehen. Vielmehr wollte er mehr von dieser belebenden Stimmung. Mehr vom lauten Bass und einer Menge um sich.

Ohne zu zögern, klickte er auf den kleinen Reiter mit der Überschrift Tickets und hoffte, dort noch eine Möglichkeit zu finden, ein Ticket für die heutige Nacht zu bekommen.

Ausverkauft.

Wie erwartet.

Seit Monaten waren alle Konzerte seiner alten Band nahezu vergriffen. Man konnte Glück haben und hie und da noch ein Ticket ergattern. Doch war dies knapp sechs Stunden vorher nicht möglich.

Es war verrückt und es kam Alex vor, als war es kaum einige Wochen her, dass sie noch gemeinsam mit anderen Bands einen Abend teilten, an dem es lediglich eine Abendkasse gab.

Erneut sah Alex die Anzeigen direkt unter der Veranstaltung durch, ehe ihm eine Idee kam, welche er für gewöhnlich nicht oft wählte. Sofort griff er nach seinem Smartphone, welches vor ihm auf dem Tisch lag und wählte eine ihm früher sehr bekannte Nummer.

Tim meldete sich gleich und war erstaunt, Alex’ Namen auf dem Display zu lesen. Alex wartete gar nicht lange ab, ehe er auch schon mit dem Anliegen an seinen alten Freund herantrat und ihm erklärte, dass er gern am Abend auf deren Konzert kommen wollte.

Es dauerte kaum fünf Minuten, ehe Alex die Zusicherung für zwei Tickets hatte, welche er an der Kasse abholen konnte und er legte grinsend auf, ehe er sich wieder zurücklehnte und erneut an den vergangenen Abend zurückdachte.

Es war der Wahnsinn gewesen.

Die Menge hatte sie bejubelt, als seien sie schon einige Zeit lang bekannt. Dabei gab es den Song erst seit kaum mehr als einer Woche. Es erschien alles so unwirklich und beinahe wie ein Traum und doch brachte es Alex dazu, erneut zu hoffen, dass es mit seiner Karriere nun vorangehen würde. Schließlich konnte er nun wieder vorweisen einen Job zu haben, welcher ihm etwas einbrachte.

Zusammen mit Alexis auf der Bühne zu stehen, hatte ihm einen Kick gegeben, welchen er kaum in Worte zu fassen wagte. Es war so, als gehörten sie genau dort hin und die Stellen, an denen er einfach angefangen hatte mit ihr zu singen, kamen nicht nur beim Publikum ausgesprochen gut an. Auch ihre Managerin hatte augenscheinlich einen Narren an dieser Nummer gefressen und dachte ernsthaft über ein aufgenommenes Duett der beiden nach.

Grinsend bemerkte Alex gar nicht, wie er begonnen hatte, zu einem imaginären Song zu nicken, der sich in seinem Kopf zu manifestieren schien.

Es war einer von ihren Songs gewesen.

Sie hatte mit ihren Liedern wirklich ins Schwarze getroffen und die Menge gleich von Beginn an mitgerissen.

Auch Alex hatte in jedem ihrer Songs etwas Wahres gespürt. Besonders in ihrem letzten Song steckte so viel Kraft und Gefühl, dass er beinahe glaubte, er könne spüren, was Lexi fühlte.

Noch einmal nahm Alex einen Schluck aus der Tasse, ehe er sein Handy zur Hand nahm und ihren Chat öffnete. Kurz dachte er nach, ehe er grinsend den Kopf schüttelte und schließlich zu tippen begann.

Heute Abend um 19 Uhr, am Kleinen Klub. Ein Konzert, ich lade dich ein!

Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort von Lexi, wollte er gar nicht darüber nachdenken, dass sie gar absagen könnte.

Nein, das würde sie mit Sicherheit nicht tun. Lexi wusste garantiert um das Konzert und war früher auch immer auf diversen Konzerten dieser Art gewesen.

Alex legte sein Handy vorerst zur Seite und stand auf, um sich einen weiteren Kaffee zu machen und schließlich rüber in sein kleines Büro zu gehen. Er hatte noch ein wenig an Papierkram liegen gelassen seit einigen Wochen. So musste er noch einige Verträge durchgehen und letztlich Bescheid geben, dass er einen seiner weiteren Jobs nun nicht mehr ausführen würde.

Alex würde sich nun erst einmal nur um die Musik kümmern und um all die nächsten Projekte mit Alexis und ihrer Managerin. Genau das war eben auch so etwas wie seine Bestimmung und er wollte nicht von anderen Dingen darin aufgehalten werden.

So machte Alex sich schließlich entschlossen an die Arbeit und grinste immer wieder schief beim Gedanken daran, nun auch noch einen Abend gemeinsam mit Lexi zu verbringen. Zwar dieses Mal nicht mit ihr zusammen auf der Bühne, aber dennoch in der Umgebung, welche sie beide zu verbinden schien.

Zwischenzeitlich hatte er auf sein Smartphone gesehen, doch keine eindeutige Nachricht von ihr erhalten. Lexi hatte die Nachricht offensichtlich gelesen, da sie etwas in der Gruppe der Band hinterlassen hatte. Folglich ging Alex davon aus, dass sie kommen würde und allein diese Tatsache brachte ihn dazu, sich früh genug fertig zu machen und noch einmal unter die Dusche zu gehen, um anschließend seine Haare frisch zu stylen und sich eine engere Hose, ein passendes Bandshirt und schließlich einen Pullover heraus zu suchen und kaum eine Stunde später raus auf die Straße zu treten, an welcher er seinen Wagen geparkt hatte.

Er hatte nach langer Zeit endlich wieder richtig Lust auf ein Konzert dieser Art und konnte es kaum erwarten, diese Nacht wieder einmal so zu leben, wie er es früher mit beinahe jeder Nacht getan hatte.

Die Fahrt an den abgelegenen Ort des kleinen Clubs dauerte knapp eine halbe Stunde, doch genoss er es, die alten Songs zu hören, seine Finger dazu im Takt der Musik auf dem Lenkrad klopfen zu lassen und die ein oder andere Stelle lautstark mitzuscreamen.

Insgeheim vermisste Alex die Zeit mit den Jungs immer öfter und er hoffte oft, dass eine ähnlich gute Zeit noch einmal zu ihm zurückkehren würde. Wenn er auch genau wusste, weshalb er vor all dieser Zeit den Entschluss gefasst hatte, eben jene zu verlassen und etwas Anderes zu beginnen.

Gerade bog er auf den mit Schotter belegten Parkplatz unmittelbar vor der kleinen unscheinbaren Holzhütte und stellte den Wagen ziemlich weit hinten am Wald ab, ehe er direkt aus dem Auto stieg, um sich anschließend gegen eben dieses zu lehnen und eine Zigarette aus seiner Tasche zu holen. Er legte sie zwischen die Lippen und zündete sie an, als er auch schon einen tiefen Zug davon genommen hatte und den Kopf in Richtung des kleinen Clubs wandte.

Es war bereits recht voll außerhalb des Gebäudes und Alex vermutete, dass es im Innern noch einmal voller sein würde. Schließlich waren die Jungs nun deutlich bekannter, als sie es früher gewesen waren.

Schnell hatten sich die Fans von wenigen Hunderten auf Tausende ausgeweitet. Auch musste Alex sich eingestehen, nur noch so gut wie keinen der Leute zu kennen, welche vor dem Eingang standen. Kaum eines der entfernten Gesichter konnte er einem Namen zuordnen.

So wie einer der Typen, welcher direkt vor der Tür stand. Er war früher schon einer der größten Fans gewesen. Sozusagen ein Fan der ersten Stunde. Auch schien er heute noch eng verbunden mit der Band zu sein, wartete er doch direkt am Einlass und schien die Karten der Besucher zu kontrollieren.

Ein Lächeln umspielte Alex’ Lippen und er nickte beinahe zustimmend, dass sich einige Dinge wohl nicht ändern würden und genau das gefiel ihm auch so sehr an der Szene.

Wenn es einmal jemanden gab, der sich für eine Band interessierte, dann blieb dies auch oft so.

Er nahm noch einen weiteren tiefen Zug, ehe er neben sich eine Bewegung wahrnahm und schließlich sah, dass Alexis auf ihn zu kam.

Direkt glitt sein Blick an ihr herab und er grinste schief, als er erkannte, dass sie doch ein Shirt seiner alten Band trug. Jedoch ein sehr altes, welches sie augenscheinlich abgeändert hatte, sodass das Männershirt nun über einen tiefen Ausschnitt verfügte und über einige Cutouts an den Seiten, direkt an ihrer Taille. Dazu trug sie eine schwarze Skinnyjeans, eine Lederjacke und hatte ihre Haare offen um ihre Schultern liegen.

„Hey“, begrüßte er Lexi und umarmte sie sogleich, ohne darüber nachzudenken. Dabei zog er sie einen Augenblick ein wenig enger zu sich heran, wobei sie deutlich seinen Atem auf ihrem Hals unmittelbar unter dem Ohr spüren musste.

„Ich habe uns zwei Tickets reservieren lassen“, sagte Alex provokant und blickte ihr direkt entgegen. Sie nickte schließlich und sah kurz in Richtung des kleinen Hauses herüber, ehe sie wieder zu ihm sah.

Sie standen einen Augenblick lang einfach nur da und Alex sprach mit ihr ein wenig über das Konzert am letzten Abend und, dass er sich auf die nächsten freute, ehe man deutlich vernehmen konnte, dass die Vorband gerade zu beginnen schien. Kurz blickte er zu Lexi, ehe sie bereits in Richtung des Einlasses voranging.

Eine Sekunde dachte Alex nach, als er auch schon dicht neben ihr angekommen war und auf den Einlass zu ging. Die Musik war unmittelbar zu hören, auch wenn sie noch einige Meter vom eigentlichen Gebäude entfernt waren.

Sofort durchfuhr ihn die Stimmung der früheren Konzerte und er genoss es, mit Lexi gemeinsam auf eines gehen zu können. Es fühlte sich wieder einmal so richtig an, exakt an diesem Ort zu sein. So wie es sich damals immer angefühlt hatte. Alex gehörte genau dort hin und konnte es selbst kaum fassen, dass er es geschafft hatte, so lange Zeit fern von all dem zu bleiben.

Am Einlass angekommen sah er Jamie entgegen, der ihn gleich freudestrahlend begrüßte und ihm eine freundschaftliche Umarmung gab.

„Alex, was machst du denn hier? Dich habe ich ja ewig nicht mehr gesehen“, rief dieser über die Musik hinweg. Da glitt sein Blick zu Alexis und er sah kurz an ihr herab mit einem deutlichen Grinsen auf den Lippen, bevor er auch sie begrüßte und schließlich wieder zu Alex sah, in der Erwartung einer Eintrittskarte.

„Ich habe reserviert“, rief Alex ihm zu und Jamie sah gleich herunter auf seine Liste, ehe er nickte. Jamie wirkte plötzlich bestürzt, dass es ihm nicht früher aufgefallen war, Alex’ Namen auf der Liste zu sehen. Doch schließlich gab er ihnen die Tickets und Alex sah kurz zu Alexis, ehe er sich ins Innere begab.

Die Menge stand unmittelbar vor der Bühne und umfasste locker das Doppelte dessen, was Alex gewohnt war von früher.

Langsam sah er sich um, bis er in der rechten Ecke die Bar erkannte, zu Lexi sah und schließlich in eben jene Richtung wies. Sie nickte zustimmend und er bewegte sich letzten Endes auf die hölzerne Bar zu, um sich lässig über eben jene zu lehnen und ihnen beiden jeweils eine Rum-Cola zu bestellen.

Der Typ hinter der Bar hatte schnell etwas zusammen gemischt und schließlich je ein Glas vor Alex und Lexi gestellt. Alex gab ihm einen Zehner und der Baarkeeper nickte, ehe er bereits zu einem der wartenden Männer auf der anderen Seite herübertrat.

Alex’ Blick glitt direkt zu Lexi und er erhob sein Glas so gleich, damit sie ihm zuprosten konnte. Dabei zeichnete sich ein breites, jungenhaftes Grinsen auf seinen Lippen ab und er betrachtete sie erneut mit ganz deutlichen Blicken, während er sich nach vorn drehte und so in Richtung Bühne sehen konnte.

Kurz jedoch sah er wieder zu Lexi, welche sich lässig nach hinten gegen einen Pfosten lehnte und mit dem Kopf wippte, währenddessen die Vorband einen weiteren Song anspielte.

Die Band war wirklich nicht schlecht, deutlich besser als so Einiges, was er bisher gesehen hatte. Keinesfalls lediglich eine Vorband, vielmehr ein eigener Akt an sich.

„Ich hoffe, du hast Spaß“, sagte Alex schließlich und trat zu Alexis, während der Song begann, deutlich wilder und unkontrollierter zu werden.

Alex startete damit, sich letztlich gleich mitzubewegen und nickte immer wieder mit dem Kopf, während sein restlicher Körper sich allmählich dazugesellte, er schließlich nur noch die Musik wahrnahm und sich derer anpasste.

Seine Bewegungen wurden härter und er begann immerfort leicht in Alexis’ Richtung zu nicken, sodass er diese immer wieder ansehen konnte.

Auch sie schien Gefallen an der Band zu finden und hatte sich ein wenig von dem Pfosten gelöst, um sich zu bewegen. Allein dies sah im Dämmerlicht des Raumes genauso sexy aus wie am Abend zuvor auf der Bühne und Alex hatte Mühe, immer wieder den Blick abzuwenden, während auch sie sich fortwährend härter und deutlicher bewegte.

Ja, sie würden diesen Abend genießen.

A song of Catastrophe

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